Hallo, liebe Community.
Ich schreibe das hier, weil ich selbst nicht mehr weiter weiß und gerne einmal von fremden Menschen, die mich und meine Situation nicht kennen, hören möchte, wie sich das aus objektiver Sicht darstellt, ob das alles in eine krankhafte Richtung geht oder einfach nur eine schwierige, aber normale Lebenssituation ist.
Ich versuche, mich kurz zu halten: ich bin 22 Jahre alt und studiere seit 3 Jahren in der Stadt, besuche aber meine Familie immer noch regelmäßig und oft. Ich bin leider ein sehr leistungsdefinierter Mensch, setze mich immer unter Druck und bin generell nicht gerade das, was man als stabil oder stark bezeichnet, aber so bin ich nun mal. Meine Großeltern leben bei uns, meine Oma ist 88 und leidet an Depressionen, schläft ca. 20 Stunden am Tag. Mein Opa ist 95 und hat starkes Alzheimer und bedarf sehr, sehr, sehr viel Pflege, da er nur mehr 40 kg wiegt.
Als meine Mutter dann heuer auch an Depressionen erkrankt ist, habe ich nach einer stressigen Prüfungsphase meinen Sommerjob abgesagt und mich 3 Monate lang um sie und meine Großeltern gekümmert. Mein Vater war arbeiten, irgendwer muss es ja tun, und ich hatte keine einzige Minute für mich, nachts musste ich meinen Opa wickeln oder auf meine Mama einreden, wenn sie eine Attacke hatte.
Mittlerweile haben wir eine Pflegestelle für meine Großeltern, meine Mama lässt sich leider nicht helfen. Ich bin zwar erleichtert, dass sich die Situation gebessert hat, aber ich merke in den letzten Wochen, das mit mir etwas nicht mehr stimmt. Ich schlafe extrem schlecht, wache oft schweißgebadet auf, weine sehr schnell und bin generell innerlich unruhig. Lernen fällt mir extrem schwer, obwohl es das vorher nie getan hat.
Kann es sein, dass ich auch nicht mehr ganz normal laufe? Ich bin für jeden Rat dankbar. Liebe Grüße.