Zecke Angst krankheit?

4 Antworten

Eine Zeckenimpfung gibt es nicht! FSME ist nicht das Thema. Ist dein LK überhaupt FSME-Risikogebiet? Detaillierte Inzidenzen bei www.zeckenzange.eu .Jetzt gilt: Stichstelle desinfizieren und mindestens 6 Wochen lang beobachten und alles dokumentieren. Eine Borreliose zeigt sich in 90 % der Fälle mit der Wanderröte. Eine Ehrlichiose mit hohem Fieber, Bartonellosen und Rickettsiosen an der Stichstelle. Die FSME macht nur 0,2 % der von Zecken verursachten Krankheiten aus, du wärst also mit einer Impfung zu 99,8 % ungeschützt. Angst ist bei Zecken der falsche Ratgeber, Informationen helfen weiter. Wie lange war die Zecke festgesogen? Hast du sie herausgezogen oder herausgedreht? Ich schicke die bei mir entfernten Zecken immer in ein Labor zur Untersuchung auf Borrelien.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
smokesignals 
Fragesteller
 27.06.2023, 23:25

Sie war irgendwas zwischen ein paar Minuten und 6h festgesogen, aber sie war noch sehr klein. Sie hat fast sofort losgelassen als ich sie mit der zeckenzange angepackt habe, ich musste nur ein ganz bisschen drehen.

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Kiefi  28.06.2023, 20:21
@smokesignals

Beim Drehen lassen sich die Zecken leicht entfernen. Bei einer Saugdauer von weniger als Stunden hast du ein nur geringes Risiko, trotzdem Stichstelle mindestens 6 Wochen beobachten.

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Eine FSME-Impfung KANN sinnvoll sein, da ganz Deutschland mittlerweile als Risikogebiet eingestuft ist.

Wesentlich gefährlicher sind Borrelia burgdorferi, der Erreger der Borreliose und Babesia spp, die den roten Ring machen, das Erythema migrans.

Borreliose hat ein kurzes akutes Stadium, das meistens übersehen wird und dann ein langes Latenzstadium in dem sie unauffällig vor sich hin werkelt. Borrelien verstecken sich in Körperzellen und sind für Tetracycline und Penicilline/Cephalosporine fast die ganze Zeit unerreichbar. Einzig Telithromycin kann die Biester knacken.

Was die Borreliose so gefährlich macht ist, daß sich die Bister in Gelenken ausbreiten und im Nervensystem. Das kann, wenn man es lange genug ignoriert, im Rollstuhl enden.

Die Biester haben zwei Vermehrungsarten: einerseits können sie sich in der Zelle durch Teilung vermehren, andereseits brechen sie alle 29 Tage aus den Zellen aus und vermehren sich geschlechtlich. Nur dann haben Beta-Lactam - Antibiotika (Cephalosporine, Penicilline) einen Hauch von Chance. Sinnvoller ist es, sie mit Telithromycin in den Zellen zu bekämpfen.Wird von den GKVen vehement abgestritten, weil teuer. Streit ist somit vorprogrammiert.

Einen seriösen Nachweis aus Serum oder Liquor gibt es nicht, es bleibt ein Ratespiel mit Ausschlußdiagnose. Meine Frau ist 10 Jahre von Arzt zu Arzt odyssiert, die wollten sie entweder auf die Psychoschiene setzten (bequemer Dauerpatient, Behandlung ohne Heilung ist profitabler als wenn der Patient schwupp gesund wird) oder faselten was von autoimmun und Globuli.

Sie hatte massive neurologische Schäden und bekam alle 29 Tage Wutanfälle, die sie sich nicht erklären konnte. Die waren es, die den letzten Arzt auf die Idee brachten, B. burgdorferi ins Visier zu nehmen. Dadurch, daß die so lange Zeit hatten, sich im Körper auszubreiten, kam es bei der Antibiose zur Herxheimer-Jarisch - Reaktion: Giftstoffe aus der Zellmembran wurden durch die masive Wirkung des Antibiotikums so konzentriert freigesetzt, daß es ihr richtig schlecht ging. Hat sechs Wochen gedauert, aber danach konnte man zusehen wie es ihr von Stunde zu Stunde besser ging. Vorher mußte sie nach einer Gehstrecke von 20m eine Stunde schlafen, einen Monat danach konnte sie wieder Bäume ausreißen.

Babesia spp. sind Protozoen, die das berühmte Erythema migrans auslösen, was leider immer noch für ein Symptom der Borreliose gehalten wird. Bei Hunden lösen sie die Hundemalaria aus.

Ein zugelassenes Antibiotikum gibt es gegen diese Tierchen nicht. Es sind Protozoen, die unseren eigenen Zellen recht ähnlich sind, das ist das Problem. Derzeit wird experimentell Artemisin eingesetzt, mit gutem Erfolg. Da sich damit kein Geld verdienen läßt, werden keine Studien dazu gemacht.

Eine TCM-Rezeptur kann ich auf PM geben, die aus überall verfügbaren Kräutern eine wirksame Behandlung ermöglicht. Meine Frau hat das mit Erfolg erprobt.

Seit einigen Wochen wird über ein neu entdecktes Virus berichtet, das ebenfalls von Zecken übertragen wird. Was man bisher darüber weiß ist, daß die Antikörper bei vielen Menschen nachgewiesen werden können, und daß es schlimmstenfalls acht Tage unspezifisches Unwohlsein und Mattigkeit bewirkt, dann aber ohne Folgeschäden ausheilt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Sehr gut, dass es dir gerade aufgefallen ist denn soviel ich weiss dauert es einige Stunden, ich denke es waren c.a 24 Stunden bis genug Erreger von der Zecke ins Blut gelangen um etwas übertragen zu können. Da sollte nichts passiert sein.

smokesignals 
Fragesteller
 26.06.2023, 22:55

Okay, die zecke war definitiv vor 13:00 nicht da und ich habe sie ca 19:00 entfernt

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Kiefi  27.06.2023, 09:18
@smokesignals

Dann bist du relativ sicher, trotzdem Stichstelle weiter beobachten.

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Desto früher du es bemerkst, desto besser.

Es ist nicht immer so, dass eine Zecke Krankheiten verbreitet. Am Stall ist die Chance höher, wegen den ganzen Tieren.

Mach dir nicht unnötig Sorgen, gut dass du sie so früh entfernt hast.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich bin circa seit 10 Jahren auf dem Absoluten Tier-Trip,