Woher kommt die Fähigkeit sich gut Selbstreflektieren zu können?
Ich frage mich eben Woher diese Fähigkeit kommt sich gut selbst reflektieren zu können. Soweit ich gelesen habe ist Selbstreflexion nicht angeboren, aber was ist wenn man dahin gehend keine Vorbilder hatte? Also, ziemlich oft mit Menschen die nicht so die gute Fähigkeit dazu besitzen sich selbst reflektieren zu können? In wie weit spielt der IQ damit rein?
4 Antworten
Ich denke nicht, dass das etwas mit dem IQ zu tun hat. Für die Selbstreflektion braucht es zunächst mal das Interesse, den Wunsch sich selbst in Frage stellen zu wollen und zu können. Viele Menschen wollen das gar nicht. Sobald das Interesse da ist verstehen zu wollen wer man ist, warum man sich in bestimmten Situationen auf eine bestimmte Weise verhält geht das mit der Selbstreflektion fast schon automatisch. Du beobachtest dich quasi selbst, im Nachhinein. Schaust mit einer andereren Perspektive auf dich. Das ist interessant! Probiere es mal aus. Es kann sehr erfüllend sein sich selbst zu verstehen, auch wenn es ein langer Weg ist der nie wirklich endet. Für mich gehört es mit zum Sinn meines Lebens. Letztlich braucht man dafür keine Vorbilder und auch keine hohe Intelligenz. Der Wille zählt, das Bestreben und der Wunsch nach Selbsterkenntnis!
Dann können die Menschen sich schlecht selbstreflektieren. Fehlende selbstreflektion sieht man hier und gf durchaus oft. Z.b. warum Menschen Fragen stellen wieso sie etwas machen. Oder wieso se etwas denken oder ähnliches.
Es gibt aber auch Mittel und Wege selbst drauf zu kommen oder es zu erlernen. Neugierde, offenheit und experimentierfreudigkeit können dabei denke ich helfen. Weil diese Dinge die gleichen Fähigkeiten schulen die auch selbstreflektion benötigen.
Natürlich muss man auch zu sich selbst ehrlich sein. Und ein gewisses Maß an selbst Akzeptanz kann auch helfen.
Der erste Schritt zur selbstreflektion wäre schlichtweg sich selbst einfach zu beobachten. Also seine Selbstwahrnehmung zu schulen. Den wenn du nicht weißt was du machst kannste auch nicht wissen warum du das machst.
Hier ein Beispiel aus meinem eigenen Leben: als ich die ersten Male Alkohol getrunken habe. Habe ich ganz bewusst darauf geachtet wie sich meine Wahrnehmung, mein Verhalten etc. Verändert. Schlichtweg weil ich wissen wollte was denn überhaupt passiert. Im späteren Verlauf habe ich den Fokus darauf gesetzt herauszufinden wie viel ich denn ca. Vertrage. Wo ggf. Meine Grenze ist. Sprich: während ich mich betrunken habe habe ich versucht darauf zu achten wie viel ich trinke und welche Wirkung das hat. Und ich kann z.b. sagen das ich ca. 0,6l 18% Likör Vertrage bis ich an meine Grenze komme.
Hier ist auch der Punkt 2 gleich mit drinnen der nach Selbstbeobachtung kommt. Experimentieren. Oder wenn man mehr Geduld hat. Kategorisieren.
Wie reagiert man auf bestimmte Situationen. Welche Gefühle kommen dabei hoch. Wie kriegt man diese Gefühle ggf. weg? Welches verhalten hat man in diesen Situationen? Geht bestimmten behalten ein bestimmtes Gefühl vorraus? Usw. Usw.
Und beim Beantworten dieser Fragen biste imgrunde schon fast in der selbstreflektion drinnen.
