In der Musik bezeichnet Gattung Musikwerke, die gemeinsame Eigenschaften haben. Beispiel: Bühnenwerk - Kulissen - Sänger und Sängerinnen - Orchester - (tragische) Handlung = Oper. Weitere Gattungen sind Operette, Musical, Oratorium, Messe, Kantate, Lied, Sinfonie usw. Vielfach bestimmt auch die Form die Gattung eines musikalischen Werkes. Also: Rondo, Sonate, Sonatine, Fuge, Variation usw. Bis ins 18. Jahrhundert waren es vor allem die Struktur (Aufbau eines Werkes) und die Kompositionstechnik, die eine Gattung ausmachten. Später kamen als Gattungskriterien die Besetzung (Orchester, Quintett, Quartett, Trio, Duo, Solo usw.) die Form und die Klanggestalt eines Werkes auf. Da sich in unserer Zeit die kunstmusikalischen Werke, deren individualisierender Charakter vermehrt Bedeutung erlangt, immer schwerer auf klare Kriterien wie Form, Aufbau und Zweck zuordnen lassen, verliert der Gattungsbegriff allmählich an Bedeutung. Dies hängt mit der Auflösung der während Jahrhunderten gültigen Werte und Wertvorstellungen zusammen - einer Entwicklung, die ab Mitte des letzten Jahrhunderts einsetzte und nicht nur alle Gebiete des künstlerischen Ausdrucks (Dichtung, Malerei, Bildhauerei) erfasste, sondern auch die Bereiche Moral, Recht, Gesetz, Ordnung, Gesellschaft, Familie usw.

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Ho trovato ! Den Text zu "ombra pallide" finden Sie im Libretto auf Seite 25 oben (Ende des 2. Aktes). Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen, aber natürlich vor allem am Hören dieser doch recht wenig gespielten Oper, deren Libretto (von A. Marchi) übrigens auf L. Ariostos Epos "L'Orlando furioso" basiert und die am 16.4.1735 in London uraufgeführt wurde. Wenn Sie weitere Fragen haben, bitte melden !

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Das Libretto von "Alcina" finden Sie, indem Sie www.librettidopera.it/alcina eingeben. Dann erscheint die Seite "Libretto ALCINA di ANONIMO, musica di G.F. Händel" mit der Nennung der Personen/Singstimmen. Klicken Sie unten auf dieser Seite "In formato stampabile (PDF)" an. Darauf erscheint oben ein eingerahmter Kasten. Klicken Sie auf diesem die kleine Abbildung des Libretto-Titelblattes auf der rechten Seite an, und schon haben Sie das ganze Libretto von "Alcina". Ich hoffe, dass ich Ihnen weiterhelfen konnte. (Ich mache mich jetzt noch auf die Suche nach der Stelle, wo Sie "ombra pallide" finden und melde mich nochmals).

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Was die rein technischen, pianistischen Probleme angeht, so ist das Prélude op. 3,2 wegen des vollgriffig-akkordischen Satzes um einiges schwieriger als die Träumerei zu spielen. (Den Schwierigkeitsgrad legt der Klavierpädagoge Klaus Wolters bei Rachmaninows Komposition auf Stufe 11, bei der von Schumann auf 8 [Skala von 1 bis 15] fest.) Im Gegenzug "wirkt" das Prélude logischerweise auch entsprechend mehr, wogegen Schumanns Werk in den Bereichen Anschlag, Phrasierung und Pedaltechnik höhere Anforderungen stellt, deren Meisterung allerdings nicht zwingend zu standing ovations führt. Gegensätzlicher könnten die beiden Stücke nicht sein: das Prélude ist nach außen gewandt, die Träumerei wie kaum ein anderes Werk nach innen gekehrt. Zurück zu Ihrer eigentlichen Frage: Arthur Rubinstein hat einmal sehr schön gesagt: "Je einfacher ein Stück ist, desto schwieriger ist es zu spielen."

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Die wohl beste Antwort auf diese Frage gab wohl Strawinsky, der von Schuberts Musik sagte: "Man schläft ein, aber man ist im Paradies." Schubert kämpft und revoltiert nicht wie noch Beethoven; sein Erleben ist passiv; es ist das Erleben von Eindrücken und ein Sich-der-Natur-Ergeben. Der Begriff "romantisch" kommt übrigens erstmals in Heinrich Christophs Kochs 'Handbuch der Musik' vor und bezeichnet etwas Individuelles und Abenteuerliches. Der Stilwandel von der Klassik zur Romantik vollzog sich um 1810 - 1820 und hört mit Franz Liszt und vor Richard Wagner auf. Schubert lebt in einer Welt der Phantasie. Musik ist für ihn die subjektivste aller Künste: "So wie's in mir ist, so geb' ich's heraus." Schubert dialogisiert nicht mit sich veränderten Formen auf ein Ziel hin, wie es Mozart und Beethoven taten; er führt fast statisch einen Monolog, seine Musik ist nicht zielgerichtet, nicht "objektiv", sondern introvertiert. Dies zeigt sich auch in seiner Verwendung der Harmonien, die nicht mehr konstruktive Elemente sind, sondern Stimmungswechsel ausdrücken. Hierzu noch eine besondere Eigenart von Schuberts Werken: Der Mittelteil seiner dreiteiligen Kompositionen hat keinen Bezug zum 1. Teil und der "Reprise"; er könnte ebenso gut für sich allein stehen (vgl. Impromptu, op. 90, 4). Das Moment musical in f ist eine der wenigen Ausnahmen, wobei der Schluss (die letzten 14 Takte) in F romantischer nicht sein könnte ("perdendosi"!). Auch formal ließe sich nachweisen, dass Schubert zusammen mit Heller zu den ersten Romantikern gehört. Um auf den Anfang zurückzukommen: Die Klassiker verfügen über die Zeit, die Romantiker geben sich ihr hin. Zusammengefasst: Schubert ist nicht "noch" Romantiker, er ist bereits Romantiker.

