Zug hat Verspätung DB?

3 Antworten

Zunächst einmal wird aus einem nationalen Ticket auch bei Verspätung kein internationales Ticket, d.h. eine Reise via Frankreich ist grundsätzlich nur möglich, wenn Dir im Reisezentrum vorher eine entsprechende Fahrkarte ausgestellt wird.

Die Nutzung höherwertiger Züge ist grundsätzlich möglich, ausgeschlossen sind aber reservierungspflichtige Züge sowie Züge von Flixtrain. Gleichfalls nicht zugelassen ist die Nutzung höherwertiger Züge, wenn Du ein "besonders vergünstigtes" Ticket benutzt, also ein Länder- oder ein Quer-durchs-Land-Ticket). Durch die Einführung des Deutschlandtarifes ist ein Upgrade Deiner Fahrkarte leider nicht mehr möglich, so dass Du im höherwertigen Zug zunächst eine neue Fahrkarte lösen musst (Achtung: Auch das kann zu Problemen führen, da dort grundsätzlich kein Bordverkauf mehr stattfindet) und dieses dann im Rahmen der Fahrgastrechte wieder erstatten lassen kannst. Es ist daher in jedem Fall ratsam, vorher die DB-Information oder das Reisezentrum aufzusuchen, das kann Probleme ersparen, zumal die DB in jüngster Zeit wiederholt dadurch aufgefallen ist, dass die 20-Minuten-Regel bestritten wurde.

Ab einer zu erwartenden Verspätung von mindestens 20 Minuten am Zielbahnhof ist die Zugbindung aufgehoben, d.h. du kannst jeden nicht reservierungspflichtigen Zug zum Zielbahnhof nehmen. Darauf, dass dies nicht für erheblich ermäßigte Beförderungsentgelte wie Ländertickets gilt, wurde ja schon hingewiesen.

Die Beförderer müssen allerdings gleich belieben. Wenn du ein Ticket des Beförderers Deutsche Bahn (inklusive aller Privatbahnen, die am DB-Tarif teilnehmen (Beförderercode 1080)) hast, darfst du auch wenn die Zugbindung aufgehoben ist nicht auf einmal Züge der SNCF (Beförderercode 1187) nutzen. Sonst müsste ja die SNCF auf einmal Beförderungsleistungen erbringen, für die sie keine Vergütung erhält. Welche(r) Beförderer an der Fahrkarte beteiligt sind, ergibt sich aus den auf der Fahrkarte aufgedruckten entsprechenden Beförderercodes.

Melden musst du dich dafür bei niemandem. Die Zugbindung ist innerdeutsch ab einer Verspätung von 20 Minuten am Zielbahnhof automatisch ohne zusätzliche Bescheinigung aufgehoben. Bei Auslandsfahrten gilt das erst ab 60 Minuten.

Nicht jeden Zug. Wenn du nur RE gebucht hast, dann darfst du nicht ohne weiteres in einen IC/EC oder ICE steigen, sondern musst vorher die Preisdifferenz aufschlagen. Und mit ermäßigten Zugtickets (z. B. Ländertickets, Schönes-Wochenende-Ticket etc.) darf man gar nicht mit dem Fernverkehr fahren.

Ebenso darf man keine reservierungspflichtigen Züge nutzen, das sind dann meistens glaube Sprinter.

Darf ich dann auch jede Verbindung nutzen auch wenn diese Länder übergreifend ist (z.B. Deutschland-Frankreich-Deutschland)

Da die Züge in Frankreich reservierungspflichtig sind, z. B. TGV oder Thalys, wird das dann natürlich nicht funktionieren. Da müsstest du dich zwingend im Reisezentrum umbuchen lassen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fahrdienstleiter bei der Deutschen Bahn
lukas13905 
Fragesteller
 05.04.2022, 08:29

Was ist mit den Regionalzügen in Frankreich wie der TER

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Paejexa  05.04.2022, 09:50
@lukas13905

Das weiß ich leider nicht, aber in Frankreich gelten auch andere Regeln als in Deutschland, bzw. sind dort die Fahrgastrechte anders

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HugoHustensaft  05.04.2022, 08:35

Das ist so leider nicht richtig.

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Paejexa  05.04.2022, 09:51
@HugoHustensaft

Und was ist deiner Meinung nach falsch? In deiner Antwort sehe ich nämlich keinen wirklichen Unterschied. Zufälligerweise habe ich erst gestern genau diese Fahrgastrechte durchgelesen.

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HugoHustensaft  05.04.2022, 10:33
@Paejexa

Das Schöne-Wochenende-Ticket gibt es nicht mehr, die Überlegungen zur Anerkennung in Frankreich sind "voll daneben", weil dies durch die Fahrgastrechte gar nicht gedeckt wird, die Zahlung der Preisdifferenz gibt es nicht mehr (durch Deutschlandtarif), ...

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Paejexa  05.04.2022, 16:20
@HugoHustensaft

Und wieso steht das mit der Preisdifferenz dann noch genau so in den Fahrgastrechten hier am Bahnhof? Und was für Überlegungen zum Frankreich-Verkehr? Wenn du in einem Zug zwingend eine Reservierung brauchst, dann kannst du nicht mal eben in einen anderen steigen.

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HugoHustensaft  05.04.2022, 17:31
@Paejexa

Der FS schreibt etwas von einer Fahrt durch Frankreich, obgleich er der Frage nach eine innerdeutsche Fahrkarte hat - da kann es nur die Antwort geben, dass der Weg via Frankreich von den FGR nicht abgedeckt ist. Und die Sache mit der Preisdifferenz: Die DB hängt bezüglich des Deutschlandtarifes und der Einstellung des Bordverkaufes gnadenlos durch, da gibt es immer wieder unterschiedliche Informationen, Mainstream (auch auf community.bahn.de ) ist aber, dass das mit der Preisdifferenz nicht mehr geht.

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Paejexa  05.04.2022, 17:48
@HugoHustensaft

In der Fragestellung geht es um grenzüberschreitenden Verkehr und nicht nur um rein französischen

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HugoHustensaft  05.04.2022, 17:53
@Paejexa

Die Fragestellung lautet, ob auch eine Verbindung Deutschland-Frankreich-Deutschland genutzt werden dürfe, wenn der FGR-Fall vorliegt - also für mich bedeutet das eindeutig, dass Start und Ziel im Inland liegen, es aber eine Verbindung via Frankreich gibt, die womöglich schneller ist.

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