Würdet ihr für eine Wehrpflicht sein?

Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen

Nein 53%
Ja 47%

12 Antworten

Ja

Ich war schon immer ein Fan der Wehrpflicht. Viele Menschen sind nicht in der lange sich in seine soziale Gruppe einzufügen oder sich Hierarchien unterzuordnen. Das lernt man dort. Somit ist es auch eine gute Vorbereitung auf das Leben. Zudem würde es der Bundeswehr auch ganz gut tun, nicht allzusehr im eigenen Saft zu kochen. Wehrpflicht ist auch eine Art natürliche Kontrolle des Militärs durch das Volk. Aktuell ist die Bundeswehr ja mehr oder weniger eine geschlossene Gesellschaft.

ersatzweise sollte jeder Wehrpflichtige natürlich auch Zivildienst oder Ähnliches machen dürfen.

Zwang ist für mich kein Gegenargument. Das ganze Leben besteht aus Zwängen.


Quotenbanane  18.10.2021, 16:37

Man könnte auch feststellen, dass der Mensch inzwischen derart aufgeklärt ist, dass er sich eben NICHT irgendwelchen erfundenen Hierarchien unterordnen muss.

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Thomas524  18.10.2021, 18:37
@Quotenbanane

Erzähl das mal deinem Chef auf Arbeit. Hierarchien gibt es so lange es Menschen gibt und wird es auch immer geben. Nach 18 Jahren realitätsferne ist das eine gute Übung fürs Leben.

meiner Erfahrung nach sind Menschen, insbesondere junge Menschen, alles andere als aufgeklärt. Darum bin ich auch gegen ein Wahlrecht ab 16.

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Quotenbanane  18.10.2021, 18:41
@Thomas524

Du hast meinen Kommentar scheinbar nicht verstanden. Ich schreibe von MÜSSEN.

Man kann sich, wenn man sich nicht unterordnen will, auch selbstständig machen.

Bei der Wehrpflicht wird man aber dazu gezwungen, sich unterzuordnen. Das ist der Unterschied.

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Thomas524  18.10.2021, 21:43
@Quotenbanane

ich hab dich schon ganz gut verstanden. du hast meinen Kommentar allerdings offensichtlich nicht verstanden. Unterordnen MUSS man sich immer. Außer du bist Gott oder so. Als selbstständiger bist du vielleicht dein eigener Chef. Dennoch gelten Regeln, den du dich unterordnen musst. Scheinbar bist du aber nicht (erfolgreich) selbstständig, sonst würdest du das wissen. sich unterzuordnen kann man nicht früh genug lernen. Und da das in der Erziehung der Kinder oft versäumt wird zu vermitteln, wäre so ein Jahr Wehrdienst für viele nicht schlecht.

Übrigens sind so gesehen alle Hierarchien „erfunden“. Ich tendiere aber eher dazu zu sagen „sie haben sich entwickelt“.

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Quotenbanane  18.10.2021, 22:01
@Thomas524

Offenbar hast du mich nicht verstanden, sonst hättest du nicht als Beispiel den Chef genommen.

Als Selbstständiger musst du natürlich die Gesetze beachten. Das ist allerdings keine Hierarchie, weil das nichts mit Rangordnung zu tun hat.

Mich würde ja mal interessieren, wie du deine Wehrpflicht empfunden hast.

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Thomas524  18.10.2021, 23:51
@Quotenbanane

wie gesagt, ich habe dich sehr gut verstanden. Ich konnte aber nicht ahnen, dass mein Beispiel mit dem Chef auf jemanden trifft, der es so sehr auf seine persönliche Lebenssituation bezieht. Ich fand’s recht plakativ, weil die meisten arbeitenden Menschen einen haben. Hätte aber genügend Beispiele für Hierarchien im Alltag für Selbstständige, Kinder, Rentner… was du willst. Lange Rede, kurzer Sinn: Kritisierst du die „erfundenen Hierarchien“ beim Bund, kannst jede Hierarchie kritisieren. Fakt ist: die Menschheit braucht Hierarchien, um zu funktionieren.