Denn der letzte Schritt wäre ggf. Werten des ganzen. Sind die taten die ich mache ok? Entspricht das meinen Moralvorstellungen. Etc. Wo habe ich eventuell Fehler gemacht? Was kann ich eventuell besser oder anders machen? Und will ich das überhaupt?
Das ganze kann natürlich auch durch Kritik von aussen passieren. Da ist es eben wichtig das anstatt das ganze von sich zu schieben. Eben genau dieser Prozess der Selbstbeobachtung/Wahrnehmung angestoßen wird. Und dann zu schauen ist das ganze denn der Fall etc.
Auch wenn Leute nicht direkt kritisieren sondern sich nur unerwartet verhalten oder verärgert reagieren ist es Sinnvoll den Prozess anzustoßen.
Als super einfach Anfang kann man schlichtweg random einfach Mal inne halten. Schauen was man zuletzt getan hat. Und sich die Frage stellen:was hast du gerade getan und warum hast du das gemacht? Warum so und nicht anders? Was wäre wenn du es anders machen würde?
Und dann versuchen wirklich eine Antwort auf diese Fragen zu finden. (Ohne dabei mit dem Finger auf andere zu zeigen)
Deine Frage war damit eigentlich gar nicht gemeint. Also mit dem was ich als Beispiel für nicht selbstreflektion hierbei gf gesagt habe.
Zum Rest: die Frage in deiner Überschrift habe ich denke ich durch die Erklärung wie man selbstreflektiertbenatwortet.
Wie lernt man selbstreflektieren? In dem man die Dinge macht die ich beschrieben habe (nach meiner Ansicht zumindest)
Zur zweiten Frage: was ist wenn man keine Vorbilder hat.
Die habe ich im allerersten Satz beantwortet.
Ich vermute das die 3. Frage das gleiche fragt wie die. 2.
Und die letzte Frage habe ich durchaus nicht direkt beantwortet.
IQ spielt nach meiner Ansicht insofern eine Rolle wie schwer man sich dabei tut selbstreflektion zu erlernen. Nen Mensch mit höherem IQ wird eventuell von selber drauf kommen wenn er es denn erlernen möchten einem mit einem geringeren IQ braucht vieleicht ein zwei Erklärungen was man machen muss etc. Und ggf länger bis er es drauf hat. Oder die einzelnen Konzepte wirklich verstanden hat.
Generell bin ich aber der Ansicht daß die von mir beschriebenen Eigenschaften mehr Auswirkung haben. Auch der Bildungsgrad und die eigenen Interessen können dabei Reinspielen. Jemand der sich nur für Mode interessiert oder Fussball etc. Wird wohl nicht so einfach von alleine selbstreflektierendes verhalten lernen als jemand der ein breites Interessen Spektrum hat. Oder gerade die Gebiete interessant findet in denen selbstreflektion dazu gehört. Z.b. das Interesse daran wie die menschliche Psyche funktioniert. Etc.
Ich hoffe das hat deine konkreten Fragen noch etwas direkter beantwortet.
Ich denke das hat weniger mit Intellekt zu tun, als mit der Fähigkeit, sich gegenüber vollkommen ehrlich zu sein und sich zu erlauben, zuzugeben, dass man auf gewisse Dinge im Leben rückblickend nicht stolz ist (oder das Gegenteil) und welche Lehren man aus seinen Erfahrungen gezogen hat.
Was gut helfen kann ist meditieren oder einfach mal mitten im tag anhalten und sich zu fragen: hey, was mache ich hier eigentlich? einfach regelmäßig daran zu denken und einfach über den erlebten moment nachzudenken und ihn zu analysieren kann dann immer mehr zu guter selbstreflexion führen
Im ersten Satz eine Umschreibung zu nennen war sehr schlau, anstatt mich direkt anzusprechen und zu sagen DU bist anscheinend deswegen, weil Du diese Frage gestellt hast nicht selbstreflektiert. Außerdem war meine Frage nicht wie man sich selbst besser Reflektieren kann. :)