Woran leidet der Werther noch?

2 Antworten

Nein, die Natur hemmt sein Genie nicht, ganz im Gegenteil. Zu dieser Zeit (Sturm und Drang und dann Romantik) sind Genie und Natur durchaus komplementär.

Er empfindet es eher so, dass das Schreiben  dem Ausdruck seiner Gefühle abträglich ist, weil Schreiben aus dieser Perspektive (platonische Tradition) Distanz vom Gefühl bedeutet: s. "der starre, tote Buchstabe".

Er leidet auch an den "fatalen bürgerlichen Verhältnissen", kritisiert die erstarrte gesellschaftliche Ordnung ("Subordination" und "Rangsucht" sind ihm ein Gräuel) und die erstarrten geistigen Verhaltensweisen überhaupt (der Gesandte, die Frau des neuen Pfarrers...).

Lies da den Brief vom 24. Dezember 1771 ganz genau (die Frau des neuen Pfarrers: 2. Buch, 15. September).

 

Herzschmerz und Weltenschmerz. Todessehnsucht romantisch sehr verklärt. 

Geschichte4ever 
Fragesteller
 19.02.2017, 16:18

Inwiefern meinst du Weltenschmerz? :) Vielen Dank schonmal!

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Patrickson  19.02.2017, 16:21
@Geschichte4ever

Soweit ich das noch in erinnerung habe, philosophiert werther ja ganz ordentlich über sein schicksal herum, darüber wie er sein ganzes leben an diese eine liebe bindet usw. Beachten muss man auch sein jugentliches alter.

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achwiegutdass  20.02.2017, 15:13
@Patrickson

Weltenschmerz gibt es nicht. Du meinst wohl Weltschmerz, was aber literaturgeschichtlich ein Anachronismus ist. 

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Patrickson  21.02.2017, 21:25
@achwiegutdass

Anachronisten? Sind das diese bösen buben, welche bomben legen? Wieso meinst du, dass es nur eine welt gibt? In literaturgeschichte kenne ich mich nicht im geringsten aus, ich lese die bücher lieber selber, statt mir von irgend jemandem sagen zu lassen, was drin stehe. 

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