Hinterher kann man immer leicht den Willen feststellen. Damals gab es Signale, die kritische Geister schon damals so interpretieren konnten, dass Hitler und seine Genossen im "Krieg den Vater aller Dinge" sahen, dass er im Buch "Mein Kampf" von Beginn an den "Lebensraum im Osten" für das deutsche "Volk ohne Raum" anstrebte, dass seine Partei die "Hitler-Jugend" singen ließ: "denn heute gehört uns Deutschland, und morgen die ganze Welt" usw. Wer damals lebte und das alles nicht gelesen oder durchdacht hatte, glaubte vielleicht gerne den Versprechungen wie "Ich will Brot und Frieden!" oder ""nur noch das letzte Stück deutschen Bodens, dann sind wir zufrieden" oder den Frieden- und Freundschaftsverträgen, auf die selbst Polen und Sowjet-Russland hereinfielen! Zu wenige sahen in den Reden und Verhalten der Nazis, dass sie im "Sozialdarwinismus" (vereinfacht: das Recht des Stärkeren) das für sie geltende Prinzip sahen (gipfelnd in der Aussage Hitlers: "Wenn das deutsche Volk den Krieg nicht gewinnen kann, dann hat es kein Recht zu existieren" o.ä.). So kann man sagen: "Jeder hätte sehen können, dass Hitler Krieg bedeutet, aber viele konnten/wollten das nicht glauben und sahen weg".

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  1. Eigentlich sind die Antworten bisher schon brauchbar. Für 10 Min. muss man halt auswählen. Allgemein wäre es besser nicht zu pauschal zu bericheten. Statt "Die Nordvietnamesen..." wäre die "Kommunistische Partei Vietnams mit Ho Tschi Minh" zu sagen. Sie hatte nie eine freie Wahl zugelassen und unterdrückten wie alle kommunistischen Staaten jede politische Alternative (Partei, Presse, Kirchen usw.). Andererseits waren auch die  südvietnamesischen Machthaber nicht absolut vom Volkswillen getragen! Bisher wurden vor allem die neutralistischen Kräfte nicht erwähnt (Selbstverbrennungen buddhistischer Mönche), wobei die meiner Meinung nach aber auch nicht die Machtübernahme durch die kommunistischen Kräfte langfristig hätten verhindern können!
  2. Thema war auch die Einordnung in das Thema "Kalter Krieg". Der ist u.a. auch durch die Erfahrung der Machtübernahme der Kommunisten in China 1946/48 (Mao Tse Tung), den Einmarsch der chinesischen Armee ins unabhängige Tibet 1950 sowie den Koreakrieg ab 1950 befeuert worden. Insofern hat sich der Weg Ho Tschi Minhs vom ursprünglichen Verehrers der französischen Revolution (Studium in Frankreich) durch die Unterstützung durch die Sowjet-Union und vor allem des kommunistischen Chinas zu einer Einordnung seines Kampfes in die Reihe der Stellvertreterkriege sozialistisch/kommunistisch orientierter und unterstützter Parteien und Guerilla-Armeen gegen westlich orientierte Machthaber (selten demokratisch). Die USA unterstützen die Antikommunisten direkter (mit der SEATO vgl. unsere NATO) als die Sowjets und Chinesen die sozialistischen/kommunistischen  Kräfte (sowjetrussische Piloten in sowjetischen Kampfflugzeugen trugen vietnamesische Uniformen), aber keine Boden-Kampftruppen!
  3. Unbedingt ist das westliche Engagement einzuordnen in die Kämpfe anderer kommunistischer Gruppen in Asien (erfolgreich in Kambodscha und Laos, Burma/Myan Mar, niedergeschlagen in Indonesien und Philippinen sowie die andauernde Bedrohung Taiwans). Daraus entwickelte sich die Domino-Theorie, nach dieser Furcht drohe der Fall ganz Vietnams an die Kommunisten auch das Fallen weiterer Staaten an die Kommunisten. Und bis 1989 konnte sich kaum jemand vorstellen, dass Kommunisten auch nur 1 Land wieder frei lassen würden, in dem sie einmal an der Macht waren.
  4. Bezug zu Deutschland: a) im Westen stärkte der Krieg der US-Soldaten den "Anti-Imperialismuskampf" der Linken bis hin zum RAF-Terrorismus und den Antiamerikanismus bis heute (die Napalm-Opfer von Mylai, die Tötung eines gefangenen Viet-Cong u.ä. kennt fast jeder, die Opfer der kommunistischen Bombenattentate, die Bauern die wegen Zusammenarbeit mit den Amis ermordet wurden, die Opfer der kommunistischen Umerziehungslager, die Unterdrückung katholischer Minderheiten-Bergvölker kennt hier kaum jemand!
  5. b) In der "DDR" gab es Hilfen für das "kämpfende Vietnam": Solidaritätsaktionen, Lieferungen von Maschinen und Geräten, junge Vietnamesen wurde technisch ausgebildet und bezahlten mit ihrer Arbeitskraft die Technik-Lieferungen der "DDR".  Die angestrebte Versorgung mit dem "DDR"-Mangelprodukt Kaffee wirkte sich nicht mehr aus.
  6. c) Nach der Machtübernahme flohen Hunderttausende Vietnamesen mit Booten aus dem nun kommunistischen Vietnam. Einige Zehntausende "Boatpeople" nahm  die BR Deutschland auf .
  7. Ca. 10 "DDR"-Briefmarken: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stamps_of_Germany_(DDR)_1970,_MiNr_1602.jpg 
  8. https://www.suche-briefmarken.de/marken/ddr/ddr66071.html
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Nicht nur wegen der wirtschaftlichen Unterschiede ("Zentral-Verwaltungs-Wirtschaft", umgangssprachlich auch "Planwirtschaft" genannt), sondern auch wegen der politischen Unfreiheit empfand man die Welt (besonders der nördlichen Hemisphäre als zweigeteilt. Das sah man ja jedes Mal, wenn man die absolute Abgrenzung der sich selbst "Deutsche Demokratische Republik" nennende "DDR". Viel populärer war dagegen der Begriff "3.Welt". Von deren bekannten Hilfsorganisation ("Gesellschaft für die 3. Welt" oder so ähnlich, abgekürzt "...3W" hatte sich auch eine solche Gesellschaft zur Hilfe für diese sogenannte 2. Welt gebildet: "...2W) abgekürzt.

