Was für eine Art von sexueller Störung habe ich?
Ich (24, weiblich) werde davon sexuell erregt, wenn ich Vergewaltigungen oder sexuellen Missbrauch in Filmen oder Comics, Manga sehe. Insbesondere zieht es mich an, wenn es ein Mann an einem anderen durchführt. Das ganze macht mich hauptsächlich im Kopf geil und weniger physisch. Selten bin ich physisch erregt bei Mangas die gezielt und langatmig sexuellen Missbrauch darstellen. Dabei macht es mich umso geiler, desto mehr das Opfer sich dabei wehrt.
All die Dinge, die ich sehe, wollte ich in der Vergangenheit ausleben in der Rolle des Opfers aber auch des Täters. Aber heutzutage möchte ich mir einfach nur diese Medien ansehen und bin auf der Suche nach immer brutaleren Dingen, in welchen das Opfer auch geschlagen oder mit einem Messer bedroht wird. Ich habe aufgrund dieser sexuellen Vorliebe auch keinen Spass beim Sex und fühle mich dabei kaum erregt.
Ich weiss, dass es eine BDSM Szene gibt, bei der ich wahrscheinlich meine Vorlieben eher ausleben kann, aber das Problem ist, dass ich Dinge gegen meinen Willen oder den Willen einer anderen Person ausführen möchte. Es wäre also einfach nicht das gleiche. Mittlerweile weiss ich nicht, ob ich behaupten kann dass ich asexuell bin.
Neben den Vergewaltigungsfantasien habe ich noch weitere sexuelle Vorlieben die alle kaum bis gar nicht auslebbar sind, da sie illegal sind.
Ich bin deswegen sehr traurig und frustriert, weil ich auch mit niemanden in meinem Umfeld darüber sprechen kann. Ich bin eine sehr positive und freundliche Person, welcher man solch sexuelle Probleme gar nicht zutrauen würde.
Gibt es jemanden von euch, der ein ähnliches Problem hat? Wie geht ihr damit um? Habt ihr etwas gefunden, dass euch den Frust nimmt, weil ihr wisst, dass ihr eure sexuellen Vorlieben nie ausleben könnt? Und was könnte bei mir vorgefallen sein, dass es überhaupt dazu gekommen ist?
Was ich weiss ist, dass ich unüberwachten Internetzugang hatte als ich ein Kind war und meinen ersten Porno bereits im Alter von 8 gesehen habe. Ich kann mich aber erst ab meinem 11ten Lebensjahr an die Inhalte der Pornos erinnern. Auch weiss ich dass ich schon im Alter von 8 mich von Gewalt sexuell angezogen gefühlt habe und damals meine Barbiepuppen nackt ausgezogen und gefesselt habe. Ich frage mich manchmal was ich genau damals gesehen habe, weil ich mich heutzutage nicht mehr wirklich daran erinnern kann. Aber ich denke, dass der unüberwachte Internetzugang sicher ein grosser Faktor dafür war, dass ich nun sexuell frustriert und verwirrt bin. Aber ich frage mich manchmal, ob noch mehr dahinter steckt.
Ich wäre froh um Hilfe, denn ich leide umso älter ich werde immer mehr daran.
2 Antworten
Du tust mir ganz ehrlich sehr leid, ich glaube, das muss wirklich schrecklich sein so zu empfinden. Aber vielleicht ist es doch weniger extrem, als du es vor dir selbst darstellt? Ok, du stehst offenbar auf die Darstellung von Gewalt, aber eindeutig im Kontext von Beherrschung/Unterwerfung/dem anderen den eigenen Willen aufzwingen, aber die Verknüpfung von sexueller Erregung mit Phantasien von Macht und Ohnmacht ist viel häufiger als du vielleicht denkst. Warum gäbe es sonst so viele Pornos mit Darstellungen dieser Art. Du verurteilt deine Begierden als falsch, weil du ein guter moralischer Mensch bist und denkst, deine heimlichen Vorlieben wären krank/sadistisch/böse. Aber es sind nur Phantasien, die du nie so ausüben würdest, nicht nur, weil sie illegal sind, sondern weil du sie in Wirklichkeit so nicht wollen würdest. Ich glaube nicht eine Sekunde lang, dass es dich wirklich erregen würde, wenn du Zeuge einer echten Vergewaltigung wärst, und ein Mensch, dem echte Schmerzen zugefügt werden, würde dir wirklich leid tun, nicht nur, weil du weißt, dass du so empfinden solltest, sondern weil du wirklich so fühlst.
Auch mich erregt der Anblick einer gefesselten, hilflos ausgelieferten und gedemütigten Frau in Pornofilmen oder auf Bildern, und auch ich stelle mit dabei meistens vor, der Täter, manchmal aber auch das Opfer zu sein. Ich bin darauf nicht stolz, dass mich Macht über andere geil macht, aber es ist eben nur ein Spiel in der Phantasie. Trotz meiner Begierden hatte ich viele sehr liebevolle, zärtliche Beziehungen (auch wenn ich beim Sex oft andere Dinge im Kopf hatte), man kann auch glücklich werden, auch wenn sich nicht alles real durchführen lässt, weil z.B. der Partner auf eine andere Art von Sex steht.
Gibt es jemanden von euch, der ein ähnliches Problem hat? Wie geht ihr damit um? Habt ihr etwas gefunden, dass euch den Frust nimmt, weil ihr wisst, dass ihr eure sexuellen Vorlieben nie ausleben könnt? Und was könnte bei mir vorgefallen sein, dass es überhaupt dazu gekommen ist?
Also ich selbst habe auch einige "extreme" Kinks. Geht in eine ähnliche Richtung, auch Guro und so falls dir das was sagt.
Ich lebe es (soweit natürlich möglich und in einem sicheren Rahmen) mit meinem Partner und BDSM aus. Ebenso lese ich manchmal Fanfiction darüber oder ähnliches. Mir reicht das aus.
Woher das kommt ist wohl schwer rauszufinden. Meines Wissens nach können Kinks auch vererbbar sein, aber es kann natürlich auch gut daran liegen, dass du früh damit konfrontiert wurdest.
Wenn du so sehr darüber leidest, vielleicht kann dir eine (Sexual?)Therapie helfen. Damit habe ich aber selbst keine Erfahrung.