Themenspecial 30. November 2021
Welt-Aids-Tag - Leben mit HIV
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Wie haben Menschen mit Aids Sex?

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Zunächst sollte man zwischen HIV und Aids unterscheiden. HIV ist ein Virus, was die körpereigenen Abwehrkräfte schwächt, die auch Immunsystem genannt werden. Ohne Behandlung kann der Körper eindringende Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze oder Viren nicht mehr bekämpfen. Im schlimmsten Fall treten dann bestimmte lebensbedrohliche Erkrankungen auf, zum Beispiel schwere Lungenentzündungen. Dann spricht man von Aids.

HIV-Medikamente unterdrücken das Virus im Körper und verhindern damit den Ausbruch von Aids. Menschen mit HIV können so gut und lange leben.

Die zusätzliche gute Nachricht: Eine erfolgreiche Behandlung mit den HIV-Medikamenten verhindert auch eine Übertragung beim Sex – diese Safer-Sex-Methode nennt man „Schutz durch Therapie“.

Schutz durch Therapie bedeutet eine große Erleichterung für die Sexualität von Menschen mit HIV. Wenn das Virus seit mindestens sechs Monaten nicht mehr im Blut nachweisbar ist, kann HIV beim Sex nicht übertragen werden. Bei funktionierender HIV-Therapie kann man auf Kondome/Femidome verzichten, muss das aber nicht tun. Manche fühlen sich mit einer Schutzmethode, die man sehen und anfassen kann, wohler. Andere benutzen Kondome, um das Risiko für eine Übertragung von Geschlechtskrankheiten zu senken oder zur Schwangerschaftsverhütung.

Zusätzlich gibt es für HIV-negative Menschen die Möglichkeit die HIV-Prophylaxe PrEP zu nutzen: Bei dieser Schutzmethode nehmen HIV-negative Menschen ein HIV-Medikament ein, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen.

Alle drei Methoden (Schutz durch Therapie, Kondom/Femidom und PrEP) schützen zuverlässig vor HIV-Übertragungen, wenn sie richtig angewendet werden.

Das bedeutet zusammenfassend auch: Menschen mit HIV können Sexualität genauso leben wie alle anderen auch.