Zahntechniker lernen

6 Antworten

Moin als Selbständiger Zahntechnikermeister in 2. Generation kann ich dir auch sagen lass es lieber. Ich kann es natürlich auch Begründen. ( nebenbei habe ich auch den Hauptschulabschluss ;-) )

Durch die immer besser werdende Prophylaxe werden die Zähne immer länger erhalten bleiben , was bedeutet das der Geldbringer ( also Kronen und kleine Brücken ) stark dezimiert wird. Die Zahnarztpraxis verdient mit am besten an Prophylaxe wie Zahnreinigungen ( schnell/ Übernahme der Kosten von der Krankenversicherung ) was bedeutet ,geringer Materialaufwand und er Selber muss nicht daran sitzen sondern kann delegieren. Ein Zeichen dafür ist das die Praxis eigens dafür Behandlungsstühle besitzt.

Der Zahnarzt sitzt immer! am oberen Ende der Nahrungskette und bestimmt wie viel er und was er arbeiten möchte da. Wenn er nicht mit Zusatzleistungen einverstanden ist bzw. diese nicht verkauft , weil mal ehrlich gesagt der Techniker kann nicht für jeden Patienten in die Praxis kommen , ist es so das an lukrativen Patienten vorbeigesegelt wird und vom Arzt abgegrast wird. Denn jeder guckt erstmal immer auf sich selbst, in Sachen Geld verdienen.

Macht der Zahnarzt die Kronen oder kleine Brücken selber Chairside (Intraoralscanner Scanner) Lässt er sie grade im Nachbarraum fräsen ( CAM)...sintern... und bald selbstverständlich drucken ( 3D Drucker ) mit Opaleffekt natürlich, und verdient daran natürlich zusätzlich, zudem wird die Behandlungsdauer auf ein Minimum reduziert was dem Behandler sowie dem Patienten natürlich entgegenkommt. Natürlich auch preislich.

Es ist ein ungeschriebenes Gesetzt das mit dem Praxislabor, aber wenn es der VDZI bist jetzt nicht schafft, wird er es auch nicht mehr tun. Einzig und allein könnte eine Hoffnung darin liegen , dass die durch CAD/CAM erzeugten Medizinprodukte gewissen Normen unterliegen müssen welche nur von Industrien gewährleistet werden können. ... Aber das ist nur eine kleine Hoffnung gegen die übermächtige Zahnärztelobby. Dazu kommt natürlich das der sogar gut kalkulierende Zahnarzt auch Konkurrenzkampf mit dem Auslandszahnersatz hat.

Und wer soll die großen Arbeiten machen ? Nun die werden eingestampft einmal aus Kostengründen(Eigenanteil) sowie natürlich aus Zeit und Fehleranfälligkeiten. Wenn die Implantate bald so günstig sind dübeln die sie heute noch zwischen Mittag und Abend und am nächsten oder sogar am selben Tag haben sie durch die Wundergeräte Intraoralscanner sowie 3-D Druck abends noch den Zahnarzt festzementiert sitzen. Wenn es denn der unwahrscheinliche Fall sein sollte das ihnen mehr als 6 Zähne fehlen.

Die 2 Wunderwaffen ( 3-Druck und Intraoralscanner ) werden den gewerblichem Dentallabor das Existenzrecht nehmen. Denn die Industrie ist doch schon daran die Zahnärzte direkt zu beliefern sei es mit Stegen Abutments ect. . Für die Industrie sind die Dentallabore wirtschaftlich nicht mehr interessant da diese nicht mehr so viel Material verarbeiten bzw auch nicht mehr können weil keine Nachfrage besteht (Goldlegierungen , Riegel ect. )

So kann man also sagen das die MVZ Praxislabore in Kombination mit der Industrie das höchste sein wird welches mit einander kooperiert . Selbst die Großlabore können gegen der Industrie dann einpacken , da die Spielemacher wie gesagt Zahnärzte , Industrie , Krankenkassen sind. Um noch auf die Eventualität einzugehen man würde als größeres Labor überleben weil man gut genug ist auch schwerere Arbeiten zu fertigen , auf dem kommen dann diese Probleme zu :

  1. Demographischer Wandel : in 10 Jahren sind die Babyboomer die , welche die goldenen Zeiten grade noch miterlebt haben in Rente und welche noch das Handwerk von der Pike auf verstehen. Dazu kommt das deren 1. bis 2. Azubi auch der Rente nahen. Sprich es wird immer weniger geben die diese Arbeiten noch können. Was davon kommt das viele Auszubildende damals wie auch heute schlicht weg verbrannt wurden in diese dann entweder nichts können weil 3 jahre nur Gipsküche und Reps. oder diese die Flucht aus der Branche nahmen.
  2. Es immer weniger Prothetik an der Uni. gelehrt wird und somit immer weniger gute Prothetiker gibt bei welchen Nachbesserungen angestellt werden müssen. Und somit drauf gelegt wird als gutes Geld verdient wird.
  3. Die Frage des Preises , falls sie nicht in München Stuttgart oder wo immer große Konzerne sind arbeiten , ist die Wahrscheinlichkeit doch sehr hoch das sie die Leistung nicht verkauft bekommt.

