Woher Weiß ich, dass ich bei einem Stück improvisieren darf??
ich hätte 3 Fragen:
woher weiß ich, dass ich bei diesem Stück improvisieren darf und ist die Aussage, dass in diesem Stück die starre harmonische Begleitform in vielschichtige Konfigurationen aufgelöst wird, wahr?
Könnte man sagen, dass das Stück eine organische Qualität hat und kunstvolle Figurationen und Melodielinien das Stück mit lyrischem Fluss durchziehen?
Und enthält das Stück ein Sehnsuchtsmotiv?
Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus!
1 Antwort
Hi
Improvisieren darfst du eigentlich nicht. Nur rubato spielen oder auch Begleitung und Melodie rhytmisch unabhängig behandeln, das gilt allgemein bei langsamen romantischen Klavierstücken als stilistisch angemessen.
woher weiß ich, dass ich bei diesem Stück improvisieren darf und ist die Aussage, dass in diesem Stück die starre harmonische Begleitform in vielschichtige Konfigurationen aufgelöst wird, wahr?
Nein.
Könnte man sagen, dass das Stück eine organische Qualität hat und kunstvolle Figurationen und Melodielinien das Stück mit lyrischem Fluss durchziehen?
Organische Qualität wenn man es so meint dass es natürlich, gewachsen oder liedhaft wirkt ja.
Kunstvolle Figurationen und Melodielinien aber doch nicht bei diesen paar Takten, meinetwegen für das ganze Werk op. 28 Preludes
Und enthält das Stück ein Sehnsuchtsmotiv?
JA es besteht fast ganz aus Variationen eines Sehnsuchtsmotivs in Takt 2.
Das Sehnsuchtsmotiv erkennt man am Vorhalt gegen das Bass-E und an der "seufzerförmigen" Gestalt.
Die Sept- und Nonakkorde sind Beispiele für reichhaltige Harmonik nicht für Figuration.
Man kann auch die weiten Intervalle und die Chromatik im Umfeld des Motivs oder je nachdem wie man das Motiv eingrenzt innerhalb des Motivs oder bei seiner Variation/Weiterverarbeitung als Hinweis nehmen.
Und die Begleitung ist ja ziemlich star, da immer nur Töne der Tonart walzerartig gespielt werden, oder?
Ja korrekt. Jedoch wäre es von der Interpretation her "edel" wenn man kein starres Tempo verwendet und die Begleitung nicht 100% synchron zur Melodie ausführt. Insofern kann man vielleicht einfach oder einem einfachen Schema gehorchend statt starr sagen.
Tut mir leid, wenn ich jetzt so doof frage, aber woran erkennt man das Sehnsuchtsmotiv? Und könnte man als Beispiel für eine kunstvolle Figuration nicht die Sept- und Nonakkorde nehmen?