Du bist noch sehr jung und hast dadurch zu wenig Lebenserfahrung. Da du aber wirklich ein gutes Herz zu haben scheinst und dir deine Mitmenschen und deren Wohl am Herzen liegt, steckst du jetzt in dieser blöden Situation. Wenn ich das richtig verstehe, machen dir sein hang zur selbstzerstörung angst und auch sein grobes und "undankbares" Verhalten dir gegenüber.
Zuerst möchte ich dich dazu bestärken, deine wohlwollende und hilfsbereite Art beizubehalten. Leider gibt es von solchen Leuten immer weniger. ABER: achte in erster Linie auf dich und deine psychische wie auch physische Gesundheit.
Diese Selbstmorddrohungen sind weitestgehend Hilferufe (denn wer, der sich wirklich das Leben nehmen möchte, erzählt jemandem davon, der ihn denn davon abhalten könnte???) aber auch eine Art der emotionalen Erpressung. Es ist einfach unfair, so etwas jemandem anzudrohen und denjenigen dann so "anzufertigen", wenn der versucht ihn zu beschwichtigen und von diesem Plan abzubringen. Insbesondere, wenn man so einen engen Kontakt pflegte.
Und dann ging es dir schlecht (aus Sorge, Machtloskeit und Überforderung). Das ist nicht fair. Solche Leute saugen deine ganze Energie, mit den Folgen, die du erlebt hast.
Lasse dir gesagt sein: möchte jemand wirklich sein Leben beenden, denn kannst du ihn weder davon abhalten, noch ist es deine Schuld. Es war seine eigene Entscheidung und er wird seine Gründe haben.
Außerdem kann es sein, dass du immer einmal wieder an einen Punkt kommst, in dem Menschen, die dir lieb sind, sorgen oder Ängste mitteilen, die dich vielleicht erschrecken oder überfordern. Das ist okay und geht jedem so. Es gibt sehr komplexe physische Krankheiten, bei denen dir einfach die fachliche Ausbildung fehlt, um zu helfen. Du kannst für sie da sein und denen zuhören, aber spätestens, wenn du merkst, dass es zu deinem Problem wird, solltest du denjenigen ermutigen, sich professionelle Hilfe zu holen. Du kannst natürlich anbieten, sie zum Termin zu begleiten oder vielleicht (wie in diesem Fall) einen Wechsel des Therapeuten vorschlagen... sollte das auf taube Ohren stoßen, hast du alles in deiner Macht stehende getan und es absolut okay, wenn du dich dann von diesem Menschen distanzierst, um dich zu schützen.
Es gibt eben auch genug Leute, die einfach nicht "gerettet" werden wollen.
Ich verstehe auch dein Unbehagen, jetzt, nach seiner Rückkehr, aber wenn ich deinen Text lese, scheinst du erstmal gar keine Angst haben zu müssen. Er bedroht dich ja nicht.
Beruht deine Angst darauf, das Traumatische erneut erleben zu müssen: das musst du nicht. Halte dich fern von dieser Person bzw. halte den Kontakt oberflächlich. Wenn er dich nett oder neutral anspricht - antwortet freundlich. Wenn er sich privat mit dir treffen möchte, lehne höflich ab. Sollte er nach dem Grund fragen, sei ehrlich... sag ihm (unter vier Augen, aber auf einem öffentlichen Gelände z.b. Schulhof), dass du mit seinem selbstzerstörerischen Verhalten überfordert bist und seine Selbstmorddrohungen dich verletzt hat und dir Angst machte.
Den weiteren Verlauf eines solchen Gespräches kann ich dir nicht sagen. Vielleicht geht es ihm durch seine Therapie besser. Vielleicht wird er wütend. Vielleicht nimmt er es so hin... ebenso bleibt es dir überlassen, wieviel Vertrauen und Lust du hättest, um ihm vielleicht noch eine Chance zu geben... wenn das für dich absolut nicht in Frage kommt, ist das vollkommen okay.
Du sollst dich in dieser Verbindung ebenso wohlfühlen, wie auch dein Gegenüber. Egal welche Art von Beziehung (Freundschaft, Romanzen, Liebesbeziehung und sogar Familie), es sollte immer eine gewisse Ausgewogenheit herrschen. Wenn du merkst, dass du dich in einer solchen immer nur schlecht fühlst, denn ziehe dich zurück. Gebe auf dich acht. Keine kann und darf von dir verlangen für jemanden anderes zu leiden.
Wow... das war viel Text... ich hoffe, du kannst was damit anfangen