Ich empfand meinen Wehrdienst als bereichernde Erfahrung und wichtigen Meilenstein in meinem Leben. Meine Vorgesetzten waren sehr gut in Menschenführung ausgebildet. Besser jedenfalls als viele Führungskräfte, die ich in meiner beruflichen Karriere kennenlernen durfte. Man darf aber nicht vergessen, dass man beim Bund für den Ernstfall trainiert wird. Da kann nicht jeder machen was er will. Im Wesentlichen ging es um Teamwork mit einer klaren Kommandostruktur. Und das ist etwas, was im übertragenen Sinn auch außerhalb des Militärs mehr oder weniger Gültigkeit hat. Wenn man genau hinschaut, sieht man das Muster überall. Darum denke ich, dass jeder von militärischer Ausbildung für das Leben lernen kann.

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Quotenbanane  19.10.2021, 00:04
@Thomas524

Ich denke immer noch nicht, dass du den wichtigsten Punkt meiner Aussage verstanden hast. Mir geht es um's MÜSSEN. Die Selbstständigkeit bzw. Firmen ohne strikte Hierarchien sind die Alternative, wenn man sich als Mensch niemanden unterordnen will.

Wenn ich allerdings zum Wehrdienst/Zivildienst gezwungen werde, MUSS ich mich unterordnen. Man hat hier keine Alternative.

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Das was du in deinem letzten Absatz beschreibst, klingt für dich schön. Mag es für viele andere auch sein. Der Fehler (wie ich finde) ist aber, dass du willst, dass alle anderen diese Erfahrung auch machen. Ich bin z.B. ein Mensch, der mit der Wehrpflicht nichts anzufangen wusste. Bei mir war es 100% verschwendete Zeit.

Darum solltest du deine Ansicht überdenken, für eine Wehrpflicht zu sein. Du kannst ja gerne jedem erzählen, wie toll es dort ist. Wer diese Erfahrung auch machen will, soll gerne dort freiwillig hingehen. Aber bitte zwinge im Falle einer Abstimmung nicht anderen Leuten deinen Willen auf.

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Thomas524  19.10.2021, 00:20
@Quotenbanane

Glaub mir, ich hab’s verstanden. Ich wollte dagegen halten, dass dieses MÜSSEN zum Leben gehört. Je eher man es lernt, desto besser. Auch wenn du nicht zum Bund musst, musst du andere Dinge tun, bei denen du nicht frei in deiner Entscheidung bist. Steuern zahlen zum Beispiel. Da tritt der Staat als hierarchische Instanz auf. Ich jedenfalls kenne keine Lebenssituation, in der du frei bin Zwängen und Hierarchien bist. Es ist nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen, aber es ist so.

Die wenigsten aus meiner Truppe wollten ihren Wehrdienst ableisten. Ich auch nicht. Am Ende war es für die meisten, die ich kenne, eine gute Zeit.

meine Ansicht überdenke ich ständig. Ich lerne ja jeden Tag dazu. Und wenn jemand kommt und mich überzeugen kann, man weiß ja nie… wie auch immer: meine Meinung ist genau so wichtig wie die eines jeden anderen in diesem Land und jeder hat das Recht für seine Ansichten einzutreten. Ich trete für die Wehrpflicht ein, die ja übrigens immer noch im Grundgesetz verankert ist. Sie pausiert nur aktuell.

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Quotenbanane  19.10.2021, 00:33
@Thomas524

Recht ja. Moralisch halte ich es für sehr fragwürdig, wenn die Meinung der Masse zur Pflicht der Minderheit wird.

Ich denke nicht, dass junge, volljährige Erwachsene "zu ihrem Glück gezwungen werden müssen". Das kann nur zu Leid bei jenen führen, die diesem Zwang nicht nachgehen wollen.

Und das ist die Schattenseite, die du scheinbar in Kauf nehmen willst. Ich musste jedenfalls während meines Dienstes in psychologische Betreuung. Das ist kein Einzelfall.

Seitdem bin ich strikt gegen jede Form von Arbeitszwang.

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Thomas524  19.10.2021, 00:55
@Quotenbanane

Ich respektiere selbstverständlich deine Meinung. Deine negativen Erfahrungen, die ich sehr bedaure, zeigen mir aber nur wie wichtig eine gründliche Musterung ist.

