Würdet ihr sagen, dass die Grünen oft die Meinung von Wohlhabenden vertreten?

6 Antworten

Etwa wenn es um Preissteigerungen durch Klimapolitik geht oder um Preissteigerungen aufgrund den Sanktionen gegen Russland, da hieß es von grünen Politikern oft, dass sei doch alles nicht so schlimm.

Wo hieß es das denn? Also, wer hat das gesagt? Und im Übrigen: Gerade bei Thema CO²-Preis, also Preissteigerungen für die Klimapolitik (übrigens etwas, was von sämtlichen Fachleuten befürwortet wird) fordern die Grünen eben auch ein Klimageld, finanziert aus den Einnahmen durch das Preissystem, das die sozialen Belastungen teilweise kompensiert. Dieses Projekt hat es auch in den Koalitionsvertrag geschafft, liegt aber jetzt im Finanzminsterium. Und was die konkrete Umsetzung des CO²-Preises angeht, bevorzugen die Grünen eine CO²-Steuer; die hat gegenüber dem Emissionsrechtshandel namentlich den Vorteil, dass alle Einnahmen, die durch die höheren Preise entstehen, beim dem, der den Preis macht, landen. Dadurch kann das Klimageld höher ausfallen als beim Emissionsrechtshandel.

Weitergehend zum Thema Klimapolitik: Was denkst du denn, was passiert, wenn der Klimawandel nicht bei unter 2 Grad (oder zumindest bei 2 Grad) gestoppt wird? Denkst du, dass dann alle gleichermaßen betroffen, sind, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Stellung? Nein! Der Klimawandel wird Menschen umso härter treffen, je weniger Geld sie haben. Dementsprechend sind es eigentlich Parteien, die den Klimawandel nicht wirklich ernst nehmen (also in Deutschland eigentlich alle relevanten Parteien außer den Grünen), die Politik für Wohlhabende machen.

Und dann kommen noch die Vorstellungen der Grünen in anderen Politikfeldern dazu, also bspw. in der Sozialpolitik. Diese nützen in der Regel gerade weniger wohlhabenden Menschen, und belasten häufiger die Wohlhabenden mehr. Wie man mit Blick darauf behaupten kann, die Grünen würden nur Politik für Wohlhabende machen, ist mir ein Rätsel.

Hoffe, ich konnte helfen.

Woher ich das weiß:Hobby – Eigenes politisches Engagement, Allgemeinbildung

Ja und nein.

Eins muss man sich klar machen, wir leben global betrachtet in extremen Luxus und selbst wenn man manches, was man heute als normal ansieht, etwas reduzieren und wieder als Luxus erkennen würde, geht die Welt nicht unter. Ja, es ist ungemütlich und eine Umstellung, die man natürlich nicht möchte weil man gerne das was man hat erhält, aber es wäre möglich.

Der Punkt ist ja: Wir sind ein reiches Land.

Wenn nicht wir als gutes Beispiel voran gehen, wer soll es dann tun?

Die Länder, wo die Leute heute schon vor hunger sterben? Oder Länder, die gerade im Aufsteig sind und heute das tun, was wir über Jahrzehnte ebenso getan haben ohne Blick auf die Umwelt?

Der Punkt ist: Unseren Wohlstand verdanken wir zu weiten Teilen ebenso massiver Umweltzerstörung, egal ob in der Industriealisierung im 20. Jahrhundert oder heutige billige umweltschädlich produzierte Produkte aus Billigländern, wo nicht auf die Umwelt geachtet wird.

Daher ist es eben unsere Verantwortung, uns für mehr Schutz der Umwelt einzusetzen und damit bei uns zu beginnen, statt nur ärmere Länder zu belehren wie es sein soll.

Ja, die Kommentare einiger Politiker die komplett fernab der finanziellen Realität vieler Menschen leben sind unglücklich gewählt, aber trotzdem sollte unser Land sich dafür einsetzen. Auch wenn es einen Einschnitt in unseren Luxus bedeutet.

Die Grünen haben eng begrenzte Scheuklappen und klare Zielvorstellungen hinsichtlich Flüchtlingen und Klimaschutz.
In Sachen Flüchtlingen ist ihnen die EU in die Parade gefahren, ein Flüchtlings-Schlaraffenland wird es in Deutschland nicht mehr geben.

Einschub: Was ist eigentlich aus dem Pakt für Immigration geworden, nach diesem die Flüchtlinge mehr Rechte hatten als die Eingeborenen?

In Sachen Klimaschutz versuchen sie, das Heizungsgesetz den Betroffenen überzustülpen.

Ich habe nicht zwingend etwas gegen klare Zielvorstellungen, bei allen Parteien - außer der AfD, die konkret schlecht ist - stört mich deren Wischiwaschi. Vielleicht hält man Wahlversprechen mal ein!

Da die Grünen rigoros auf Durchsetzung ihrer Vorstellungen erpicht sind, ist es ihnen egal, ob Gutverdiener oder Schlechtverdiener betroffen sind.

Die Grünen sind der berühmte Elefant im Porzellanladen.

Ich weiß nicht, ob man das allgemein so sagen kann ------> Tendenzen in die Richtung gibt es aber sicher. Mir fällt es in Baden-Württemberg auf, dass es nach einigen Jahren der guten grünen Politik zusehends in die Richtung geht: Winfried Kretschmann ist okay, aber die Südwest-Grünen sind auf dem Weg zu einer reinen Stuttgart-Partei für schwäbische Besserverdiener und ein paar gallische Dörfer wie Freiburg - da sind urbane, wohlhabende Leute das Maß aller Dinge.

Dazu kommt auch, dass viele Grüne relativ jung sind, keine echte Lebenserfahrung haben, aus gut betuchtem Haus und nicht wissen, wie die Welt in einem redlichen Beruf bzw. im Arbeitsleben aussieht und um was es eigentlich geht, wenn man vom Tariflohn leben muss. Dafür fehlt ihnen neben der eigenen Erfahrung auch das Feingefühl.

Die Grünen waren in ihrer halb-anarchischen Frühphase mal mit für soziale Gerechtigkeit angetreten, spätestens seit ihrem Schritt in die erste rot-grüne Regierung 1998 mit Joschka Fischer, hier mal die Tagesschau vom 27. September 1998...

https://www.youtube.com/watch?v=rKwbTvD3X1o

...mehr oder weniger unverfroren konsequent im Begriff, ihre einstigen Ideale zu verraten und genau das tun sie in der Regel auch - für mich sind sie ehrlich gesagt nicht wählbar. Und da muss ich Robert Lembke (1913-1989) zitieren: "An den wärmsten Plätzen sitzen oft die Unverfrorenen". Ich bin kein Grünen-Hasser, aber das kann man durchaus auf Teile der Partei beziehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich möchte hier jetzt nicht grundlegend gegen alte Kernziele von B'90 wettern, aber aktiven Klimaschutz durch effizientere Gerätschaft konnten sich auch dazu deren Gründerzeit vs. deren Forderungen nur Menschen mit genügend Finanzreserven in der Hinterhand leisten. Alle anderen mit niedrigen Einkommen mußten und müssen ihre eigenen energetischen Verbrauchsgürtel damals wie heute halt entsprechend enger schnallen mit alten und wenig effizienten Gerätschaften.

Ich beziehe mich dabei einzig und alleinig nur auf die rein ökologischen Kernforderungen dieser Partei seit ihrer offiziellen Gründung & abseits Kernspaltung.