Würdet ihr euer adoptiertes Kind zurück geben?

13 Antworten

Ich bin zum Glück auch nicht in der Situation.

Ich hätte aber volles Verständnis, wenn jemand ein schwerbehindertes Adoptiv-Kind zurückgibt, entweder weil die Pflege doch nicht zu schaffen ist, oder weil die Behinderung bei der Adoption nicht bekannt war oder verheimlicht wurde.

Es gab leider Fälle, wo Babies mit Alkohol-Schäden (also Kinder von Alkoholikerinnen) zur Adoption gegeben wurden, ohne dass man das den Adoptiveltern gesagt hat. So was darf nicht passieren und muss natürlich rückgängig gemacht werden.

Ob das Kind leidet, kann nur das Kind beurteilen! Wenn es mir sagt, dass es unter der Behinderung leidet, dann würde ich es selbstverständlich nicht wieder abgeben, sondern ich würde gemeinsam mit dem Kind gucken, was wir ändern/machen können, damit es nicht mehr leiden muss.

es sich dann aber nach der Adoption als schwer Behindert und ewiger Pflegefall heraus stellt?

Kann und wird nicht der Fall sein, da sich Adoptiveltern & Kind im Vorfeld kennenlernen. Denn das zukünftige Adoptionskind wird zuerst zur vorübergehenden Pflege in die zukünftige Familie gegeben. Wenn die Eltern dann feststellen, die Behinderung überfordert uns, dann können und sollten sie die Adoption ablehnen.

Dementsprechend wissen Eltern schon Monate vor der eigentlichen Adoption von der Behinderung. Es tritt also nie der Fall ein, dass die Adoptiveltern bei erfolgreichem Verfahren von der Behinderung des Kindes überrascht werden!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Heilerziehungspflegerin/ Ally der Behindertencommunity
Savannah16 
Fragesteller
 17.08.2022, 17:12

Naja stimmt nicht ganz kann auch sein, dass sich die Behinderung erst später zeigt oder erst später auftritt. Es ist nicht immer so dass alles über das Kind im Vorfeld bewusst ist. Und wenn man ein Kind aus einem anderen Land adoptiert, insbesondere Krisenregionen dann hat man auch nicht die Möglichkeit Monate vorher das Kind zu sehen.

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Selkiade  17.08.2022, 21:33
@Savannah16
Naja stimmt nicht ganz kann auch sein, dass sich die Behinderung erst später zeigt oder erst später auftritt.

Dann ist die Handhabung genauso wie wenn es das biologische Kind ist! Gibst du ein biologisches Kind ab, wenn es eine Behinderung erwirbt?

Und zum Thema Adoption aus Krisenregion: "Adoptionen von aus Kriegs- oder Krisengebieten stammenden Kindern sind nicht möglich. 

[...]

Adoptionen bedürfen genauer Prüfungen und Vorbereitungen – auf Seiten der Adoptionswilligen und vor allem auch der Kinder. Dazu gehören die Klärung der Identitäten und der Frage, ob ein Kind überhaupt einer Adoption bedarf. Das ist zentral, denn nicht alle in so genannten Waisenhäusern lebende Kinder sind tatsächlich elternlos.

Es ist sicherzustellen, dass die Kinder und ihre leiblichen Eltern oder ein Vormund vorab über die Folgen einer Adoption und mögliche Alternativen beraten werden. In akuten Notsituationen können derartige lebenslang wirkende Entscheidungen nicht mit der gebotenen Sorgfalt getroffen werden."

Aufnahme von Kindern aus der Ukraine und anderen Krisen- und Kriegsgebieten - hamburg.de

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Savannah16 
Fragesteller
 18.08.2022, 08:18
@Selkiade

Doch es ist möglich. Mein Onkel und Tante haben ein Kind aus Afghanistan adoptiert. Und komm mir jetzt bitte nicht mit Ukraine ich rede von echten Krisenregionen….

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Unter gar keinen Umständen. Meine zwei Kinder sind adoptiert und das hätte niemals und unter gar keinen Umständen zur Debatte gestanden!

Gibt es immer noch Leute, die glauben, eine Adoption wäre "wünsch-dir-was"???

Hallo

Kommt darauf an, was die Alternative für das Kind ist.

Wenn es dem Kind bei mir besser geht, dann bleibt es bei mir. Kann aber auch sein, dass ich damit überfordert wär oder so. Dann würd ich das lieber jemandem abgeben, der damit besser klarkommt bzw wo es dem Kind am Besten geht.

Das Kind hat natürlich Mitspracherecht

Lg

Selkiade  16.08.2022, 22:13

Und ob du überfordert bist, wirst du ja spätestens in den Monaten feststellen, die du das Kind in vorübergehender Pflege hast, damit sich Eltern & Kind kennenlernen können. Passt es nicht wäre es sehr verwerflich, wenn die Adoption dann trotzdem angenommen wird.

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Selbstverständlich nicht und ich finde es absolut verwerflich! Mit der Adoption wird das Kind zu deinem eigenen Kind, das gibt man ja auch nicht mehr ab.