Das eine ist, was auch schon gesagt wurde, du weißt nicht, in welche Richtung du dich weiterentwickeln wirst. Vielleicht werden Gedichte und Literatur im Allgemeinen in deinem Leben keine Rolle spielen, vielleicht wirst du beruflich damit zu tun haben. Ich hätte z.B. nie gedacht, dass ich mal mit Gedichten Geld verdiene.

Aber davon ab, eigentlich ist nicht wichtig, was du genau gerade lernen sollst, sondern wichtig ist, dass du lernst, wie du am besten lernst, denn dazulernen musst du immer. Da ist natürlich ein Thema, auf das du keinen Bock hast, kein schöner Prüfstein, aber auch das wird selbst bei Themengebieten vorkommen, die dich eigentlich interessieren, dass du Dinge lernen musst, die dir nicht liegen, die langweilig oder zu theoretisch sind. Dann ist es gut, wenn man weiß, wie man da lerntechnisch am besten durchkommt, d.h. ein bestimmtes Niveau erreicht, dass du brauchst, ohne dir dafür die Nächte um die Ohren schlagen zu müssen..

Also sieh das eher als sportliche Herausforderung an. Wenn du das mit dem Metrum und dem andern Zeug hinkriegst, was soll dich dann noch schrecken?-)


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1. Gedichte zur Strafe auswendig lernen zu lassen ist so ziemlich die dümmste, antipädagogischste, antikulturellste Methode, die es gibt.

2. Wenn du allen Konflikten aus dem Weg gehen willst, weil es eigentlich auch nichts bringt mit Leuten zu streiten, die so weit heruntergekommen sind, dass sie Gedichte als Strafe verkaufen, dann versuche da was Positives herausziehen.

Lerne jeder Strophe auf eine andere Weise, z.B. die eine durch Abschreiben, die andere mit Stichpunktnotizen, eine weitere durch mehrmaliges Lesen, dann wieder eine durch lautes Lesen oder durch Aufteilen in noch kleinere Abschnitte oder als Ganzes. Versuche also herauszufinden, was du für einen Lerntyp bist, wie lernst du am schnellsten, am besten?

So hast du wirklich was davon und Mrs. Anti-Gedicht und Goethe können dich mal.

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Eine Idee, die etwas Vortragskunst erfordert. Es gibt ein Gedicht von Brentano, dass typisch romantisch ist, weil es auf Klangwirkung aus ist, der Inhalt rückt in den Hintergrund: Das Wiegenlied (Singet leise, leise, leise ...). Dann gibt's ein sehr unbekanntes Gedicht (dafür kriegst du dann Pluspunkte für die Tiefe der Recherche;-) "Es leben die Soldaten, / So recht von Gottes Gnaden ...", wo Brentano sich als Kind seiner Zeit, in der man noch kriegsbegeistert war, zeigt. Wenn du abwechselnd eine Strophe aus dem Soldatenlied recht knallig, sozusagen im Marschtritt vorträgst und dazwischen sehr behutsam jeweils eine Strophe aus dem Wiegenlied, wobei die zwei Strophen dann wiederholt vorgetragen werden müssen, dann kriegst du einen ziemlichen Kontrast, der die gesamte Bandbreite von Brentano zeigt und nicht nur den säuselnden Romantiker.

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Reimschema xaxa, heißt nur der 2. und 4. Vers reimen, ein heterogener Kreuzreim. Die Sprache ist eher 19, Jahrhundert. Da haben halt viele so geschrieben..

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Ich nehme an, du willst ein eigenes Buch mit Gedichten veröffentlichen, denn einzelne Gedichte ohne Ausschreibung einer Anthologie zu schicken, ist eh Zeitverschwendung. Dann schicke nur was an Verlage, die Lyrik im Programm haben. Schicken würde ich neben einem kurzen Lebenslauf mit dem Schwerpunkt auf Literaturaktivitäten (wo was veröffentlicht, welche Preise gewonnen) die ersten 20 Seiten des Gesamtwerks plus eine  Zusammenfassung seiner inhaltlichen Struktur. Ohne in der Branche vernetzt zu sein, gehen deine Chancen jedoch gegen 0, denn die Zahl der Lyrikschreiber übersteigt die der Lyrikleser immer noch bei weitem und Verlage wollen Gewinne machen.