Bei unserer Hochzeit 1987 haben wir die Hälfte der Kollekte neben "Robin Wood" für diese Hilfsorganisation gespendet. Allerdings fühlten sich Besucher aus der damaligen "DDR" von diesem Begriff abqualifiziert.

Es ging aber darum, vor allem kirchliche Gruppen in der "DDR" und anderen "Ostblockstaaten" zu unterstützen, die benachteiligt bis verfolgt waren.

Wie schon erwähnt, kann dieser Begriff "2. oder 3. Welt" einen Beigeschmack der Überheblichkeit ("Wir sind die 1. Welt") haben. Deshalb verwendet man heute diesen Begriff kaum noch. Die früheren "3.Welt-Läden" nennen sich heute meist "Eine-Welt-Laden" oder ähnlich.

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Nicht nur wegen der wirtschaftlichen Unterschiede ("Zentral-Verwaltungs-Wirtschaft", umgangssprachlich auch "Planwirtschaft" genannt), sondern auch wegen der politischen Unfreiheit empfand man die Welt (besonders der nördlichen Hemisphäre als zweigeteilt. Das sah man ja jedes Mal, wenn man die absolute Abgrenzung der sich selbst "Deutsche Demokratische Republik" nennende "DDR". Viel populärer war dagegen der Begriff "3.Welt". Von deren bekannten Hilfsorganisation ("Gesellschaft für die 3. Welt" oder so ähnlich, abgekürzt "...3W" hatte sich auch eine solche Gesellschaft zur Hilfe für diese sogenannte 2. Welt gebildet: "...2W) abgekürzt.

Leider habe ich diese Unterlagen alle nicht mehr aufgehoben, im Internet konnte ich leider auch nichts mehr darüber finden.

Bei unserer Hochzeit 1987 haben wir die Hälfte der Kollekte neben "Robin Wood" für diese Hilfsorganisation gespendet. Allerdings fühlten sich Besucher aus der damaligen "DDR" von diesem Begriff abqualifiziert.

Es ging aber darum, vor allem kirchliche Gruppen in der "DDR" und anderen "Ostblockstaaten" zu unterstützen, die benachteiligt bis verfolgt waren.

