Ich weiß nicht inwiefern diverse Antworten hier in deiner Lage hilfreich sein sollen. Ich bin kein Paarberater oder Psychologe also kann ich dir vermutlich auch nicht konkret die beste Hilfestellung geben. Aber Antworten wie: "Werd den Kerl los", "ganz schön erbärmlich" oder "vermutlich Spielsüchtig" helfen dir nicht weiter.
Ich weiß es durch mein Beruf und durch persönliche Erfahrung, dass Kommunikation sehr wichtig ist.
In dem Fall auch eine faire Aufgabenverteilung. Ihr führt gemeinsam einen Haushalt. Quasi wörtlich: Gemeinsam. Jeder hat seine Aufgaben. Du bist nicht dafür verantwortlich 24 Stunden dich um den kleinen zu Kümmern. Es steht dir auch quasi zu mal 5 Stunden abzuschalten und dir einen Film anzusehen, oder etwas zu zocken.
Die Reaktion deines Freundes ist evtl. auch eine Gegenreaktion davon dass er evtl. auch etwas überfordert ist und einfach Zeit braucht abzuschalten. Das kenn ich auch bei mir, nachdem ein Arbeitstag mal zu stressig verlaufen ist, einfach mal bis spät in die Nacht am PC sitzen und abschalten.
Daher würde ich dir raten einfach direkt mit him zu reden und auch klarzustellen das es beide Parteien trifft sich um den kleinen zu kümmern und ggf. mal etwas gemeinsam zu machen. Die Ausgangsbeschränkungen in Deutschland haben die "Heimlage" nicht arg verbessert. Man durfte zuerst nicht raus und es hieß "lieber zocken als spazieren gehen" in den meißten Kommunen.
Sei nicht abwertend oder energisch. Rede normal mit ihm. Sag ihm auch dass du bisschen überfordert bist und es fair wäre wenn man sich die Arbeit im Haus etwas aufteilt. Sag aber nicht dass du findest dass er zu viel zockt - ich kenn das selber bei mir - Männer hören sowas nicht gern, auch wenn das Wahr ist.
Ich weiß nicht ob dein Freund arbeitet oder Arbeitssuchend ist, aber er ist nicht mehr im Hotel Mami also muss er sich im Haus auch etwas beteiligen. Es ist nicht natürlich dass du kochst, die Wäsche machst und dich noch um den kleinen kümmern musst. Es ist jedoch die Kunst der Artikulation um Dialoge nicht im Streit verfließen zu lassen. Also geh nochmal in dich, überlege dir durch welche Aussagen dein Freund verärgert sein könnte und versuch dich so fair wie möglich auszudrücken. Spielsucht hin und her denke ich durch eine Abwechslung im Alltag ist jedes Problem zu lösen. Du brauchst nunmal Hilfe und es ist seine Aufgabe dir beizustehen.
Du darfst nur mal nicht erwarten dass er von jetzt auf jetzt aufhört und dir Dauerhaft zur Seite steht. So eine Umstellung im Alltag darf auch Schritt für Schritt erfolgen.
LG