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Meines Wissens ist das so: Freie Rhythmen bezeichnet die Verse, die Klopstock und andere im 18./19. Jahrhundert gemacht haben. Also reimlose Verse, die sich an antike Metren anlehnen (Hexameter) und einen "hohen", hymnischen Tonfall haben. Freie Verse bezeichnet alles, was mit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts an Versen, die sich nicht reimen und keinem Metrum folgen, geschrieben wurde.

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Hört sich vielleicht etwas seltsam, aber: Fang immer von hinten an. Entweder ist der Reim ein- oder zweisilbig. Einsilbig=letzte Silbe betont, zweisilbig=vorletzte Silbe betont. Vor der Betonung liegt in 99,99% eine unbetonte Silbe. Da zwei Drittel bis drei Viertel der Gedichte reine Jamben oder Trochäen sind, kannst du den Wechsel betont unbetont von hinten nach vorne einfach weiter schrieben. Im Normalfall muss dann am Anfang immer eine unbetonte (Jambus) oder betonte Silbe (Trochäus) stehen. Wenn du das für zwei drei Strophen machst, müsste sich eigentlich ergeben, was das Metrum des Gedichts ist. Bei den Ausnahmen sind meistens zwei Senkungen zwischen den Hebungen schuld, die mal eingestreut wurden.

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Das ist ein Klanggedicht - die Romantiker mochten sowas -, d.h. es muss kein tieferer Sinn dahinter stecken, keine symbolische Deutung, es kommt nur auf den Klang des Gedichtes an. Wenn man das Gedicht analysieren will, wäre also wichtiger Metrum, Rhythmus und Lautstruktur herauszuarbeiten. Zu "süß gelinde": Ich würde es mit "sanft" oder "lieblich" übersetzen. Es ist auch ein bisschen assoziativ: süß -> Bienen -> Honig -> Lindenduft und "süßer Schlaf".

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Wenn es Gedichte mit Metrum und Reim sind, dann hilft es auf jeden Fall das Formale sehr genau zu analysieren, also Metrum und Kadenzen bestimmen, Enjambements indentifizieren, möglicherweise auch die Lautstruktur ermitteln, und Abweichungen finden. Warum hilft das? Vor allem um Abweichungen zu erkennen, muss man sehr genau lesen und bei diesem genauen Lesen fällt einem oft etwas auf, was man sonst nicht entdeckt, auch wenn man den Text 10x runterliest. Du bist auf jeden Fall dann so nah am Text dran, dass sich deine Interpretation klar auf ihn stützt und das ist ja das Wichtigste. Man kann Texte unterschiedlich verstehen, aber muss am Text bleiben.

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Hier ein paar Vorschläge: Fontane, Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland oder die Ballade John Maynard; Goethe, Willkommen und Abschied; Gottfried Keller, Winternacht; Matthias Claudius, Abendlied; Heine, Ich weiß nicht, was soll es bedeuten; Hugo von Hofmannsthal, Ballade des äußeren Lebens. Viel Glück, GDichte

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Der Versfuß ist Amphibrachys xXx und zwar zweihebig xXx|xXx, wobei die letzte Senkung jezweils in Vers 2 und 4 einer Strophe weggelassen wird, woraus sich ein Wechsel der Kadenz ergibt von weiblich zu männlich, siehe auch http://www.lyrikmond.de/gedicht-383.php , wo das ausführlich erklärt wird.

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Darauf gibt es keine pauschale Antwort im Sinne von Reimschema X hat Wirkung Y. Ein paar Tendenzen: Paarreime sind die einfachste Form, umarmende Reime die schwierigste. Paarreime können sehr gefällig wirken. Kreuzreime können Abwechslung, Dynamik in ein Gedicht bringen, vor allem wenn sie mit verschiedenen Kadenzen arbeiten, also männlich/weiblich = Hebung am Ende oder nicht. Umarmende Reime können einen gewissen Spannungsaufbau bewirken, weil der Reimpartner erst über zwei Verse hinweg gefunden wird. Auch eine besondere Betonung/Bedeutung des Schlusswortes kann beim umarmenden Reim gegeben sein. Aber es gilt immer: Sie können diese Wirkungen haben, müssen aber nicht, es hängt klar vom Inhalt ab. Das Reimschema unterstützt evt. den Inhalt in einem bestimmten Maße.

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Schiller, Sehnsucht, spielt mit dem Motiv der griechischen Vorstellung vom Tod als Überfahrt über den Fluss Lethe => http://www.gedichte-fuer-alle-faelle.de/allegedichte/gedicht_2279.html

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