Zu welchem Zeitpunkt beim Lötvorgang mache ich die Spitze sauber?
Ich fange gerade an, ein wenig Weichzulöten. Ich habe aber noch nicht ganz verstanden wann ich die Spitze z.b. in folgender Situation sauber mache, da ja eigentlich immer Lot an der Spitze sein soll:
1. Ich stecke die LED mit den Beinen auf die Lochplatine, biege die Beine leicht um und drehe die Platine um
2. Ich schalte den Lötkolben ein und warte bis er heiß ist
3. Ich verlöte die LED.
Mache ich anschließend die Lötspitze mit einem feuchten Schwamm sauber? Eigentlich sollte die Spitze ja nie ohne Lot sein und deshalb wäre es doch besser sie nicht am Schwamm abzuwischen?
Also stecke ich den Kolben in die Halterung, bereite die nächste LED vor und kann den Kolben gleich weiter verwenden weil ja noch Lötzinn an der Spitze ist.
Und was mache ich am besten wenn ich die Lötsation ausschalten möchte? Sobald der Kolben kalt ist bekomme ich das verbleibende Lötzinn nicjt mehr von der Spitze herunter. Mache ich die Spitze vorher sauber oxidiert sie.
Um das oxidieren zu verhindern ist allgemein immer davon die Rede, die Spitze mit Lot zu benetzen. Aber das Lot sammelt sich auf der Spitze immer an einer Stelle und an der restlichen Spitze (bei einer Meißelförmigen auf der anderen Seite) ist gar nichts. D.h. um eine größere Fläche mit Lot zu bedecken sind ja Unmengen an Lötzinn nötig oder die Kugel tropft sogar durch ihr eigenes Gewicjt herunter..
Hat jemand Erfahrung wie ich beim Löten am besten vorgehe?
5 Antworten
Das ist ganz einfach. Lötzinn hat ein Flussmittel in sich. Wenn du Lötzinn zu lange erhitzt und das ganze Flussmittel verdampft, wird das Lötinn so "matt". Das ist der Moment, in dem man die Spitze mal sauber macht und mit frischem Lötzinn benetzt. Oder du hast verbrannte Krümel an der Spitz, dann auch. Ich persönlich habe das mit dem Schwamm schin sehr schnell gelassen. Um die Spitze zu säubern schmelze ich etwas frisches Lötzinn, bis ein dicker Tropfen an der Spitze hängt. Dann "schnicke" ich mit dem Lötkolben kurz nach unten (so ähnlich wie Raucher bei der Zigarette die Asche abschütteln), damit dieser Topfen nachnunten fällt und die Verunreinigungen und das alte Lötzinn mitnimmt. Dann ist die Spitze nahezu frei von Lötzinn und ich kann frisches aufnehmen.
Dem Lötkolben macht es übrigens auch nichts aus, wenn er mal ohne Lötzinn da liegt. Man sollte ganz zum Schluss, wenn du den Lötkolben ausschaltest, die Spitze mit Zinn voll machen, damit das kalt wird und die Spitze somit geschützt ist. Die ist nämlich beschichtet und sollte nicht verkratzen. Während dem Löten muss da nicht immer Zinn drauf sein.
Meistens merkt man ja, dass an der Spitze irgendwelche schwarzen Reste sind, oder das Lötzinn irgendwie so stumpf wird... Und dann geht man halt mal kurz an den Schwamm, bzw. besser Metallschwamm. Ich mache das eher intuitiv, hauptsächlich vor, oder zwischen den Lötvorgängen (Wenn ich Lötkolben aus Halter nehme oder beim verzinnen). Für das Oxidieren ist ja auch der Zeitfaktor entscheidend, die 5 Sekunden zwischen einer LED und der nächsten sind da sicher nicht das Problem.
Es ist zu unterscheiden zwischen einer Dauerlötspitze und schlimmstensfalls? einer simplen Kupferspitze.
Die Dauerlötspitze hält, wenn ordentlich temperaturgeregelt, beinahe ewig, sollte aber nur am feuchten Schwamm gereinigt werden, sonst ist es irgendwann eine nicht mehr funktionierende Dauerlötspitze, die auch kaum mehr verzinnbar ist.
Die einfachste Form einer simplen Kupferspitze ist einfach an Schleifpapier blank zu machen und neu zu verzinnen, wenn sie verzundert ist. Ich kenne solche Spitzen leider nur an ungeregelten Lötkolben, da musste man dann aber auch aller 5min neu verzinnen.
Bei der Dauerlötspitze reinige ich erst die Spitze, nehme dann neues Lötzinn mit Flussmittelseele von der Rolle und löte. Eigentlich kann man fast immer die Spitze vor dem Löten, von flussmittelarmen Lötzinn befreien, nicht nur von Oxiden oder Flussmittelabbrand.
Die Kugel aus Zinn ist definitiv nicht gewünscht und bildet sich, weil der eigentliche verzinnte Bereich an deinem Lötkolben zu klein ist.
Beim Löten mit Lötkolben macht man die Spitze sauber, sobald sie dreckig ist. Heißt wenn das Lötzinn sichtbar oxidiert ist oder zu viel verbranntes Flussmittel dran klebt. Weiterhin hatte ich noch nie eine verrostete Lötspitze.
Achja... Weichlöten ist ohne Lötkolben...
Ich habe mir angewöhnt, die Spitze immer abzureiben am Schwamm, wenn ich den Lötkolben zurück in die Station stecke.