Wie schon erwähnt, kann dieser Begriff "2. oder 3. Welt" einen Beigeschmack der Überheblichkeit ("Wir sind die 1. Welt") haben. Deshalb verwendet man heute diesen Begriff kaum noch. Die früheren "3.Welt-Läden" nennen sich heute meist "Eine-Welt-Laden" oder ähnlich.

Das gilt auch für die spätere Anwendung des Begriffs "2.Welt" für "Schwellenländer", "Tigerstaaten" (in Asien) u.ä. für Länder, die den Sprung vom Agrarland  zum Industrieland (z.T. sogar schon zur Dienstleistungsgesellschaft) vollziehen.

Seit vielen Jahren versuchen die "BRICS"-Staaten ihre Politik abzustimmen. Die Abkürzung steht dabei für Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Zur Zeit findet eine BRICS-Tagung statt, bei der auch andere Staatenteilnehmen: Ägypten, Thailand und andere.

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Friedliche Rückgabe der Ostgebiete

Hallo,

mich interessiert wohl eine der meist totgeschwiegenden Fragen in unserer Deutschen Politik. War es doch unter allen Umständen unwiderrufliche Auftrag des Grundgesetzes den Wiedervereinigungsauftrag Gesamtdeutschlands zu erfüllen. In den 90ger Jahren wurde meines Wissens die Oder-Neiße Grenze von vielen nicht akzeptiert, bis in die späten 60ger Jahre hatten die Parteien die Rückgewinnung der Ostgebiete in ihrem Wahlprogramm, warum wird dieses Thema heute totgeschwiegen? Ist mit der Unterzeichnung des 2+4-Vertrages und den damit zusammenhängenden Verzicht auf 1/3 deutschen Gebietes das letzte Schlusswort gesprochen worden?

Warum wird man sofort in eine braune Ecke gesteckt, wenn man sich dafür interessiert und nachfragt? Leider durfte ich die Zeit um den 2+4-Vertrag noch nicht miterleben, so habe ich lediglich die Möglichkeit in Büchern meinen Wissensdurst zu löschen. Ich finde im Internet viel Information, doch ist es oft sehr schwer gute Literatur von Verschwörungstheorien zu unterscheiden. Sogar Dissertationen habe ich schon gelesen, um mir ein weitreichendes Bild von der Situation um 1990 zu machen. Bis jetzt konnte ich die These "Kohl hat das dt. Volk belogen" nicht aufheben, ich behaupte sogar, dass die heutige EU, wie wir sie haben auf den Verzicht des dt. Volkes auf deren Gebiete gegründet worden ist. Natürlich werden Politiker vom Volk gewählt, da sie meist als kompetente Fachmänner gelten, die hoffentlich das Richtige machen, daran kann ich aber seitdem ich mich für dieses Thema interessiere nicht mehr glauben, man schaue sich nur die heutigen Probleme an. Warum erkennen Polens Politiker nicht selbst, dass diese Annexion ein Unrecht ist, warum gehen sie eher in die Offensive?

Meine Frage ist nun, ob es die Möglichkeit gibt die Ostgebiete von Polen und Russland auf friedlicher Basis zurückzubekommen?

Mich interessiert hier jetzt nicht "Warum sollte man diese Gebiete zurückhaben wollen", "Was bringen die Gebiete uns"... Es gibt immer einen Kosten sowie einen Nutzenfaktor. Ich habe die Wiedervereinigung mit der DDR nicht miterlebt, bin auch nicht voreingenommen, was den Solidaritätszuschuss angeht, bitte geht nicht auf die Kosten ein, die ein solcher Zusammenschluss mit den Ostgebieten mitsichbringen würde, mich interessiert ausschließlich die Frage, ob es möglich ist und warum die Politiker heute einen großen Bogen um dieses Thema machen? Warum wird in der Schule kaum etwas darüber gelehrt und warum weiß niemand mehr davon? Wie kann man sich vom braunen Sumpf absondern, wenn es um dieses Thema geht? Ist diese Fragestellung den meisten Deutschen total egal?

