Würdet ihr einen Brief an die Betreuerin eurer Abschlussarbeit schicken, in dem ihr erklärt, dass ihr einen gesundheitlichen Schaden davongetragen habt?

6 Antworten

Eine ganz wichtige, wenn nicht DIE zentrale, Erkenntnis auf dem Weg zu einem Leben als Erwachsener ist es, dass jede Entscheidung Konsequenzen hat. Und dass man als erwachsener Mensch Entscheidungen treffen und somit mit diesen Konsequenzen leben muss.

Es ging bei dir doch auch nicht um die Abgabe einer Hausarbeit in der Schule oder im ersten Semester, sondern um einen Masterabschluss - also einen der höchsten Bildungsabschlüsse, die man in Deutschland machen kann! Da sind die Samthandschuhe und die Rücksichtnahme auf persönliche Befindlichkeiten einfach irgendwann mal Geschichte. Schließlich geht es dabei auch um Vergleichbarkeit und Fairness gegenüber anderen, die ebenfalls einen solchen Abschluss anstreben.

Wenn es hier jemanden gibt, mit dem du noch mal intensiv reden solltest, ob die getroffene Entscheidung die richtige war, dann mit dir selbst! Selbstreflektion und so. Und dann solltest du daraus lernen, dass du vielleicht zukünftig deiner psychischen und physischen Gesundheit eine etwas höhere Priorität einräumst.

Aber die Zeiten, wo immer die anderen Schuld waren, sollten jetzt halt für dich endgültig vorbei sein. Du hast jetzt einen Master, du stehst jetzt im Berufsleben - und somit bist du jetzt offiziell das, was man "erwachsen" nennt und musst somit für deine Entscheidungen und deren Konsequenzen geradestehen!

Sie hat ihn dann runter geredet.

Sorry, aber ein Professor läßt sich nicht "runterreden".

Deine Supervisorin hat nichts falsch gemacht. Sie hat dir deine Alternativen genannt. Du hast dich für eine Alternative entschieden. Sie ist nicht verantwortlich für deine Entscheidung. Psychische Probleme entstehen auch nicht von heute auf morgen. Du wirst sie schon - ohne es zu bemerken - voher gehabt haben, nur haben sie sich durch den Stress verschlimmert. Auch das ist nicht ihre Schuld!

Sorry aber im Beruf wird es leider nicht besser. Wenn du dem "Druck" nicht gewachsen bist dann musst du halt mit einer schlechteren Note rechnen.

Jeder muss mit der gleichen Belastung klar kommen und du kannst sie nicht dafür verantwortlich machen.

Was sollen leute im Jurastudium oder Medizin, Architektur usw. sagen?

Viele zerbrechen unter dem Druck, aber keiner bekommt mehr Zeit für seine Abgaben. Das Studium ist halt eine Herausforderung

Gibst Du anderen die Schuld, gibst Du ihnen Macht.

Du hast nun schon eine ganze Zeit nichts mehr mit der Supervisorin zu tun und dennoch hat sie Macht über Dich. Du machst sie immer noch für Deinen Zustand verantwortlich. Das Problem daran ist: Solange Du ihr die Schuld gibst und nicht selbst die Verantwortung für Deinen derzeitigen Zustand übernimmst, wird sich nichts ändern. Stellt sich die Frage, gefällst Du Dir in der Opferrolle oder möchtest Du da raus?

Ich bin wütend auf meine Supervisorin, dass sie es hat so weit kommen lassen.

Glaubst Du ernsthaft, die Dame hatte die Absicht für Schlafstörungen und einen Burnout bei Dir zu sorgen? Dass Du wütend bist, hat mit ihr überhaupt nichts zu tun. Die Wut entsteht in Dir.

Wenn Dein Prof. Dir eine 1 gegeben hätte, warum zweifelst Du dann noch an Dir? Warum orientierst Du Dich nicht an seiner Beurteilung, sondern an der der Supervisorin? Abgesehen davon: Die Masterarbeit ist die Masterarbeit. Sie wird durch eine 1 nicht besser und durch eine 2 oder 3 nicht schlechter als sie ist. Und für Deinen beruflichen Werdegang ist sie so unwichtig wie der berühmte Reissack, der in China umgefallen ist.

