sachliche, möglichst um objektivität bemühte analyse. da objektivität allerdings kaum möglich ist, finde ich es sinnvoll, persönliche meinungen am ende darzulegen, abgeleitet und begründet aus der analyse und ganz wichtig: deutlich als persönliche meinung gekennzeichnet.

...zur Antwort
Ist unbewusste/unterdrückte/verdrängte Homosexualität möglich?

Ich weiß, dass die Frage klingt, als stamme sie aus grauer Vorzeit. Ich bin selbst der Meinung, dass es möglich ist:

Nun, ich hatte gestern eine leicht hitzige Diskussion mit meinem Alten. Dabei ging es um einen ehemaligen Schulkameraden von ihm, der jahrelang mit einer Frau verheiratet war. Seine Ehe scheiterte und wir erfuhren irgendwann von seinem neuen Lebensgefährten. Dabei kam von einem alten Herren die Frage, wie man denn mit einer Frau schlafen könnte, wenn man doch homosexuell ist. Ich habe natürlich (innerlich) die Augen verdreht und mal die Möglichkeit in den Raum geworfen, dass es ihm vielleicht nicht bewusst war (mal abgesehen davon, dass man durch Stimulation von beiden Geschlechtern erregt sein kann, ohne selbst homosexuell zu sein.. zum Glück hab ich das in dem Moment nur gedacht und nicht gesagt). Darauf sagte er, dass ich das sonst wem erzählen kann und dass man doch wüsste, ob man Mann, Frau oder Beides attraktiv findet. Ich erzählte ihm von Ängsten in konservativen Haushälten, daraus resultierende Verdrängung und Zwänge heterosexuell zu sein. Ich vertrat die Meinung, dass das auch so weit gehen kann, dass es der Person nicht bewusst ist oder es ins Unbewusstsein gerückt ist, welche sexuelle Orientierung man eigentlich hat. Überzeugen konnte ich ihn damit nicht, belegen konnte ich es aber auch nicht. Weiß jemand wie man einen solchen Fall korrekt nennt und ob ich damit auch wirklich richtig liege?

Im Ürigen bin ich generell der Meinung, dass sobald man bei solchen Fragen sowas sagt wie "So etwas gibt es nicht" man sich auf ein dubioses Terrain begibt, vermutlich, weil wir oft davon ausgehen, dass wir schon alles gesehen haben und annehmen, dass alles jenseits davon nicht existent ist. Und das stimmt... sagen wir mal.. eher selten.

...zur Frage

Es gibt da verschiedene Mechanismen. "Es kann nicht sein, was nicht sein darf" zum Beispiel. Das Erfüllen einer Erwartungshaltung macht das Leben nach außen definitiv leichter. Nach Innen kann auch das Gefühl vorherrschen, daß es besser so ist, wahrscheinlich mag man den Partner sogar als Mensch. Man liebt nur nicht. Menschen tun sehr viel, um einer Rolle gerecht zu werden, wenn die andere Option ihnen nur schrecklich genug vorkommt. Schwul sein war lange Zeit ein Verbrechen und ist bis heute ein Stigma, es wird als Schimpfwort verwendet, Schwule müssen mit Anfeindungen rechnen, auf der Straße, bei der Arbeit, in der Freizeit, in der Familie... das kann einem als so schlimm erscheinen, daß es einfacher erscheint eine Lüge zu leben.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.