Woran erkenne ich den Säuregehalt einer Weinflasche?

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Es gibt Einheiten, die sich auf verschiedenen Säuren beziehen, allerdings sind die nicht auf der Flache/dem Wein vermerkt. Als Verbraucher bleibt Dir lediglich der Hinweis auf den Geschmack. Enthält ein Wein spürbare Säure, dann wird er meist mit den Begriffen "beißend, grün, lebendig, resch, säurebetont, stahlig, Säurespiel, spritzig, kantig oder sauer" bezeichnet. Infos darüber gibt Dir entsprechende Literatur oder ein guter Fachhandel. Übrigens: Eine etwas höhere Gesamtsäure bedeutet, dass der Wein Struktur und im Idealfall einen frischen, meist fruchtigen Geschmackseindruck hat/bekommt. Verstärkt wird dieser Eindruck durch ein leichtes Prickeln auf der Zunge. Weine mit zu niedrigem Säureanteil werden meist als flach und uninteressant empfunden.

Hallo,

den Säuregehalt des Weins in der Flasche erkennst du an der Flasche gar nicht. Manche Winzer geben den Wert in Ihren Preislisten an. Im Supermarkt wirst du gar keine Chance haben, den Säuregehalt zu erfahren.

Wenn der Wert angegeben wird, dann in Gramm pro Liter.

Der Wert alleine nutzt allerdings nicht viel - was den Geschmack des Weines bestimmt ist die Harmonie zwischen Säure, Restzucker und Alkohol. Allerdings kannst du anhand der Werte weder sagen, ob der Wein schmeckt, noch ob er gut oder schlecht ist. (Nicht einmal, ob du davon Bauchweh bekommst oder nicht ;-)) ) Gruß Mel.

apfeltasche 
Fragesteller
 14.01.2011, 12:40

Es geht mir auch nicht ums schmecken, sondern nur um den säuregehalt

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Der säure gehalt wird in gramm je liter angegeben wird aber eigentlich nie auf der flasche vermerkt. Die meisten winzer schreiben die daten wie zucker alkohol und eben säure auf ihre weinpreißlisten.

Säure: gemessen in Gramm pro Liter

Wird nicht verpflichtend angegeben.

Wenn in Weinanalysen von Säure die Rede ist, spricht man von der titrierbaren Gesamtsäure. Der durch Titration ermittelte Wert entspricht jedoch nicht der als Summe der einzelnen Säuren berechneten Gesamtsäure. Ebenso wenig korreliert die titrierbare Gesamtsäure mit dem pH-Wert des Weins. Der durch Kalium, Magnesium oder Calcium gepufferte Teil der Säuren wird weder durch Titration noch sensorisch erfasst. Bei der Bestimmung der Gesamtsäure durch Chromatographie wird dagegen die Konzentration aller Säuren unabhängig vom Ausmaß der Pufferung gemessen. Sowohl die mit dem Chromatographen ermittelte Gesamtsäure als auch der pH-Wert sind damit ein deutlich schlechteres Maß für die Säurewahrnehmung als die titrierbare Gesamtsäure. Weinsäure und Citronensäure senken den pH-Wert beispielsweise deutlich stärker als Äpfelsäure, Milchsäure oder auch Bernsteinsäure. Die Säuren im Wein spielen sowohl bei der Weinbereitung als auch im fertigen Produkt Wein eine wichtige Rolle. Sie haben einen direkten Einfluss auf die Farbe des Weins sowie auf die sensorische Bewertung durch das Gegenspiel zu Zucker und Alkohol. Die drei wichtigsten Säuren in der reifen Beere sind die Weinsäure, die Äpfelsäure sowie die Citronensäure, die alle zu den nichtflüchtigen Säuren zählen. Während der alkoholischen Gärung sowie beim späteren Ausbau des Weins in Gebinden wie dem Holzfass oder dem Edelstahlbehälter entstehen weitere Säuren. Zu den prominentesten Vertretern zählen Essigsäure, Buttersäure, Milchsäure und Bernsteinsäure.

