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In der Anfangszeit der Sucht in der ich mir noch nicht helfen lassen habe, habe ich mich ja selbst isoliert. Eine Zeit lang hat natürlich jeder ein bisschen versucht, mich aus meinem Schneckenhaus rauszuholen, aber wenn der andere sich nicht helfen lassen will, kann man nichts machen. Dementsprechend hatte ich dann auch irgendwann niemanden mehr.

Auch meine Eltern haben am Anfang kein Verständnis gehabt, haben sich für mich geschämt usw. Das war schon auch sehr verletzend zu merken, wie sich alle von einem abwenden. Das ist dann diese Abwärtsspirale in der man steckt, nicht nur die Kohle ist weg, sondern auch die Freunde/ Familie. Und dann flüchtet man sich wieder an den Automaten, gedimmtes Licht, Snacks und Getränke, viele Gleichgesinnte und vor allem: keine Vorwürfe. Zumindest für den Moment.

Das kam eigentlich alles erst nach meinem Umzug, da war ich ca. 5 Jahre süchtig und war zu der Zeit auch schon knapp 2 Jahre in Therapie.

Im meinem neuen Umfeld habe ich mich anfangs geschämt für die Sucht, hab Ausreden erfunden, weshalb ich kein Geld habe usw. aber das war totaler Quatsch. Ich hab dann irgendwann mal ausgepackt und bin auf ganz viel Verständnis gestoßen. Da habe ich auch erst gelernt, dass meine Freunde oder meine Familie auch gar kein Verständnis haben können, wenn ich ihnen nicht erkläre, was in mir vorgeht. Es gab ja sonst niemanden mit diesem Problem den man hätte fragen können.