Wohnkosten für eine Gemeindewohnung in Wien?
Hallo,
ich würde gerne bald von Zuhause in meine erste eigene Wohnung (Gemeinedewohnung in Wien) ziehen. Ich erfülle dafür alle Voraussetzungen. Leider weiß ich nicht welche Kosten da auf mich zukommen. Ich habe mir mehre Wohnungen ausgesucht, die in der Preisspanne von 300-350€ liegen. In deren Mietbeitrag sind folgende Kosten inkludiert: Nettomiete, Nettobetriebskosten, Sonstige Nettobeiträge und die Umsatzsteuer. Soweit ich weiß, bedeutet das, dass die Strom/Wasser/Gas/Heizung nicht inkludiert sind. Daher habe ich mehrere Fragen:
- Wie groß ist der Betrag ungefähr für eine Einzelperson in einer 30-40m² großen Wohnung?
- Es gibt unterschiedliche Heizarten(?): Fernwärmeheizung, Kombitherme (Gas-Heizung und Warmwasser). Was davon ist am Besten (bzw. am Günstigsten)?
- Es gibt auch unterschiedliche Arten für die Warmwasserbereitung: Fernwärmeboiler, Kombitherme (Gas-Heizung und Warmwasser), Fernwärme zentrale Warmwasserversorgung, Elektro-Heißwasserspeicher. Was davon ist am Besten (bzw. am Günstigsten)?
Sollte ich mir eine Wohnung mit einem Boiler nehmen. Der ist für die Warmwasserbereitung zuständig, oder? Ich habe unterschiedliche Sachen darüber gehört. Die Einen sagen, dass es mehr Kosten verursacht, die Anderen meinen, dass es kostensparender ist.
1 Antwort
Ich rate dir erstmal eine 30m²-Wohnung zu nehmen. Sonst kommt es dir zu groß vor.
40m² haben für gewöhnlich den Nachteil, dass sie von der Miete her teurer sind als eine 30m² Wohnung.
Des Weiteren erhöhen sich die Heizkosten, da für mehr m² geheizt werden muss.
Nun zu deinen aufgelisteten Fragen:
1.-Für 30m² circa 70€, dann hast du die "Bruttomiete" bzw. "Gesamtmiete"
2.-Da kann ich dir nur sagen, dass das Teuerste eine Elektroheizung ist. Außerdem hängt es auch mit deinem Heizverhalten ab: Wenn du leicht bekleidet oder gar nackt rumläufst, brauchst du natürlich mehr Heizleistung, da du ohne Kleidung schneller, früher und öfter frierst. Und andererseits hängt es mit der Dämmung zusammen: Perfekt gedämmt, muss man seltener einheizen. Is ja selbsterklärend.
Und als Warnung: Nimm niemals eine Wohnung mit Holzofen: Einfach viel zu viele Nachteile:
Mein Holzofen ist relativ klein, heizt aber extrem stark meine 35m²-Wohnung, obwohl die keine Dämmung hat. Meist auf über 40 Grad.
Daher Vorsicht: Höchste Verbrennungsgefahr bei Körperkontakt!
Jedoch gilt es auch zu bedenken: Willst du z. B.: im Winter wenn es 5 Wochen lang eiskalt ist, wirklich jeden Tag: Papier, Anheizholz und Brennholz versuchen zum Brennen zu bekommen?
Ich hab's so satt! Ich will etwas, das auf Knopfdruck heizt, und nicht ständig am Ofen rumknien mit Holz rumfummeln und hoffen, dass es Feuer fängt und brennt.
Nicht zu vergessen: In einem zeitlichen Intervall muss man ja Holz nachlegen, damit der Ofen weiterheizt und nicht ausgeht. Im 20 - 30 Minuten Takt ist es bei mir. Da stellt man sich besser den Wecker, sonst wenn du's übersiehst, kannst du wieder ganz von Vorne anfangen mit dem Anheizen.
Ach ja, was ich fast vergessen hab, zu erwähnen: Mit einem Holzofen kann man die Hitze/Wärmeausstoß NICHT kontrollieren! Man ist da gefangen, in der Entscheidung:
- Entweder weiterheizen obwohl man schon stark schwitzt bei über 40 Grad,
- oder den Ofen ausgehen lassen und wieder frieren zu müssen?