Ich wäre für konstruktive und ernste Antworten sehr dankbar, Gruß

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Nur ganz kurz ein Versuch: Als es noch denkbar schien (bis in die 60er Jahre) gab es wegen des kommunistischen Machtanspruchs in Mittel- und Osteuropa keine Chance. Die meisten konnten nicht einmal ihre Heimat besuchen! Inzwischen sind im alten deutschen Osten 3 Generationen junger Menschen herangewachsen, die nichts mit der Vertreibung der Deutschen zu tun, deren Heimat das jetzt ist. Wer wie ich aus einer Vertriebenen-Familie stammt, kann nicht auch nur ansatzweise über eine neue Vertreibung nachdenken. --- Was hätten in den 60er Jahren manche Vertriebenen dafür gegeben, wieder einmal ihre Heimat zu sehen (wenn auch manchmal sicher sehr enttäuscht). Was hätten manche Vertriebenen noch in den 70er und 80er Jahren dafür gegeben, wieder in die Heimat zu ziehen, nachdem sie sie wieder besuchen besuchen konnten. --- Damals ging es jeweils nicht. Heute geht dank der Europäischen Union beides wieder. Sollten wir nicht dafür dankbar sein, dass die Grenzen in Europa nicht mehr diese trennenden, sondern einenden Funktionen haben?! Wer nutzt die Möglichkeiten, diese deutschen Gebiete zu besuchen, die Natur- und Kulturlandschaften zu erleben? Leider zu wenige, leider auch zu wenige, um Kontakte mit den heimatverbliebenen Deutschen aufzunehmen, vielleicht auch, um noch ein bisschen den deutschen Charakter dieser Landschaften zu erhalten oder wieder zu verstärken. Vielleicht aber auch, um neue Kontakte zu suchen mit den heute dort lebenden Nichtdeutschen, Europäern um festzustellen, dass das trotz aller trennenden geschichtlichen Problemen genügend Einigendes gibt. ---- Also: Europas Einigung machte anfangs Grenzen durchlässiger, heute überwindbar und morgen kaum noch spürbar! Aber afür müssen wir folgendes tun: 1. Geht zu Menschen, die jetzt noch Auskunft geben können: über die Heimat, über das Brauchtum und das Leben dort, über Krieg und Vertreibung sowie über die Eingliederung im kleineren Deutschland! 2. Geht zu den noch aktiven Gruppen der Landsmannschaften, um deren Arbeit zu unterstützen (ohne Erwartungen zu haben, dort Revanchisten zu treffen, die für ihre Heimat in den Krieg ziehen zu wollen. Das wird zwar manchmal unterstellt, ich kenne aber solche Leute nicht). Fragt dort nach, lasst Euch berichten, schreibt auf oder nehmt Gespräche auf, lasst Euch auf Karten zeigen wo Eure Vorfahren evtl, herkommen. Legt Euch einen Stammbaum Eurer Familie an und seht: über 20% aller Deutschen haben Vorfahren aus den ehemaligen Ostgebieten! Die Menschen in den Landsmannschaften haben so viel Schlimmes erlebt, oft unbeteiligt am Nazi-System. Sie haben es verdient, dass man sie Gemeinschaft erleben lässt. Deshalb engagiere ich mich auch im Bund der Vertriebenen und den Landsmannschaften meiner Vorfahren: wegen den Menschen. 4. Schaut, wo es Gemeinde- oder Schulpartnerschaften oder solche mit Sportvereinen gibt oder regt solche Partnerschaften an. Mit Frankreich hat das ganz toll funktioniert. Man muss aber wissen: man sollte selbst gut vorbereitet und informiert sein; denn in den ehemals kommunistischen Staaten sind die Menschen systematisch falsch informiert worden, einseitig und verhetzt. Denn Stalin (der kommunistische Diktator, mit Hitler zeitweise verbündet) hat die Vertreibung der Deutschen auch durchgeführt, um die mittel- und osteuropäischen Völker an Russland zu binden. Sie sollten Angst haben, die Deutschen kommen wieder militärisch und nehmen ihnen alles Gewonnene wieder ab! Wir sollten nicht durch neue Gebietsforderungen Stalins Spiel neu beleben! Europa hat die deutschen Ostgebiete wieder erreichbar gemacht und die jetzigen Ostpreußen, Schlesier, Pommern können unsere Freunde werden! 5. Aber fragt auch mal in der Schule, eure Eltern und Großeltern danach!

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