Würdet ihr als Vorgesetzte Angst bekommen, wenn ihr mit einem Azubi in einem Aufzug wärt und der Azubi euch plötzlich verärgert anschauen würde?
Ich war mal Azubi in einer Behörde und meine Vorgesetzte hat mich schlecht beurteilt, weil sie mich offensichtlich nicht leiden konnte. Als ich mit ihr und einer weiteren Vorgesetzten im Aufzug war ukd die Türen zugingen, habe ich sie richtig verärgert angeschaut, weil ich eine große Wut auf sie hatte. Ich durfte ja nicht handgreiflich werden oder sie beleidigen, deswegen habe ich sie einige Sekunden lang richtig verärgert angeschaut, ohne etwas zu sagen. Ihren Gesichtsausdruck konnte ich nicht richtig deuten. Aber wie würdet euch als 1,60 m Vorgesetzte in so einer Situation fühlen, wenn euch ein 1,78 m Azubi in einem Aufzug plötzlich richtig verachtend anschauen würde?
3 Antworten
Wenn ich jemanden schlecht beurteile hat das gute Gründe, die ich auch jederzeit vertreten kann (und je nach Situation, auch vertreten muss). Jedenfalls wäre schon mehr als ein dümmlicher Blick eines verärgerten Mitarbeiters nötig um mich aus der Façon zu bringen.
Ich würde die betreffende Person vermutlich fragen, ob sie Verdauungsbeschwerden hat, weil sie so komisch guckt.
Ich beurteile Mitarbeiter seit mehr als 30 Jahren (von Trainees bis zu Seniorpositionen & immer geht es um Beförderungen, Gehaltserhöhungen und Boni) und in meiner Erfahrung fühlen sich viele Menschen bei Kritik und schlechter Bewertung unfair behandelt; auch dann wenn die Faktenlag eindeutig ist (erfahrungsgemäß lässt das mit Alter & Erfahrung nach).
Aber um gegensätzliche Meinungen über die Performance zu handhaben gibt es letztlich Richtlinien und Mechanismen, die jedem der bewertet wird auch erlauben seinen Senf dazu zu geben und im Streitfall eine Eben höher zu gehen oder eventuell den Personal-/Betriebsrat (oder das Arbeitsgericht) anzurufen.
Böse Blicke hingegen würden bestenfalls als infantiles Gehampel gedeutet werden und eher eine negative Meinung bestärken. Was es braucht ist ein Dialog auf Faktenebene ohne emotionales Gesummse und eventuell auch etwas Einsicht und den Willen zur Verbesserung 🙂
Nein, würde aber auch keine schlechte Beurteilung machen weil ich jemanden nicht mag. Wenn dann hat es schon sein Grund und würde dem Azubi auch sagen warum und wieso das so ausgefallen ist. Ich kann natürlich trotzdem ein bösen Blick bekommen aber ich muss eben auch schlechte Nachricht überbringen, mein Gewissen wäre rein. Würde jetzt keine Angst haben.
Ich würde die Beurteilung korrigieren, auf unverschämt, nicht fähig mit ehrlicher Kritik umzugehen.
Wie kommst du darauf, dass es konstruktive Kritik war? Sie hat Lügen über mich verbreitet und das haben sogar mehrere Azubis bestätigt.
Wenn es "Lügen" waren, dann ist das nachweisbar und kann in der Beurteilung korrigiert werden.
Du schließt von dir auf andere. Nicht jeder beurteilt einen Azubi fair.