Alkohol: gemessen in Volumenprozent. Der Alkoholgehalt von Flüssigkeiten wird in Volumenprozent (Vol-%) angegeben. 15 Vol-% entsprechen dabei 15 ml Alkohol in 100 ml (bzw. 1 dl) Getränk. Bei Wasser wäre ein Milliliter zugleich auch ein Milligramm schwer. Doch Alkohol besitzt eine geringere Dichte als Wasser, ist also leichter als Wasser. Als Faustregel zur Umrechnung kann der Faktor 0,8 genommen werden. Ein 15-prozentiges alkoholisches Getränk enthält damit umgerechnet 12 g Alkohol pro Deziliter. Wird auf dem Etikett angegeben.

Restsüße: gemessen in Gramm pro Liter

Das Weingesetz lässt für die Weinbeschreibung auf dem Flaschenetikett nur vier Geschmacksbegriffe zu:

Trocken für durchgegorene Weine ohne schmeckbare Süße, wenn der Restzuckergehalt bis höchstens 4 g/l oder bis höchstens 9 g/l aufweist und der in g/l Weinsäure ausgedrückte Gesamtsäuregehalt höchstens 2 g/l niedriger ist als der Restzuckergehalt (Formel: Säure +2 bis zur Höchstgrenze 9). Beispiele: - Ein trockener Wein mit 5 g/l Gesamtsäure darf höchstens 7 g/l Restzucker haben (5 + 2 = 7). – Ein trockener Wein mit 8 g/l Gesamtsäure darf höchstens 9 g/l Restzucker haben (8 + 2 = 10, aber Höchstgrenze = 9).

Halbtrocken für Weine mit kaum schmeckbarer Restsüße, wenn der Restzuckergehalt des Weines die für "trocken" festgelegten Höchstwerte übersteigt und maximal 12 g/l oder höchstens 18 g/l erreicht und der in Weinsäure ausgedrückte Gesamtsäuregehalt bis zu 10 g/l niedriger ist als der Restzuckergehalt (Formel: Säure + 10 bis zur Höchstgrenze 18).

Lieblich darf nur verwendet werden, wenn der Wein einen Restzuckergehalt aufweist, der die für halbtrocken festgelegten Werte übersteigt, aber höchstens 45 g/l erreicht.

Süß darf nur gebraucht werden, wenn der Restzuckergehalt mindestens 45 g/l beträgt. Wird nicht verpflichtend angegeben.

Die Geschmacksangaben, auch Süßegrade genannt, sind in der EU einheitlich geregelt, werden in den Ländern aber unterschiedlich bezeichnet. Beim Wein ist die Angabe auf dem Etikett nicht vorgeschrieben. In Deutschland ist sie bei trockenen Weinen üblich, während die Angaben "halbtrocken", "lieblich" und "süß" selten auf den Etiketten zu finden sind. Bei Schaumwein ist die Geschmacksangabe auf dem Etikett vorgeschrieben. Im Gegensatz zum Wein überschneiden sich die Kategorien teilweise. In solchen Fällen kann man zwischen zwei Geschmacksangaben wählen. Der subjektive Geschmack hängt von mehreren Faktoren ab. Auch Weine mit niedrigem Zuckergehalt können bei niedrigen Säure- bzw. Tanningehalt süß schmecken. Auch Alkohol und Glyzerin können im Wein zu einem süßen Geschmack führen. Alte, trockene Rotweine können durch hohe Extraktwerte und die Reife der Tannine süßlich wirken.

g/l, steht nicht auf der Flasche, aber ist unter anderem stark Rebsorten-abhängig. Weißweine haben im Schnitt mehr Säure, deshalb hier einige Weißweintipps. Viel Säure: Riesling, bei Säureempfindlichkeit unbedingt meiden. Mittlere Säure: Weißburgunder, Rivaner, Silvaner. Wenig Säure: Grauburgunder, Chardonnay