Schau nach vorn und nicht zurück!

Gruß Matti

Ich fürchte, diese Person hat es irgendwie genossen, dich runterzumachen; so etwas gibt es leider. Sie hat quasi ihre Macht über dich bewusst ausgespielt. Würdest du ihr jetzt schreiben, wie wütend du bist, gibst du ihr quasi noch den Extra-Kick.

Sie würde sowieso ganz dumm und unwissend tun, sich innerlich aber wahrscheinlich daran ergötzen.

Mein Tipp: Hak sie ab. Sie ist armselig. Wer nichts Besseres im Leben hat, als andere psychisch zu quälen, ist ziemlich erbärmlich.

PS. Für solche Fälle kann man sich übrigens beim Arzt ein Attest geben lassen. Psychische Erkrankungen sind genauso schwerwiegend wie körperliche. Und dann hätte sie dir die Verlängerung nicht verweigern können.


Weissnich22  23.09.2022, 15:41

Was für ein Schwachsinn. Was soll sie denn machen? Wenn jeder sagt dass ihm der Druck zu groß wird dann kann man direkt die Abgabezeit verlängern. Das ist ein Masterstudium!

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Birke44  23.09.2022, 15:45
@Weissnich22

Das ist kein Schwachsinn. Wenn er ein Attest hatte, kann sie eine Verlängerung übrigens gar nicht verweigern. Das ist rechtswidrig.

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Weissnich22  23.09.2022, 15:55
@Birke44

Offensichtlich ist dem Fragesteller das aber erst kurz vor der Abgabe aufgefallen. Ansonsten geht man den herkömmlichen Weg lässt sich das ganze attestieren und reicht einen Antrag bein Prüfungsausschuss ein. Dann hat seine Betreuerin auch nichts mit dieser Entscheidung zu tun. Wenn das allerdings zu spät erfolgt, dann kann man halt auch nich t mehr Alternativen anbieten als sie es getan hat. Was ist denn wahrscheinlicher? Dass sie bösartig ist und ihre Studenten mit schlechten Noten aus der Uni gehen lassen möchte?.. Ich glaube nicht. So ganz kann die ganze Story mit ihm/ihr in der Opferrolle nicht stimmen

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Birke44  23.09.2022, 16:02
@Weissnich22

Offenbar gehen wir von verschiedenen Dingen aus. 😅

Ich hab jetzt nur das, was der FS uns gibt und er meinte, er habe ihr seine Probleme deutlich geschildert. Eine verantwortungsvolle Lehrperson würde ihm aber erklären, welche Möglichkeiten er hat, und sie hat die Krankschreibung einfach ausgelassen in ihren 3 Möglichkeiten. Diese wäre aber die naheliegende, wenn jemand erklärt, er sei krank.

Ich gehe von mir aus. Ich hab in dem Bereich gearbeitet.

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Weissnich22  23.09.2022, 16:08
@Birke44

Es ist halt einfach wahrscheinlicher dass der Fragesteller einige Sachen in seiner Story auslässt als dass die Betreuerin so böswillig ist.

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Birke44  23.09.2022, 16:44
@Weissnich22

Ich kenne tatsächlich exakt solche Menschen. Daher auch mein Rat, nicht noch Oel ins Feuer zu gießen.

Ich versuche, nur die Frage zu beantworten. Dass der FS lügt - davon geh ich nicht automatisch aus. Es wäre auch kontraproduktiv für ihn, weil er dann Antworten bekommt, die von anderen Voraussetzungen ausgehen.

Waere sie nicht so boshaft gewesen bzw. haette der FS die Situation nicht als große Ohnmacht und als Ausgeliefertsein empfunden, haette er jetzt sicher nicht das Bedürfnis, es ihr zu sagen. Dann wüsste er ja, wie es wirklich gewesen war.

Ich gehe also von der Richtigkeit der geschilderten Situation aus.

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