Zen Witz erklärt?
Ich habe mich die letzte Zeit etwas mit dem Zen-Buddhismus beschäftigt und meine ihn in ansetzen verstanden zu haben. Neulich bin ich auf einen Witz gestoßen und ich hatte den Eindruck, dass wenn ich diesen Witz verstanden habe ich auch Zen verstehe. Was merkwürdig klingt, meine ich wirklich im Ernst. Der Witz geht so:
Wie viel Zen-Buddhisten braucht man um eine Glühbirne auszuwechseln.
Lösung: 2
Warum?
Einer dreht und einer dreht nicht.
Bitte helft mir den Witz zu verstehen?
4 Antworten
Eigentlich müsste die Antwort lauten ( ich kenne sie auch nur so ): VIER:
- Einen, der sie einschraubt,
- Einen, der sie nicht einschraubt,
- Einen, der sie sowohl einschraubt als auch nicht einschraubt,
- Einen, der sie weder einschraubt, als auch nicht einschraubt.
Das bezieht sich auf die ( indisch, buddhistische ) Sichtweise auf die Wirklichkeit, die nicht nur zwei Standpunkte kennt ( wie hier im Westen das sog. "Dilemma" ), sondern vier ( "Tetralemma" ) = etwas kann 1. so oder 2. so sein, 3. weder so noch so, und 4. sowohl als auch.
Ich verstehe den Witz auch nicht und warte auf die Auflösung.
Ich weiß nur, dass man zum Auswechseln einer Glühbirne weit mehr Ostfriesen braucht. Einer steht auf dem Tisch, um die Glühbirne zu erreichen, und mindestens vier weitere Ostfriesen sind erforderlich, um den Tisch anzuheben und im Kreis zu drehen.
Vielleicht hat der Witz mit den Buddhisten etwas mit einem dualistischen System zu tun. So etwas wie Yin und Yang. Es gibt immer zwei gegensätzliche, sich ergänzende Prinzipien.
Genau genommen ist der Buddhismus eben nicht dualistisch... Schau mal in meine erste Antwort hier rein, da steht mehr dazu.
Auch das ist buddhistischer Humor:
Hier findest du noch weitere dieser "Witze mit der Glühbirne" ( die man aber nur versteht, wenn man z.B. weiß, was der Abidhamma ist, wer Nagarjuna war, oder wie Vipassana-Praxis aussieht ):
https://dhamma-dana.de/files/Dhamma%20Dana/Buecher/bgm/pali_humor.pdf
Ich denke mal wegen dem dualismus in der welt... Oben / unten, groß / klein, hell / dunkel. Wenn etwas existiert, muss es zwangsläufig auch das genaue gegenteil davon geben, da man diese sache sonst nicht definieren (sprich von anderen dingen abgrenzen) könnte.