Über den VDZI möchte ich micht nicht weiter Äußern da er die Situation nicht merklich verbessert hat.

Auch im Praxislabor wird es mehr Helferinnen geben die fähig sind die Maschinen zu bedienen und Nachkorrekturen ( Polieren ect. ) zu bewältigen. Ivoclar hat es vorgemacht .

Die Sofwaren sind heutzutage so gut, das es eine Leichtigkeit darstellt durch gewisse Algorithmen Zähne am PC in die Zahnkette zu stellen und diese schon in Okklusion ( durch vom PC erkannt ) in Höckerführung anzupassen. Dazu noch am Intraoralscanner die Passende Zahnfarbe erfahren und diese dann grad auf dem Tisch durch ein Highendpolymerisat welches auf verschiedene Lumen unterschiedlich farblich reagiert ( ja sowas gibt es ) drucken , poliert, eingesetzt, fertig. Hält 2 Jahre aber länger darf es dies ja auch nicht ansonsten ist daran kein Geld verdient.

Durch die BEL welches den Großteil der Aufträge da stellt ist durch die Deckelung mit verantwortlich das die Labore klanglos untergehen, weil diese durch die Preisbindung keine Möglichkeit haben ihre Leistung besser zu verkaufen. Somit ist das mit der Preisspirale nach unten kein Wunder. Und glaubt mir das die Krankenkassen bestimmt nichts dagegen haben.

Es wird oft geschimpft das Labore so schlecht bezahlen aber das liegt mit an dem schon grade eben genannten Grund. Weil sie einfach nicht anders können.

Das Techniker im Praxislabor mehr verdienen liegt daran Achtung! Unterstellung : Keine Handwerkskammerabgaben haben die nach Umsatz geregelt sind .

Auch brauche ich nicht auf die Meisterqualifikation eingehen. Diese würde dann den Rahmen endgültig sprengen.

Mann kann ja jetzt sagen ok gut , in 10 Jahren sind alle weg und dann gibts den Engpass ... wenn es so kommt dann würde schon die Industrie reagieren. Und dann wären die Techniker die Fehlen ersetzt durch Algorithmen ( https://job-futuromat.iab.de/ )

Zu der Ausbildung kann ich momentan nicht raten , wegen der Problematik des Lehrplans , dieser sollte so langsam mal angepasst werden , ansonsten lernt man Dinge die du morgen gar nicht brauchst.

Und das Zahnmedizin wirklich noch ein Geldsegen ist kann man aus dieser ganzen Situation sicherlich nicht ableiten , hinzu kommt das es immer mehr ZÄ geben wird welche von den Uni´s strömen und diese dann auch arbeiten wollen ergo nicht viel verdienen können durch den Konkurrenzdruck.

Es tut mir ja auch weh das zu sagen aber ich hab es satt alles immer gut zureden.

Vielleicht aber auch weil ich es mir erlauben und jetzt von außerhalb mich dazu äußern kann.

Vielen Dank fürs Lesen.

Ein Ex- Zahntechnikermeister

Und noch als Anhang bringen unsere Schweizerkollegen es auf den Punkt ...

https://dentaljournal.co/zukunft-der-zahntechnik-schichten-wir-in-bits-und-bytes-oder-gar-nicht-mehr/

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Antwort: Ja, kannst du. Du wirst auch etwas finden, wenn dein Zeugnis nicht gerade nur aus 5en besteht. Der Grund dafür liegt darin, dass praktisch jedes Labor händeringend Leute sucht und auch braucht. Der Beruf ist so zu sagen nicht gerade beliebt und ich sehe es als Pflicht an, dir paar Dinge klar zu machen. Vorab: du musst dir auch im klaren darüber sein, dass der Schulstoff in der Zahntechnik in etwa auf Abi Niveau liegt (so haben es zumindestens immer meine Lehrer gesagt). Ich habe bemerkt (hab auch nur Hauptschule damals gemacht ... was an damals, in meinem Leben negativen Einflüssen lag), dass viele meiner Mitschüler Abitur hatten. Die hatten es einfach leichter. Ich musste für die selben Noten immer doppelt solange lernen. Die waren einfach besser vorbereitet.

Für mich ist die Zahntechnik schon so etwas wie ein Traumberuf. Wenns um das Arbeiten geht. Die Rahmenbedinungen sind jedoch leider Katastrophal.

