Woran kann es liegen, wenn Schüler trotz Nachhilfe und regelm. Üben nur 5 und 6 in Mathe schreibt?

9 Antworten

Liebe/r Aloha ! Meine Tochter hat auch wahnsinns Schwierigkeiten in Mathe. Schon immer. Sie besucht die Realschule und kommt nur mit Hilfe meines Mannes in Mathe mit. Regelmäßig üben die Beiden. Das Deine Nichte momentan nicht so gute Zensuren schreibt, liegt sicher daran, das sie völlig entnervt von der vielen Lernerei ist und sich bei den Arbeiten voll unter Druck setzt. Nach dem Motto: Ich habe soviel Nachhilfe bekommen, ich muss eine gute Zensur schreiben. Die Kids blockieren da einfach. Ich würde sie mal nicht so vollknallen mit Lernen in Mathe, sondern das ganze mal ziemlich locker angehen. Bei meiner Tochter wird nur noch gepaukt, wenn sie selber sagt: Ich habs nicht verstanden. Ansonsten lassen wir sie. Vieleicht mal mit dem Mathelehrer sprechen. Vieleicht ist der/die sogar nicht fähig den Kids den Stoff richtig zu erklären.

Mathe war auch immer mein großer Schwachpunkt. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass Deine Nichte sich einfach inzwischen total unter Druck gesetzt und beobachtet fühlt: wer bereits so lange Nachhilfe bekommt und immer noch keine Erfolge vorweisen kann...bei derjenigen steigt natürlich die Angst vorm Versagen. Kann mir vorstellen, dass sie in den Mathestunden richtige Blackouts hat dank der Prüfungsangst. Ich würde die Nachhilfe mal ein Halbjahr komplett aussetzen oder die Anzahl der Stunden deutlich verringern. Mir hat es geholfen mit KLassenkameraden zu lernen, auch schon in dem Alter. Der damalige KLassenprimus hat mir und zwei Freundinnen Nachhilfe gegeben (auch bei den binomischen Formeln) und das war , mehr oder minder, das erste Mal, dass ich etwas gerafft habe. Das Lernen hat so einfach mehr Spass gemacht: vor richtigen Nachhilfelehrern hatte ich immer Schiss und Eltern verlieren häufig zu schnell die Geduld. Ein Matheass wird sie vermutlich aber nie werden. Vielleicht hat sie aber auch Dyskalkulie, musst Du mal googlen, kann ich nicht beurteilen.

Es kann sein, dass sie an Dyskalkulie leidet:

Charakteristische Probleme mit Mengen und Zahlen:

Bereits im Vorschulalter fallen Schwierigkeiten auf, Mengen einzuschätzen, zu vergleichen oder zu sortieren. Die Fähigkeiten zu zählen (aufwärts-, abwärts-, weiterzuzählen), Gegenstände abzuzählen oder Mengenbilder zu gesprochenen Zahlwörtern zuzuordnen, sind eingeschränkt. Erstes anschauliches Rechnen mit Gegenständen fällt schwer. Später werden im Hunderter- und Tausender-Zahlenraum die Stellenwerte vertauscht oder verdreht. Das Rechnen mit Maßeinheiten (Geld, Uhrzeit, Gewichte, Längenmaße) bereitet große Schwierigkeiten.

Charakteristische Probleme mit den Rechenfertigkeiten:

Grundsätzlich gilt für alle Kinder mit Rechenstörungen: Sie machen die gleichen Fehler wie ihre Klassenkameraden, nur viel häufiger und länger. In den ersten Jahrgangsstufe fallen Dyskalkuliker selten durch große Rechenschwierigkeiten auf. Sie kommen lange nicht ohne Zählhilfen aus (Finger, Stifte, Steine etc.), da sie zählend rechnen und dabei oft noch falsche Zählstrategien verfolgen.

Besondere Schwierigkeiten bereiten

Zehner-Übergänge sowie der Wechsel zwischen den Rechenarten. Die Zerlegung von Zahlen, Platzhalter-Aufgaben oder Umkehr-Operationen werden nicht verstanden und willkürlich gelöst. Schwierig erscheint auch das Verstehen und die Umsetzung der Rechenoperationen oder deren zeichnerische Umsetzung.

Im Bereich der Text- und Sachaufgaben kommen oft zahlreiche unterschiedliche Fehlermöglichkeiten zusammen, die Kinder finden keinen Zugang zur Umsetzung des Textes in Rechenaufgaben.

Folgeprobleme aufgrund von Dyskalkulie:

Mathematische Sachverhalte finden sich z.B. auch im Fach Sachkunde wieder. Das bereitet das Verständnis von Tages-, Wochen-, Jahresverlauf, Thermometer, Himmelsrichtungen, Uhr, Stromkreis, geschichtlichen Ereignissen oder auch die Orientierung mit Hilfe von Karten und Tabellen können bei einer vorliegenden Dyskalkulie größere Schwierigkeiten bereiten.

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.. wenn das meine Tochter wäre, würde ich sie das Schuljahr wiederholen lassen. Unsere Kinder werden dermassen mit Wissen vollgestopft, dass sie gar nicht mehr wissen, was sie in ihren Köpfen wo abspeichern sollen. Wenn Nachhilfe nichts mehr nutzt, ist es sicherlich auch im Interesse des Kindes, eine "Ehrenrunde" zu drehen. Das Kind kann halt nichts mehr aufnehmen. Sprecht mit dem Kind, das Schuljahr zu wiederholen. Viele Kinder bekommen beim Wiederholen den "Kick" und haben dann auch wieder Luft und Lust zu lernen und zur Schule zu gehen... das ist zumindest meine Erfahrung...

Es gibt definitiv keine dummen Kinder in Mathematik zumindest nicht.

Fr ein Kind ist es nicht besonders hilfreich immer wechselnde Nachhilfelehrer zu haben, weil sich die Lehrer dann nicht gut genug auf das Kind einstellen können.

Ein Nachhilfelehrer ersetzt auch auf keinen Fall das tägliche Training welches zusätzlich zur Nachhilfe stattfinden sollte.

Für mich ist es deshalb sehr wichtig, dass das Kind genug übungsmaterial bekommt um jeden Tag 15-30 Minuten einfach nur Kopfrechnen oder anwenden von Rechenregeln zu trainieren.

Auch bei Textaufgaben gibt es vielleicht Kinder die es schwerer haben. Trotzdem auch hier gilt: Übung macht den Meister.

Wenn Du Übungsmaterial brauchst dann kannst Du Dich ruhig an mich wenden.

anjanni  12.12.2007, 23:09

Genau: Üben, üben, üben. Was anderes hilft nicht.

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