Woher kamen die Menschen, die man als "Russland-Deutsche" bezeichnete, Ende der 90er/Anfang der 2000er Jahre überwiegend nach D?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich kam damals noch aus der UdSSR. :) Laut der Volkszählung von 1989 lebten ca. 900-tausend der insgesamt ca. 2-2,5 Mio Russlanddeutschen in Kasachstan, ca 800-tausend in der RSFSR (das heutige Russland), der Rest war auf die anderen sozialistischen, hauptsächlich mittelasiatischen Republiken verteilt. Die meisten landeten dort aber erst im Verlauf bzw. nach dem zweiten Weltkrieg, meine Großeltern sind zb. Schwarzmeerdeutsche aus der Gegend um Saporoschje (der heutigen Ukraine), die im Krieg hier als Flüchtlinge zwei Jahre lang lebten und eingebürgert, dann aber wieder von Stalin"repatriiert" wurden, und schließlich hinter dem Ural landeten. Von da kam ich dann auch wieder her.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bananaphone0 
Fragesteller
 02.03.2022, 09:44

Das hört sich nach einer bewegten Famliengeschichte an.

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Spätaussiedler sind Deutsche im Sinne des Grundgesetzes, die im Ausland als deutsche Minderheit leben und dann in die Heimat ihrer Vorfahren zurückkehren,
um sich hier dauerhaft niederzulassen. Diese kamen aus allen ehemaligen Laendern der Sowjetunion, aber auch aus Laendern wie z.B. Polen etc.. eben alle welche nicht der Sowjetunion (bis zur Aufloesung) angehoerten.

Der Begriff "Spätaussiedler" wurde ab 1993 verwendet (eingefuehrt). Dabei werden die Menschen aus Gebieten der ehemaligen Sowjetunion auch häufig "Russlanddeutsche" genannt.

Geht es also in deiner Frage hauptsaechlich um die Zuwanderung in deinem genannten Zeitraum wuerde ich nach Spätaussiedler (alle Rueckkehrer) und nicht nach "Russlanddeutsche" googeln um mehr Infos und Statistiken zu erhalten.


Bananaphone0 
Fragesteller
 28.02.2022, 09:48

Vielen Dank für die sachliche und sehr gute Antwort. Ist hier selten geworden :)

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Ursprünglich viel aus dem Süddeutschen Raum, auf Einladung von Katharina der Großen eingeladen als Besiedelungshelfer. Das waren die Moldaudeutschen

Dann wurden große Teile nach Kasachstan verfrachtet, wo sie als Deutsche separiert wurden.


Bananaphone0 
Fragesteller
 28.02.2022, 09:47

In D gab es damals eine große Hungersnot, deshalb wurden die Deutschen "verfrachtet". Also waren die Deutschen schon damals eher schlecht darin, Nahrung für ihre Bevölkerung zu beschaffen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, wenn man weiß, dass sich der alte Fritz im Winter Erdbeeren aus wärmeren Gebieten per reitendem Kurier kommen ließ.

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letatlin  28.02.2022, 12:14
@Bananaphone0

Deutschland war vor allem für die damaligen Verhältnisse hoffnungslos überbevölkert, dazu kam, dass durch die deutsche Kleinstaaterei über Jahrhunderte sämtlicher Fortschritt lahmgelegt war. Im Zarenreich haben die Russlanddeutschen, obwohl sie nur ca. 1% der Gesamtbevölkerung ausmachten ca 20-30% der gesamten landwirtschaftlichen Produktion gestemmt, waren also eher besonders gut in der "Nahrungsbeschaffung".

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Überwiegend aus Kasachstan, Kasachstan gehörte früher zur Sowjetunion

Kasachstan überwiegend und ein grosser Teil aus der Ukraine (Menschen mit jüdischer Abstammung).