Sowohl Aripiprazol, als auch Olanzapin sind im Kontext der Depressionsbehandlung klassische Wirkstoffe zur Augmentation. Das bedeutet vereinfacht gesagt, dass sie nicht selten zur Wirkverstärkung eines Antidepressivums eingesetzt werden, wenn dieses alleine nur unzureichend wirkt.
Helfen Aripiprazol und Olanzapin also auch alleine gegen depressive Erkrankungen?Nein. Augmentation darf man nicht mit Kombination verwechseln. Bei einer Kombination werden zwei Wirkstoffe mit ähnlicher Wirkung zusammen gegeben, um eine stärkere Wirkung zu erzielen, z.B. zwei Antidepressiva. Bei einer Augmentation hingegen wird zu einem primär wirksamen Wirkstoff (z.B. einem Antidepressivum bei der Depressionsbehandlung) oft ein "fachfremder" Wirkstoff hinzugegeben (z.B. ein Neuroleptikum), der alleine gar nicht die gewünschte (hier: eine antidepressive) Wirkung zeigen würde. Zusammen mit dem primär wirksamen Wirkstoff gegeben, verstärkt der augmentierte Wirkstoff allerdings die primäre Wirkung des primär wirksamen Wirkstoffs.
Im Klartext: Neuroleptika wie Aripiprazol und Olanzapin wirken nicht antidepressiv. Sie können allerdings bei gleichzeitiger Gabe die antidepressive Wirkung eines Antidepressivums verstärken. Dafür braucht es aber ein Antidepressivum.
Um es noch verständlicher zu machen, kann man sich die Augmentation wie die Hinzugabe von Sauerstoff zu einem Glutnest vorstellen. Das verstärkt die "Wirkung" des Glutnests. Ist aber gar kein Glutnest vorhanden, kann man noch so viel pusten wie man will – es wird nicht warm.
Lange Rede, kurzer Sinn: Gegen eine klinische Depression helfen von psychopharmakologischer Seite primär nur Antidepressiva, sie sind die Basis der Behandlung. Ohne Antidepressiva keine (medikamentöse) antidepressive Wirkung. Aufbauend kann man mit Neuroleptika wie Aripiprazol oder Olanzapin augmentieren, aber eben nur, wenn eine Basis besteht.
Ich wünsche dir alles Gute.