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Die Verwendung von dunklen und hellen Hölzern hat ursprünglich damit zu tun, dass die Vordertasten (Untertasten) wesentlich mehr als die Hintertasten (Obertasten) betätigt werden. Daher fertigte man die Vordertasten aus härterem Holz an (das vielfach dunkler ist), die Hintertasten aus weicherem (das meist heller ist). Als man dazu überging, die Vordertasten zu beschichten, verwendete man Elfenbein; seit dieses verboten ist, weissen Kunststoff. Die Hintertasten wurden dadurch folgerichtig schwarz. Der endgültige Übergang von schwarz zu weiss und umgekehrt erfolgte zwischen 1770 und 1800. Mozarts Hammerflügel, um 1780 gebaut, hatte noch dunkle Vordertasten, Haydns Kielflügel, 1785 gebaut, bereits weisse. (Ausnahmen sind Annibale Rossis Spinettino von 1577 (!), das weisse Vordertasten hatte, und Bartolomeo Cristoforis Spinett von 1693, dessen Hintertasten schwarz waren.) Die Verwendung der spezifisch schwereren Harthölzer bzw. der leichteren Weichhölzer hat auch mit dem Übertragungsmechanismus des Klaviers zu tun. PS: Schliesslich könnte man - aber nur als Scherz - hinzufügen, dass man sich mit dem Aufkommen des häufigeren Händewaschens weisse Tasten leistete und man die schwarzen Tasten so getrost jenen Leuten überlassen konnte, die nur den Kotelettwalzer spielen können und auf saubere Hände nicht so grossen Wert legen. Mit besten Grüssen.

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Wie vorhin jemand zu Recht bemerkt hat: die vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi. Zudem eignet sich Mendelssohns "Frühlingslied" (für Klavier). Zudem ist auch Christian Sindings "Frühlingsrau- schen (op. 32,3) eine Möglichkeit - an sich eine reizende, eher anspruchslose Komposition, die manche allerdings als Salonmusik bezeichnen. Um in die Orchestermusik zurückzukehren: Sehr geeignet sind natürlich die ersten drei Sätze von Beethovens 6. Sinfonie (Pastorale); insbesondere der erste Satz ist wahrhaft frühlingshaft. So oder so: Ich wünsche Ihnen einen schönen Frühling.

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Mein Vorschlag: Zuerst eine Oper von Gioacchino Rossini, z.B. "La Cenerentola" (= die Geschichte von Aschenbrödel), "Wilhelm Tell" oder "Der Barbier von Sevilla". Kein anderer Opernkomponist schrieb so heitere und eingängige Musik. Nachher würde ich mich Giuseppe Verdi widmen, und zwar dem "Rigoletto". Diese Oper reiht großartige, fast zu Schlagern ("La donna è mobile") gewordene Arien aneinander. Etwas später wären "La Traviata" (Verdi), "Der Freischütz" (Weber) und "Hoffmanns Erzählungen" (Offenbach) angezeigt. Etwas zuwarten würde ich mit der "Zauberflöte": sie ist - wenn man Musik und Text richtig verstehen will - ziemlich komplex. Wenn Sie fantastischen, lyrischen Gesang mögen, so würde ich mir nach den eingangs erwähnten Werken "La Bohème" (Puccini) 'vornehmen'. Grundregel: So oder so zuallererst das Libretto lesen, damit man weiß, worum es geht; dann spielt es auch keine Rolle mehr, ob eine Oper italienisch gesungen wird (was ohnehin am schönsten ist). Ich wünsche Ihnen viel Freude an und in der Opernwelt.

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Nichts von Hotelzimmer und auch nichts von Ähnlichkeit mit einer Ouvertüre! In der Musik ist eine Suite eine Abfolge von langsamen und schnellen Tanzstücken, die alle in der gleichen Tonart stehen. Die Suite (vom Französischen 'suite' = Folge) dürfte im Mittelalter entstanden sein. In der klassischen Musik erlebte sie im 16. und 17. Jahrhundert ihre Hoch- blüte.

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Weil zwischen E und F sowie zwischen H (nicht B!) und C bereits nur ein Halbton ist. Warum auf der Klaviertastatur dazwischen keine schwarzen Tasten seien? Weil die C-Dur-Tonleiter ohne schwarze Tasten zu spielen ist (als einzige Tonart, alle anderen sind mit einer (G-Dur) bis fünf schwarzen Tasten (H-Dur und Fis-Dur) zu spielen).

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