Da ich, wie ich ja bereits zum Ausdruck gebracht hat, der Überzeugung bin, dass Zwänge in unserer Gesellschaft der Kit sind, der diese zusammenhält, teile ich deine Überzeugung aber nicht. Mit Ausnahme der Menschen, die außerhalb unserer Gesellschaft ihr Dasein fristen (Obdachlose, Hausbesetzer etc.) ist jeder Zwängen unterworfen, die ihn zur Arbeit bewegen. Zugegeben ist das heutzutage sehr subtil, so dass man der Illusion erliegen könnte, man macht es freiwillig. Aber die wenigsten würden tun, was sie tun, wenn sie nicht müssten.

Marx hatte ja mal eine andere Idee. Was daraus wurde, ist bekannt.

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Nein

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Die Wehrpflicht wird aktuell nicht benötigt, da die Bundeswehr ihre aktuellen Einsätze auch so bewältigen kann. Des weiteren hat die Bundeswehr auch nicht die benötigten Kapazitäten (Unterkünfte, Waffen, Ausbilder...).

Außerdem ist die Wehrpflicht lediglich ausgesetzt und kann bei Bedarf wieder eingesetzt werden.

Wer zu Zeiten der Wehrpflicht keine Disziplin lernen wollte, hat ohnehin verweigert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fallschirmjäger seit 2010
Man lernt dort ja disziplin

Disziplin erhält man nicht nur durch Militärdienst. Disziplin äußert sich auf vielerlei Art, so ist es bspw diszipliniert, wenn jemand jeden Morgen um fünf Uhr aufsteht, egal ob notwendig oder nicht. Ebenfalls eine Form von Disziplin; jedem Tag seinem Job nachzugehen. Meint also jemand, er hätte Defizite in der Disziplin, so sollte er erst einmal bei den alltäglichen Dingen des Lebens ansetzen, das könnte schon hilfreich sein.

Wenn jemand nicht bereits mit der elterlichen Erziehung eine gewisse Disziplin mitbekommen hat, dann wird hier bspw ein siebenmonatiger Militärdienst auch keine Wunder bewirken. Zudem ist es nicht Aufgabe der Bundeswehr, Disziplin zu vermitteln.

Deutschland hat eine Wehrpflicht, diese ist lediglich ausgesetzt, bedeutet sie könnte quasi bei Bedarf o.W. wieder in Kraft gesetzt werden.

Die Aussetzung war der richtige Schritt, daran hat sich bis zu diesem Augenblick nichts geändert.


ZiegemitBock  18.10.2021, 12:32
Disziplin äußert sich auf vielerlei Art, so ist es bspw diszipliniert, wenn jemand jeden Morgen um fünf Uhr aufsteht, egal ob notwendig oder nicht.

Disziplin kann auch bedeuten, jeden Morgen bis um 11 im Bett zu bleiben, egal ob notwendig oder nicht. ;-DDD

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Von Experte wiki01 bestätigt
Nein

Ich habe 15 Monate Wehrersatzdienst geleistet und 20 Jahre Ehrenamt im katastrophenschutz geleistet und bin darüber zum Schluss gekommen, dass Deutschland folgendes braucht:

12 Monate Staatsdienst für jeden deutschen Staatsbürger ab 18 Jahren

Dieser kann verbracht in jeder Einrichtung, welche Dienst am Menschen erbringt (z.B. Altenheimen), sowie in jeder Behörde und Organsiation mit Sicherheitsaufgaben (z.B. Katastrophenschutz) oder jeder anderen Einrichtung, welche etwas für Mensch und Tier tut (z.B. Tierheim, Umweltschutz etc). Ein Dienst bei der Bundeswehr ist auch möglich.

Damit soll jeder mündige Bürger ein Jahr lang seine Arbeitskraft mit einer Dienstleistung verbringen, welche ANDEREN zugute kommt. Die Auswahl, welchen Dienst man leistet, liegt bei jedem selbst.

Solange eine körperliche und geistige Eignung für den erwählten Dienst besteht, soll und muss dies für Menschen jedweden Geschlechts bestehen. Dies betrifft dann auch z-B. Menschen im Rollstuhl, mit Behinderungen gleich welcher Art. Auch diese können problemlos ihren Beitrag leisten.

