Blickwechsel: Deine Fragen an einen "China-Auswanderer"

 

Vor dem Jahr 2010 wusste NianMao wenig über China und seine Kultur. Dann lernte er seine jetzige Frau, eine Chinesin, kennen und mit ihr erfuhr er viele spannende Dinge über die Geschichte, Kultur, Bräuche und Gepflogenheiten in dem Land. Inzwischen ist er vollends nach China gezogen, um dort zumindest mittelfristig die nächsten Jahre seines Leben zu verbringen. Im Blickwechsel beantwortete er am Dienstag, den 23. Mai, Fragen zu seinem Leben in Peking und wie er die dortige Kultur wahrnimmt.

 

 

Was hat es damit auf sich?

Mit dem gutefrage-Blickwechsel wollen wir die Möglichkeit für Begegnungen mit interessanten Menschen schaffen. Über den direkten Austausch soll so mehr Verständnis für die Sichtweisen des Anderen erreicht werden.

Denn hinter jeder Antwort auf gutefrage steckt ein Mensch mit einer spannenden Geschichte. Diesen Menschen kannst Du beim gutefrage-Blickwechsel begegnen und dabei versuchen, die Welt durch ihre Augen zu sehen. Denn genau das meint die doppelte Bedeutung des Wortes "Blickwechsel":

  1. Der Austausch von Blicken
  2. Der Wechsel der Sichtweise

Der Blickwechsel fand am Dienstag, den 23. Mai 2023 von 13 bis 16 Uhr statt. Unser Nutzer NianMao beantwortete drei Stunden lang Fragen rund um sein Leben in der Metropole Peking. Es konnten sowohl Fragen zu NianMaos persönlichen Lebenserfahrungen in China gestellt werden als auch grundsätzliche Fragen zur chinesischen Kultur - und natürlich auch allgemeine Fragen zum großen Themenkomplex "Auswandern".

NianMao stellt sich vor:

Bis 2010 hatte ich überhaupt keine Ahnung von China - also nur das, was man eben so in Deutschland mitbekommt und das ist leider nicht hilfreich.

Was war passiert? In dem Jahr habe ich meine jetzige Frau kennengelernt und von ihr habe ich vieles über die Geschichte, die Kultur, die Bräuche und Gepflogenheiten gelernt.

Ein Jahr später im Spätsommer war ich das erste mal in China und bin mit offenen Augen durch Beijing gegangen. Meine Erziehung brachte es mit, dass ich keine "gefärbten Brillen" aufsetze und mir somit ein erstes klares und unverfälschtes Bild machen konnte.

Es war faszinierend.. und anders.. ganz anders als ich es erwartet hatte.. und ganz anders als Deutschland - und da meine ich nicht die Sprache.

Ich habe in den vielen Jahren auch viel gesehen und erlebt.. so habe ich z.B...

  • Bauern auf dem Land getroffen
  • Bürgermeister von kleinen und größeren Dörfern getroffen
  • Vorstände von großen staatlichen Konzernen getroffen
  • das gleichzeitig einfache und schwierige Leben auf dem Land und den Bergen kennengelernt
  • so ziemlich alle Provinzen besucht, die an der Küste sind
  • einen Zahn verloren, als ich unglücklich in ein Zuckerrohr biss ;)
  • diverse Buddhistische Tempel, Daoistische Tempel, Kirchen und Moscheen besucht.
  • persönlichen Kontakt mit Personen, deren Verwandte bei den GuoMinDang (GMD/KMT) waren
  • persönlichen Kontakt mit Personen, die die Regierung auf Reparationszahlungen verklagt haben
  • persönlichen Kontakt mit einer Anwältin
  • persönlichen Kontakt mit einer Professorin, deren Studenten seinerzeit auf dem Tiananmen Platz im Hungerstreik waren (und sie auch vor Ort war).
  • persönlichen Kontakt mit Muslimen in diversen Provinzen
  • auch schonmal mit einer Frau aus Nordkorea gesprochen, die hier gekellnert hatte

uvm.

Ich habe mich in den Jahren noch nie mit Ausländern hier getroffen, sondern hatte von Anfang an den Fokus auf das Leben in China gesetzt. Ich bin voll integriert in das Leben meiner Familie, sowohl die direkte als auch die von den Onkeln und Tanten meiner Frau. Ich habe viele Menschen aus unterschiedlichsten Schichten kennengelernt und viele befreundet. Auch habe ich in "meiner" Kalligraphie Schule ausgeholfen und über Jahre die Kinder begleitet. So habe ich auch über die Jahre umfassende und konkrete Einblicke in das Leben der Chinesen von jung bis alt, von arm bis reich erlangen können.

Diese Einblicke, das Verständnis für und das Leben in China haben auch zu dem Entschluss beigetragen, dass unser Sohn hier in Beijing in die Grundschule gehen soll.

Ich lebe in Beijing und kann euch Fragen zu dem Alltag und das Leben der Chinesen und mir beantworten.

Fragt mich was ihr über das Leben hier wissen wollt - und respektiert bitte meine Antwort (falls sie euch nicht gefällt).

 

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