Zu was für einer Wortart gehört „Danke“

3 Antworten

Der Streit um die Frage, ob „Danke” wie in „Danke, mir reicht das” eine Interjektion oder ein Partikel sei, kann nicht alleine dadurch entschieden werden, dass jemand auf den Duden verweist, und quasi „Duden locutus, causa finita” sagt.

Laut Hadumod Bußmanns „Lexikon der Sprachwissenschaft” zählt der Duden auch Interjektionen zu den Partikeln, während andere den Begriff „Partikel” nur für Grad-, Modal- und Steigerungspartikeln verwenden.

Der Gebrauch des Wortes „Danke” als Antwortpartikel stellt es jedoch in die Nähe von Interjektionen. Mit ihnen teilt die erstarrte 1. Person Singular von „danken” das Charakteristikum, dass es für sich genommen nicht mehr als flektierte Form wahrgenommen wird und in gewissem Sinne ein Ausruf, also eine interjectio, ein Dazwischengeworfenes sein kann, wie etwa in „Möchtest du noch eine Tasse Kaffee? — Danke, ja”, aber inwieweit das „Danke” außerhalb des Satzzusammenhangs steht, wie das auf Interjektionen zutrifft, oder nicht, ist diskutierbar.

Als Ausruf, Zuruf, etwa wenn jemand einem scheidenden Bekannten noch einmal zuruft „Danke!” mag man es als Interjektion auffassen. Jedoch ist die Satzwertigkeit, also ein „Ich danke dir von Herzen” immer noch so deutlich, dass „Danke” sich von Interjektionen wie „Igitt” unterscheidet.

Vielleicht kann man auf den Konsens kommen, dass es schwierig bleibt, dem Wort „Danke” ein Etikett aufzukleben und dass man es Interjektion oder auch Antwortpartikel nennen kann.

Nachtrag:

Leider haben es sich die Grammatiker irgendwann, leichtfertig gesagt, selbst eingebrockt, Wörter nach Wortarten zu sortieren. Aber es gibt nun mal Randstängiges in der Sprache, bei dem ein easy labelling und pigeonholing nicht so recht funktioniert. Nehmen wir, empfindliche Gemüter mögen es mir verzeihen, das Wort [ˈʃaɪ̯sə]. Es wird bekanntlich von derben Zeitgenossen allzu freimütig benutzt. Nun ist es in Ausrufen ganz klar eine Interjektion, auch wenn es andererseits ein Nomen ist. Das in nahezu jeder slawischen Sprache bekannte [ˈkurva] ist einerseits ein Nomen, andererseits aber eben auch eine Interjektion. Wir müssen uns eben damit abfinden, dass wir nicht jedwedes Wort eindeutig klassifizieren können.

Rugall  10.04.2022, 19:05

Gerade, weil da die Meinungen etwas auseinandergehen, würde ich dazu raten, das Wort "danke" als "Partikel" zu bezeichnen. Das ist ein Oberbegriff, der auch Interjektionen umfasst.

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JoNothan  10.04.2022, 19:24
@Rugall

Für einen Teil der Sprachwissenschaftler trifft es zu, dass man „danke” als Partikel bezeichnen kann. Aber wir wollen ja keinen Streit um des Kaisers Bart beginnen. Habe in meiner Antwort aufzuzeigen versucht, dass Etikettierungen bisweilen strittig sind.

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Es ist eine Interjektion. Das sind Wörter, die von sich aus einen ganzen Satz bilden kön­nen, z.B. danke, bitte, nein, pfui, aha, autsch. Etymologisch ist danke natürlich ge­kürzt aus ich dan­ke (dir), Du kannst es also wenn Du willst auch als eine interjektiv gebrauchte Verb­form bezeichnen.

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik
Rugall  10.04.2022, 18:20

Duden sagt: Partikel

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Rugall  10.04.2022, 18:29
@Hawkhail

Ja. Aber nicht alle. "pfui", "gell" und "oh" weist der Duden ausdrücklich als Interjektion aus. Bei "danke" steht unter Wortart aber "Partikel".

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indiachinacook  10.04.2022, 18:52
@Rugall

Stell Dir vor, jemand sagt: „Eine Maus ist ein Säugetier. Ein Hamster ist ein Nagetier“. Das ist zwar nicht falsch, aber auch verwirrend, weil beide zu den Nagetieren gehören und damit trivialerweise auch Säugetiere sind.

Siehe auch https://de.wiktionary.org/wiki/danke

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Ich glaube das ist nur eine Art Abkürzung und kommt von dem Verb danken