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Eine reine Wehrpflicht benötigt Deutschland definitiv nicht.


wiki01  18.10.2021, 15:56
12 Monate Staatsdienst für jeden deutschen Staatsbürger ab 18 Jahren

Genau so.

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Quotenbanane  18.10.2021, 16:33

Soll was bringen? Warum Leute zur Arbeit zwingen, die schlecht bezahlt wird?

Ich bin nicht der Meinung, dass der einzelne Bürger dazu verpflichtet ist, durch Arbeit das Sozialsystem am Laufen zu halten. Das ist eigentlich die Aufgabe des Staates, den der Bürger durch Steuern finanziert.

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Traveller5712  18.10.2021, 16:52
@Quotenbanane

Es soll bringen, dass JEDER seinen ganz persönlichen Teil für sein Land tuen kann und tuen wird. Es wird zudem das gesundheitssystem entlasen, Nachwuchs für die Hilfsorganisationen liefern und auch jede Menge geld sparen (auch wenn da snicht mein Hauptargument ist).

Schlussendlich wird hierdurch aber jedem vermittelt, nicht ausschliesslich an sich selbst zu denken, sondern auch mal etwas für seine Mitmenschen zu tun. Das nennt man Solidarität und Menschlichkeit.

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Quotenbanane  18.10.2021, 17:27
@Traveller5712

Es ist sicher nicht solidarisch und menschlich, Leute zur Arbeit zu zwingen, die sie nicht ausüben wollen.

Das ist im Grunde einfach nur Zwangsarbeit, damit der Staat Geld spart. Das man dabei auf Menschenliebe, Landesstolz, etc. pocht, ist im Endeffekt nur ein schwacher Versuch, ein schlechtes Gewissen zu erzeugen.

Niemand ist seinem Land oder Mitmenschen etwas schuldig bzw. sollte dazu verpflichtet werden. Das ist veraltetes Gedankengut, aus den vergangenen Jahrhunderten.

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Traveller5712  18.10.2021, 18:31
@Quotenbanane

Bitte, ganz vorsichtig, mit solchen Behauptungen, ok? Das ist DEINE Meinung - und ich äussere MEINE Meinung. Niemand verlangt, dass diese Meinungen kompatibel sind.

Selbstverständlich ist es Solidarität und Menschlichkeit, Menschen dazu zu zwingen, etwas für IHRE MITMENSCHEN zu tun, wenn sie es nicht freiwillig machen. JEDER ist seinen Mitmenschen etwas schuldig.

Aber ich verabschiede mich jetzt aus dieser Diskussion, denn mit Leuten, welche keine anderen Meinungen akzeptieren, mag ich nichts zu tun haben.

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Quotenbanane  18.10.2021, 18:37
@Traveller5712

Wenn zwei Menschen diskutieren, ist es eigentlich immer Meinungsaustausch. Also keine Ahnung, was dich jetzt stört.

Es scheint eher als wärst du derjenige, der keine anderen Meinungen hören kann.

Ich für meinen Teil habe bisher alles von dir gelesen und meine Ansicht dazu preisgegeben.

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Ja

Ja ich bin für die Wehrpflicht.

Warum? Nicht umsonst heißt es:

Schule der Nation:

... für Disziplin, selbst Disziplin, Ordnung, Körperpflege.

Respekt gegenüber Anderer. Auch wurden viele Dinge des täglichen Leben gelernt.

Z.B.: Hemden und Hosen bügeln, Betten machen und Überziehen.

Annähen von Knöpfe, gerissene Nähte notdürftig nähen, Schuh – und Kleiderpflege

u.v.A.

Ich frage mal: Wie viele der heutigen Personen im Wehrpflichtigen Alter sind in der Lage einen Knopf an zu nähen und ein Hemd zu bügeln?


Quotenbanane  18.10.2021, 16:43

Wenn es dir nur darum geht, dann kann man statt dem Wehrdienst auch einfach eine einwöchige Schulung machen.

Denn niemand braucht 9+ Monate, um zu lernen, wie man ein Hemd bügelt.

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