Zählt das zum BIP dazu?

4 Antworten

Zum BIP werden alle hergestellten Waren oder Dienstleistungen dazu gezählt. Die CDs sind schon hergestellt. Der Wiederverkauf privat stellt keine Dienstleistung dar. Also zählt es nicht zum BIP.

Geht man davon aus, dass der Käufer die CDs sowieso will, aber keine neuen kauft, weil günstige auf dem Gebrauchtmarkt gekauft, dann senkt dieser Verkauf das BIP vom laufenden Jahr, weil weniger neue CDs nachgefragt werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ist ja ganz einfach, und wohl definiert:

https://de.wikipedia.org/wiki/Bruttoinlandsprodukt

Bei Entstehungsrechnung wird u.a. der Produktionswert erhoben. Da sind nur die produzierten CDs drin, was dann mit denen passiert ist egal.

Bei Verwendungsrechnung werden die privaten Konsumausgeben ermittelt. Hier spielt der Flohmarkt keine Rolle -- entweder ist der gar nicht erfasst, oder die Ausgabe und Einnahme der Flohmarkthandelspartner heben sich auf.

Bei Verteilungsrechnung spielt die CD gar keine Rolle, da wird nur das Arbeitnehmerentgelt berücksichtigt. Also den Lohn, den der CD Fabrikant seinen Leuten zahlt. Der Flohmarkt spielt keine Rolle, außer dort sind Aushilfen gegen Entgelt beschäftigt.

Wie man es auch rechnet, es gibt keine wundersame Vermehrung.

Jeder Geldaustausch geht 1:1 in das BIP ein. Die 500€ haben das BIP um 500€ erhöht, und die 100€ hätten es noch einmal um 100€ erhöht, wären sie statistisch erfasst worden.

Angenommen man kauf auf dem Flohmarkt für 100€ und verkauft für 100€, hat sich das BIP um 200€ erhöht. Hätte man ohne Geld getauscht, hätte es sich nicht erhöht.

Die große Frage ist natürlich, wie korrekt unsere Volkswirtschaftler so kleine Waren- und Geldtauschgeschäfte erfassen oder abschätzen können.

Knochendochen13 
Fragesteller
 26.03.2020, 10:00

Aber was ist, wenn ich etwas kaufe und es dann wieder zurückverkaufe und dann wieder kaufe und dass unendlich oft? Dann könnte man das BIP ja ins Unendliche treiben.

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Maarduck  26.03.2020, 11:06
@Knochendochen13

So ist es. Deshalb kritisieren auch viele Ökonomen BIP und BIP pro Kopf als wenig aussagekräftig. Z.B. die Italiener und Russen haben ein sehr niedriges BIP pro Kopf, sind also offiziell "arm". ABER bei ihnen gibt es noch viele Tauschgeschäfte ohne Geld (und Einnahmen aus krimineller Tätigkeit im Ausland). SOO arm sind die nicht, wie die Statistik einen glauben machen will. Dagegen sind die Luxemburger gemäß BIP pro Kopf sehr reich. Aber die sind auch nicht SOO reich, wie die Statistik behauptet, denn in Luxemburg arbeiten viele aus den Grenzgebieten. Die kassieren ihre Löhne und Gehälter zwar in Luxemburg, geben sie aber größtenteils in ihrer Heimat aus UND zählen bei der Bevölkerungsmenge gar nicht mit.

BIP, BSP, BIP pro Kopf und BSP pro Kopf spiegeln die Leistungsfähigkeit einer Wirtschaft also nur sehr grob wieder. Hier ist ein guter Artikel dazu

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/volkswirtschaft-was-das-bip-kann-129048.html

>Die Berechnung des BIP ist eine komplexe Angelegenheit: Denn die Statistiker können kaum jeden einzelnen Bürger, jede Firma, oder jedes Amt nach ihren Ausgaben und Einkünften fragen. Daher müssen andere Konzepte herangezogen werden. Das Statistische Zentralamt ermittelt, vereinfacht gesagt, das BIP, indem die Ausgaben von Haushalten, Firmen, und Staat sowie die Nettozahlungen von Ausländern für heimische Produkte addiert werden.
Dabei werden also Konsum, Investitionen, Staatsausgaben und Nettoexporte berücksichtigt. Zur Illustration: Auf das deutsche BIP von 3.774 Milliarden Mark im Jahr 2000 entfielen 2.895 Milliarden auf den Konsum von Privaten und Staat. 807 Milliarden Mark wurden investiert, 55 Milliarden ergaben sich aus dem Saldo von Exporten minus Importen; 17 Milliarden Mark wurden für Vorratsveränderungen ausgegeben.
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zetra  26.03.2020, 20:18

Wo von das Finanzamt nichts erfaehrt, kann nicht ins BIP einfliessen.

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Maarduck  27.03.2020, 00:04
@zetra

Das wird von den Statistikern geschätzt.

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Bin mir nicht zu 100% sicher, aber beim Flohmarkt hat das ja nichts mit der eigentlichen Markteirtschaft zu tun, sondernsind kleine Privatgeschäfte..Steuern werden keine erhoben etc...

Daher würd ich auch sagen, dass dies nicht in den BIP eingerechnet wird.