Man kann keine konstante oder niedrigere gleichbleibende Heiz-Temperatur (z. B.: 25 Grad) einstellen. Wie denn auch? Mit den Drosselklappen kann ich zwar die Luftzufuhr begrenzen, aber nicht die Heizleistung. Mach ich ganz zu, dann geht entweder das Feuer aus oder der Ofen verbrennt das Holz zwar langsamer, aber die Temperatur sinkt dabei einfach nicht.
Meiner Meinung nach, ist die Fernwärme-Heizung am Günstigsten. Großer Anbieter + die Zufuhr kann einfach zu dir geöffnet werden.
3.-Bei Warmwasser macht es kaum einen Unterschied, welchen du nimmst: Aber ich würde mal schätzen, dass es mal wieder Fernwärme(-Warmwasser) ist: Großer Anbieter + die Zufuhr kann einfach zu dir geöffnet werden. Bei Gas muss ja zu dir geliefert werden, und entzündet werden. Und natürlich wieder Elektro-Warmwasser das wahrscheinlich Teuerste.
Aber such einfach mal im Internet bei Preisvergleichsportalen und suche zuerst mit Fernwärme, dann suche nach Elektro, dann suche nach Gas. Und vergleich die Preise, dann weißt du es ganz sicher, welche Heizart/Warmwasser UND welcher Anbieter am Günstigsten ist. Hier die Webseite: https://durchblicker.at/energievergleich
Zum Boiler:
Bei jeder Warmwasser-Option braucht man einen Boiler:
Ohne Boiler hätte man ja nur kaltes Wasser zur Verfügung.
Dort wird schließlich das Wasser wie in einer Regentonne angestaut und auf Temperatur gebracht und konstant auf dieser Temperatur gehalten, meist reicht es für eine volle Badewanne, also circa 30 - 50 Liter, die Temperatur auf der es gehalten wird, kann man manuell einstellen, für gewöhnlich zwischen 50 - 70 Grad, hängt aber auch davon ab, ob Sommer oder Winter ist. Ich stelle im Winter immer auf eine höhere Temperatur ein.
Nein, "WienerWohnen" ist nur der Netzbetreiber, also damit meine ich, der Stromkasten über den du den Strom bekommst, nur dieser Kasten und die Stromkabel gehört WienerWohnen. Den Strom selbst kannst du dir selbst aussuchen im Internet. Du kannst nicht gezwungen werden, den Strom von WienerWohnen anzunehmen.
Ja, irgendwo muss es einen Boiler geben, aber irgendwo in der Nähe, im Keller oder Dachboden oder in einer Wand. Denn je weiter weg es ist, umso schneller kühlt das Warmwasser wieder ab, und dann hat man wieder nur kühles/kaltes Wasser.
Also kann man sich den Stromanbieter aussuchen, Heizung/Warmwasser aber nicht?
Eine Frage ist mir noch eingefallen: Ich habe derzeit noch keinen fixen Job, jedoch mehr oder weniger eine Jobzusage und Erspartes (etwa 5-6 Monatsmieten). Kann ich trotzdem eine Wohnung anmieten? Ich habe nämlich gelesen, dass man für die Miete einen Einkommensnachweis benötigt.
Doch das gilt auch für Heizung und Warmwasser:
Auch hier ist WienerWohnen nur der Netzbetreiber, also die Rohre und Heizkörper und Ähnliches gehört WienerWohnen, aber man kann dich auch hier nicht hindern, einen anderen Warmwasser-Anbieter auszuwählen.
Ja, bei normalen Wohnungen.
Bei Gemeindewohnungen ist es genau umgekehrt: Da braucht man nur einen AMS-Nachweis mit den Tagessatz den man bekommt.
Ich weiß gar nicht, ob man als Arbeitender überhaupt eine Gemeindewohnung bekommt.
Als Arbeitender sollte es kein Problem sein eine Gemeindewohnung zu erhalten, solange man eine gewisses Einkommen nicht überschreitet. Nochmals vielen Dank für deine hilfreichen Antworten :)
Wirklich? Woher weißt du das? Gibt's da einen Link dazu eventuell?
Kommt leider etwas spät, aber: https://wohnberatung-wien.at/wiener-wohn-ticket/1-voraussetzungen-klaeren/
Hallo,
erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort :)
Aus deiner Antwort nehme ich heraus, dass man sich den Anbieter für Strom/Heizung etc. aussuchen kann? Wird der nicht von WienerWohnung vorgegeben?
Zu dem Boiler noch: Bei meinen Eltern in der Wohnung ist keiner vorhanden. Ich nehme an, dass es dann einen im Keller oder in einer zentralen Stelle geben muss, wenn es ohne nicht geht, richtig?