Woher kommt der Vorwurf, Beamte seien faul?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wieviele von denen die hier von Lebenserfahrung sprechen arbeiten denn wirklich als Beamte oder zumindest mit Beamten?!

Pappnasen gibt es überall - in Firmen genauso wie in Behörden...

Dass Beamten aber keine Vorgaben hätten, keine "Kunden", keine Chefs, kein Arbeitspensum ist bestenfalls Unwissen oder "Rache des kleinen Mannes"...

Kleines Beispiel: wieviel Beamte haben denn z. B. ne 38- oder gar 35-Stundenwoche? Die Regel sind 40, zeitweise sogar 42 Stunden die Woche...

Matermace  14.09.2023, 19:26

Leute denken bei dem Klischee (leider) weniger an Polizisten oder Berufsfeuerwehrler, sondern eher so an misslaunige Sachbearbeiter bei der Zulassungsstelle.

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myotis  14.09.2023, 20:51
@Matermace

Hast du mal auf deren Gehaltszettel geguckt... Und ob die Autos weniger oder die Leute freundlicher sind wenn die sich einen Arm rausreißen?....

Ja natürlich gibt's überall Schnullis ...

...aber so viele verschiedene Arten von Tätigkeiten - auch bei Beamten...

Pauschales bashing geht mir auf den Zeiger, ob bei Beamten, mehreren, Politikern, Bäckereifachverkäuferinnen, "der Jugend", sonstwem....

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myotis  14.09.2023, 20:52
@myotis

Aber ich denk wir sind scho' beinander ;o)

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horribiledictu  15.09.2023, 09:38

wobei bei denen 1std Mittagspause als Arbeitszeit gerechnet wird (in Ö)!

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myotis  15.09.2023, 10:11
@horribiledictu

Zu A kann ich nix sagen - wenn das dort so ist, isses dann in der "freien Wirtschaft" nicht auch so?

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horribiledictu  15.09.2023, 10:12
@myotis

nein, in der freien Wirtschaft hast du nach max 6 Std Arbeitszeit Anspruch auf eine halbe Std Pause, die aber nicht zur Arbeitszeit zählt.

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horribiledictu  15.09.2023, 13:01
@myotis

ich in der Privatwirtschaft habe netto-Arbeitszeit 40std-Woche (Gesundheitsbereich). nicht 37,5 oder so.

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myotis  15.09.2023, 15:27
@horribiledictu

Ja, das ist sehr unterschiedlich... Daher isses auch schwierig Äpfel mit Birnen zu vergleichen - ich hab auch 40 Std. = OHNE (bezahlte) Mittagspause...

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Ich denke das ist nur eine Minderheit, die das sagt...

Aufm Amt hat sich bei mir noch nie jemand beschwert - im Gegenteil sogar, es ist schon häufiger vorgekommen, dass (meist ausländische) LKW Fahrer uns für die Schnelligkeit loben.

Wer rein kommt der wird auch gleich bedient (außer es sind nicht genug Leute da)

Man sollte auch bedenken, dass gerade sehr viele Beamte in Pension gehen und entsprechend für Nachwuchs gesorgt wird. Da können auch durchaus mal mehr Anwärter als Stammpersonal da sein. Wenn dann der Anwärter den Fall bearbeitet, kann es eben auch mal länger dauern.

Der Großteil gibt trotz der geringen Bezahlung (verglichen mit freier Wirtschaft) immer alles!

Claud18  15.09.2023, 10:47

In manchen Ländern muss man sogar Schmiergeld zahlen, um überhaupt dranzukommen.

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Ist natürlich immer personenabhängig. Ich habe bei mir auf dem Dorf nie Probleme beim Amt. Sehr unkompliziert.

Meine Eltern sind beide Beamte und sagen aber eben auch, dass es definitiv Beamte gibt, die dem Klischee entsprechen. Bei Abhängigkeiten reicht natürlich eine einzelne Person dieser Sorte aus, um dieses Klischee intern und extern für mehrere Leute zu festigen, selbst wenn diese gar nichts dafür können.

Ich habe auch schon von zwei unabhängigen Freundinnen Schilderungen gehört, die per Termin ein Thema haben bearbeiten lassen, dass nur ein Bruchteil der Terminzeit beansprucht hat, bei denen sich aber jeweils die Bearbeiterin vehement geweigert hat, in der verbleibenden Zeit ein weiteres, vergleichbar unkompliziertes Anliegen zu bearbeiten. Beide durften dann später am gleichen Tag erneut zu einem Termin antanzen. Solche Anekdoten werfen natürlich ein schlechtes Licht.

Verstärkt werden solche Eindrücke dann durch die rückständige Zugänglichkeit, bei der man ein digital ausgefülltes Dokument ausdrucken muss, nur damit es vor Ort wieder eingescannt wird.

Die ganze Struktur des öffentlichen Diensts fördert eben solch ein Verhalten. Für die Einstellung und das Gehalt zählen primär Abschlüsse, Titel und Zugehörigkeit, nicht aber fachliche Kompetenz. Zusätzliche Leistungen werden nicht belohnt, negative Leistungen sind fast unmöglich zu bestrafen, es gibt also keinerlei Anreiz, mehr als das absolute Minimum zu leisten. Oft ändern sich Vorschriften, weil fach- und weltfremde Minister irgend ein Projekt für das eigene Prestige durchboxen. Das bedeutet für alle viel Aufwände, meistens scheitert das Projekt aber der Initiator hat inzwischen sowieso eine andere Position und schert sich nicht darum. Entsprechend motiviert sind diejenigen, die davon organisatorisch betroffen sind.

All solche Faktoren fügen sich zu einem negativen Stereotyp zusammen.

Wo vielfach auf Leistung geschaut wird bei Arbeitnehmern, haben Beamte nicht diesen Druck im Rücken. Kein Akkord, keine "Kunden", Umsatzziele usw.

Das bedeutet natürlich NICHT, dass ALLE Beamten sowieso und generell faul sind.

Bei einigen hat man aber in der Tat den Eindruck, sie müssten das Wort "Stress" erstmal googeln...

Stefan522  14.09.2023, 09:21

Keine Kunden und keine Umsatzziele ?? Wo lebst du denn ???

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myotis  15.09.2023, 10:24
@kuestenflueger

Was hat das mit der Frage zu tun?

In die Zulassungsstelle wird auch keiner rein gezwungen ...

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Myrine  15.09.2023, 10:40
@kuestenflueger

Ich finde den Begriff "Kunden" auch nicht passend. Aber dass die Menschen keine Wahl haben und für einige Dinge zur Behörde müssen, macht die Sache für die Behördenmitarbeiter ja nicht einfacher. Ein unwilliger "Kunde" ist kein einfaches Gegenüber.

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myotis  15.09.2023, 19:47
@kuestenflueger

Und ohne Aldi verhungert und ohne Woolworth erfroren und und und...

Wer geht schon nur des Hingehens wegen irgendwo freiwillig hin...

Beim Kommentar von @myrine ist schon was dran: klappt's mit der Bahn oder ist das Benzin billig sind alle freundlich, bei Verspätung, Preiserhöhung oder sowas bekommen es oft die ab die gar nic für können... Ist in Ämtern oft nicht anders...

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Den Vorwurf erheben ja nicht alle sondern nur einzelne Personen. Da ist nichts dran.