Je nachdem, in was für einem Labor du landest erwartet dich folgendes: Entweder du machst die 3 1/2 nur "Scheissarbeiten", wie Löffel / Bisse (jaja ich weiss wie wichtig selbst das ist!), Reparaturen oder Gipsküche oder du wirst total überfordert. Ich habe damals das Labor gewechselt, weil ich unterfordert war. Ich wollte einfach richtig was lernen und machen. Also wechselte ich während der Ausbildung das Labor. Im zweiten Labor war ich praktisch überfordert. Ich hab viel gelernt aber ich bin teilweise gar nicht nachgekommen: Kombis, 14er, 28er, Keramik und und und.

Das schlimmste war für mich in der Ausbildung die lächerliche Ausbildungsvergütung. Die Überstunden mit einberechnet hatte ich einen Stundenlohn von paar Cents und habe zum Ende der Ausbildung ca 5000 Euro Umsatz eingefahren fürs Labor. Schade! Alleine das schreckt viele Interessenten des Berufes ab.

Überstunden: dir wird (im Normalfall) von Anfang an eingetrichtert werden: Überstunden sind gaaaaanz Normal - gehört dazu. Leider werden diese nirgendes Vergütet, weder kannst du sie abbummeln. Ist nicht rechtens, meinst du? Das ist egal, wenn du "aufmuckst", wirst du zu hören kriegen: wenn dir das nicht passt, kannst du dir ein anderes Labor suchen. Wenn du dir deswegen ein anderes Labor suchst, wirst du bemerken, dass es dort nicht anders zugeht - was das Thema angeht. Ist leider so.

Ich hatte in meiner Schulklasse zwar paar Leute, die pünktlich nach Hause geschickt wurden, um 16:30 oder 17 Uhr aber zu welchem Preis? Die haben den ganzen Tag nichts gemacht ausser Opaquer-Brände, Reparaturen und so etwas.

Meine Arbeitszeiten waren meistens so etwa: 8-20 oder 21 Uhr. Vorteil war: ich hab echt was gelernt in der Ausbildung und konnte daher mit mehr Lohn in den Beruf gehen, jedoch war das auch nicht angemessen.

Ich behaupte nach wie vo,: dass wir Zahnis mindestens das doppelte verdienen müssten, dafür, dass wir unter der Woche kaum Freizeit haben. Der Beruf ist leider krass unterbezahlt, dafür, dass von dir nichts als Perfekte Arbeit verlangt wird in möglichst wenig Zeit.

Mein Rat ist daher: lass lieber die Finger von dem Beruf. Man kann wirklich! um einiges leichter mehr Geld verdienen. Im Zweifelsfall machst du deinen Real nach, per Abendschule oder so etwas ... am besten das Abitur.

Ich glaube fest daran, das nur noch die Studierten Menschen sich so etwas wie "selbstverwirklichen" können.

Lanzerote  02.11.2013, 23:03

Also,du musst ja sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben.Ich war fast 38 Jahre als Zahntechniker taetig,aber solche Zustaende habe ich nicht kennengelernt!!!

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Die Chance eine Ausbildung zum Zahntechniker-innen zu absolvieren, wird auch mit einen Hauptschulabschluss gelingen. Die Voraussetzung ist wie bei jeder Ausbildung, das Interesse und die Motivation. Mit Kreativität, Teamfähigkeit und Freude am Umgang mit Menschen entsteht mit Sicherheit ein gutes Arbeitsverhältnis und Arbeitsklima. Das gilt auf dem gesamten Arbeitsmarkt.

Durch neue Materialien, Technologien und Forschung in der Zahntechnik, kann ein Zahntechniker -innen in der heutigen Zeit auch die berufliche Karriere gestalten, ohne die erworbenen zahntechnischen Kompetenzen zu verlassen. Unternehmer im Dentallabor und der dentalen Industrie fördern Ihre engagierten Mitarbeiter gerne. Dazu gibt es unterschiedlichste Fördermaßnahmen an Meisterschulen und Hochschulen. Für den Einstieg in ein Handwerksberuf empfiehlt es sich bei der jeweiligen Handwerkskammer zu informieren.

Über Fördermaßnahmen informieren die zuständigen Stellen des Bundeslandes. Die Handwerkskammern informieren über die Anforderungen eines Berufeinstieges.

Hallo. Also ich gebe dir auch den tip lass die finger von dem beruf. Ich habe grad meine gesellenprüfungswoche hinter mir und warte jetzt bis zum 29.1 auf mein ergebnis nerfenkitzel pur. Also nicht nur das du in der ausbildung echt übetfordert wirst sowohl betrieb als auch schule die prüfung ist auch echt nicht ohne . Im labor wirst du echt meistens so überfordert das du manchmal zuhause sitzt u nur heulst u körperlich echt kaputt bist. Hilfe is bei mir im labor nicht angesagt den alle haben genug zu tun . Meine arbeitszeit ist meistens von 7 bis 21uhr o länger u das ohneeee pause. Also privat zeit für dich kannst du dir in dem beruf echt abschminken

als Zahntechniker der schon 34 Jahre im Beruf ist, in Laboren und Praxislaboren, kann ich dir nur raten ….. LASS ES  !!