Meinung des Tages: Schuldenfalle Onlineshopping – wie kann besser vor den Risiken gewarnt werden?

Der heutige Black Friday steht vollends im Zeichen von Schnäppchen, Schnäppchen, Schnäppchen! Dabei locken nahezu alle Online-Händler und Zahlungsdienstleister mit vermeintlich attraktiven Bezahle-Später-Modellen. Für viele Menschen jedoch sind derartige Zahlungs-Optionen der erste Schritt in die Schuldenfalle...

Boom des Online-Handels

Der Trend, Waren und Dienstleistungen im Netz zu bestellen, ist in Deutschland weit verbreitet: 81% der 16- bis 74-Jährigen haben schon einmal im Internet bestellt. Viele von uns ziehen es mittlerweile vor, ihre Lieblingsprodukte lieber gemütlich und in Ruhe vom Sofa aus zu bestellen anstatt sich in den Fachhandel in der Innenstadt zu begeben. Besonders stark nachgefragt werden im Online-Handel Kleidung, Schuhe, Accessoires und Sportartikel. Aber auch Filme, Musik oder Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs werden inzwischen fast primär online bestellt. Besonders verlockend: Ein Gros der Anbieter bietet inzwischen "Buy now, pay later"-Modelle an....

Kaufe jetzt, zahle später - Klarna sei Dank

Gerade am heutigen Black Friday ist seitens des Online-Handels wieder mit neuen Rekordgewinnen zu rechnen. Doch nicht nur Händler, sondern vor allem Zahlungsdienstleister wie Klarna oder PayPal blicken dem heutigen Tag mit hoher Vorfreude entgegen, da diese mit vermeintlich lukrativen Bezahlmodellen locken. Gekauft wird heute, bezahlt wird zu einem späteren Zeitpunkt; oder im allerschlimmsten Falle nie. Insbesondere junge Menschen oder Menschen aus einkommensschwachen Haushalten greifen beim Online-Shopping immer häufiger auf Klarna oder PayPal zurück und tappen hierdurch in eine für sie kaum noch zu bewältigende Schuldenfalle.

Wenn der Onlinekauf zur Schuldenfalle wird..

Die TikTokerin namens Leari Cheri hat ihre Verschuldung jüngst öffentlich gemacht, um anhand ihres Beispiels andere / jüngere Menschen für die Themen Online-Shopping und Schulden zu sensibilisieren. Nachdem die ersten Mahnungen bei ihr eingetroffen sind und diese sich von Woche zu Woche vermehrt haben, wurden die Schreiben schlichtweg nicht mehr geöffnet und weggeworfen. Angesichts der Zahlungsaufschübe verlieren viele Online-Käufer sukzessive den Überblick über ihre Einkäufe, Fristen sowie die angehäuften Schulden. Helfen kann hier oftmals nur noch die Schuldnerberatung.

Schuldnerberater Matthias Klusmann sieht vor allem Bezahldienstleister wie Klarna als Riesenproblem: Jeder einzelne Kauf wird bei Verzug einzeln abgemahnt und einzeln zum Inkasso gebeten. Zusätzlich fallen immens hohe Verzugszinsen an, die sich summiert mit anderen offenen Rechnungen und Käufen für manche Käufer zu einem finanziellen Fiasko entwickeln.

Die Verbindlichkeiten, die überschuldete Personen bei Gläubigern des Online- und Versandhandels hatten, beliefen sich auf durchschnittlich 587 Euro. Das entsprach allerdings nur knapp zwei Prozent der gesamten durchschnittlichen Verbindlichkeiten aller überschuldeten Personen in Höhe von 31.087 Euro. 2016 hatte die Schuldenlast im Schnitt noch 510 Euro betragen.

Besonders oft seien es Frauen, jüngere Menschen zwischen 20 und 24 oder Menschen aus finanzschwachen Haushalten, die den Versuchungen des Online-Kaufs erliegen und letztendlich die Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch nehmen müssten.

Unsere Fragen an Euch:

Wie können junge und einkommensschwache Menschen besser vor derartigen Schulden bewahrt werden? Welche Schutz- und Aufklärungsmaßnahmen wünscht Ihr Euch von Politik, Schule und Elternhaus? Habt Ihr beim Online-Kauf auch schon einmal den Überblick verloren? Und inwiefern beeinflussen soziale Medien das Konsumverhalten und tragen zur Entstehung von Schulden bei?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/schulden-black-friday-100.html

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/schulden-onlinehandel-shopping-101.html

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Wurde ich auf eBay Kleinanzeigen eventuell übern Tisch gezogen, oder mache ich mir zu Unrecht Sorgen?

Guten Morgen,

Ich habe gestern was über eBay Kleinanzeigen gekauft und auch mit PayPal (ohne die Option ,,Freunde und Familie‘‘) bezahlt. Der Käuferschutz würde also in Falle eines Falles eintreten. Die Kommunikation mit der Verkäuferin war auch vollkommen freundlich und zufriedenstellend. Sie hat ihr eBay Kleinanzeigen Profil schon seit 2012. Die Zufriedenheit ist zwar nur auf ,,😐 OK’‘, aber ich habe trotzdem mein Glück versucht. Ich hätte am liebsten natürlich auch gerne woanders gekauft, aber das wäre nicht machbar gewesen, weil ich einen Artikel haben wollte, den es im Internet auf sämtlichen Onlineshops wie Amazon, Otto, usw. aus irgendwelchen Gründen nicht (mehr) zu kaufen gibt und ich dann auf eBay Kleinanzeigen fündig geworden bin. Die Verkäuferin meinte, dass es kein Problem wäre, über PayPal zu bezahlen und hat mir ihre E-Mail Adresse für PayPal gegeben, wo ich Mithilfe von PayPal das Geld hinschicken konnte. Dies habe ich auch gemacht. Zuzüglich Versandkosten natürlich, weil die Verkäuferin zu weit weg wohnt und ich mich leider nicht persönlich mit ihr treffen kann. Sie meinte auch, dass das Geld angekommen wäre und das sie die Bestellung morgen, also heute verschickt, mir aber nochmal Bescheid geben würde. Ok, gut, dachte ich mir. Ich schrieb sie vorhin aber trotzdem nochmal an, wann sie heute ungefähr den Artikel losschicken würde. Da ich etwas ungeduldig bin, auch schon im Voraus bezahlt habe und die Anzeige trotzdem noch auf eBay Kleinanzeigen drinnen ist und noch nicht rausgenommen wurde. Ich warte noch auf ihre Antwort. War ich zu überstürzt? Oder war es richtig, sie nochmal zu kontaktieren? Da ich ja auch schon gerne genauer wissen möchte, wann ich meinen Artikel bekomme. Und das lässt mir irgendwie gerade keine Ruhe und ich sitze sozusagen auf heißen Kohlen. Weil ich ja den Artikel unbedingt haben möchte und für den Artikel natürlich auch schon im Voraus bezahlt habe. Wie seht ihr das? Reagiere ich über, oder sind meine Ängste und Sorgen komplett berechtigt?

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