Anrufung des großen bären?


20.04.2020, 22:35

Die letzten zwei Strophen sind nicht so korrekt glaube ich... aber ich habe versucht daraus irgendwie einen trochäus zu machen aber idk... kannst du alle strophen kontrollieren, und meine fehler bei den betonungen korrigieren danke für alllles

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Gedicht ist in freien Rhythmen verfasst.

Daher auch nicht auf Reim angelegt.

Enjambements aufzuzählen hat aus meiner Sicht hier wenig Sinn, denn das Enjambement ist nur dann eine brauchbare rhetorische Kategorie, wenn es gegen die Norm des klassichen Verses "verstößt", was hier aber nicht der Dall ist: das Enjambement ist hier ehr die Norm.

Zur Gedichtform: du meinst Ode, einiges spricht dafür, ich tendiere aber eher zur Hymne.

Die Hymne ist ursprünglich ein feierlicher Lob- oder auch Preisgesang, wobei Helden, Götter oder die Natur in freien Versen besungen werden.

Sie richtet sich grundsätzlich an höhere Wesen.

Das trifft hier sehr genau zu.

Der große Bär steht zum Beispiel Symbol fûr eine höhere Macht, ist aber auch ein Naturphänomen.

Bei der Interpretation sollst du aber darauf achten, dass moderne Dichter (vor allem in der Nachkriegszeit) klassische Modelle gern "unterminieren" bzw. zweckentfremden, weil sie davon ausgehen, dass die alte Welt und ihre Glaubensformen sich überlebt haben.

Hier wird zum Beispiel sehr deutlich, dass der Angerufene teilweise mit sehr negativen Bildern beschrieben wird, was natürlich nicht zum Wesen der klassischen Hymne gehört.

LG


verreisterNutzer  20.04.2020, 16:19

Danke, welche Versmaße kommen da vor... ich habe sehr viele unterschiedliche aber meistens dreihebiher trochäus... wo ich glaube, dass es falsch ist... weil ich nicht wirklich das mit der betonung schaffe bei dem Gedicht... und wenn es 11 verse hat gibt es da eine bestimmte sonderform wie zb bei 4 versen quartett? LG

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achwiegutdass  20.04.2020, 16:44
@verreisterNutzer

dIe erste "Strophe" ist ganz eindeutig trochäisch, dann nichts wirklich Erkennbares, Jamben und Daktylen kommen ab un zu vor, die letzte Strophe dagegen ist deutlich jambisch.

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verreisterNutzer  20.04.2020, 17:09
@achwiegutdass

Ich habe 1. Strophe... dreihebiger Daktylus, dann fünfhebiger Trochäus, dann 2hebiger T, dann vieherbiger T, vierhebiger T zweihebiger T, vierhebiger T, vierhebiger T, fünfhebiger T, dreihebiger Ty zweihebiger T... stimmt passt das bis jetzt

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achwiegutdass  20.04.2020, 18:32
@verreisterNutzer

Erster Vers stimmt für mich nicht ganz.

Es ist im Kontext unvorstellelbar, dass Bär unbetont ist.

Großer Bär, komm herab zottige Nacht

Xx X,Xxx Xxx X

Das Nebeneinander von zwei Hebungen (was hier der Fall wäre) ist eine bekannte metrische Figur, heisst Spondeus (dadurch erleichtert, dass hier ein Komma dazwischen steht).

Dafür spricht auch, dass "Großer Bär", was ja das Grundmotiv des Ganzen ist, in meiner Darstellung eine in sich ruhende metrische Figur bildet, und zwar einen sog. Kretikus (XxX). Das entspricht auch dem Stellenwert des Begriffs im Ganzen.

Ganz schön kompliziert, das geb ich gerne zu, kann man von Schülern eigentlich nicht erwarten... Aber das Gedicht habt ihr ja auf...

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verreisterNutzer  20.04.2020, 18:37
@achwiegutdass

Offf.... wie soll ich das bitte ohne fehler abgeben ist ja unmöglich... das ist so kompliziert und ich verstehe garrrnichts mehr ;(... aber danke für deine Hilfe...

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verreisterNutzer  20.04.2020, 19:30
@achwiegutdass

Ich habe gerade meine Lehrerin angeschrieben und sie meinte der erste Vers wär ein Trochäus und die meint der achte vers wäre auch kein regelmäßiger Trochäus.. heißt das, das es aber trotzdem ein Trochäus ist ... und als ich sie gefragt habe ob es eher Ode oder Hymne wär, meinte sie es gibt einen bestimmten Begriff für gedichte die kein Reimschema haben... wäre das dann die Ode? Danke für deine Hilfe wirklich, herzlichen Dank..

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achwiegutdass  20.04.2020, 20:08
@verreisterNutzer

Der Vers beginnt sicher mit Xx, man kann also von Trochäus sprechen, die eigentliche Frage istg, wie man den Vers dann metrisch liest.

Ich nehme an, deine Lehrerin kennt den "Kretikus" nicht. Er macht aber das Ganze sehr übersichtlich (s. mein zweites Schema).

Im achten Vers ist gegen Ende ein Daktylus drin.

Ode und Hymne sind beide ohne Reimbindung, das gilt auch für viele moderne Gedichte, einen Begriff gibt es also wohl nicht.

Für mich ist das eine Hymne, die Argumentation liegt bereits vor.

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verreisterNutzer  20.04.2020, 20:22
@achwiegutdass

Wär der 8. Vers dann trotzdem vierhebiger Trochäus? Also halt vierhebig weil das letzte ja eig nicht der Fall ist, sagt man trotz dem vierhebiger?

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verreisterNutzer  20.04.2020, 21:34
@achwiegutdass

Es tut mir wwwwiiirrklicv leid und ich gehe dir auf die nerven gaaaanz bestimmt, aber wenn ich dir ein foto ergänze mit den betonten wörtern würdest du sagen was richtig und falsch ist denn, laut meiner Lehrerin wäre da nichts auffälliges oder schwieriges außer der erste und achte Vers...

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