Wo steht die Grammatikregel, "ein Prädikatsnomen hat im Bibel-Griechisch nie einen Artikel)"?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo, Michistat,

ich freue mich, dass du als Muslim so ein Interesse an der griechischen Bibel hast.

Du siehst bei anderen Kommentaren und Antworten zu deiner Frage viel Streit. Das kommt vom Unwissen der Schreiber.

Dabei ist es ganz einfach: Da deine frühere Frage zu Johannes 1,1 war, beziehe ich mich darauf. Und, NEIN, diese Aussage

"ein Prädikatsnomen hat im Bibel-Griechisch nie einen Artikel"

ist falsch. Wer das sagt, der sagt auch, alle Pflanzen sind grün.

Dein Interesse gilt dem "Gott war der Logos".

Das sind zwei Nominative - verbunden mit "ist". Wir nennen das ⬆️Gleichsetzungsnominativ - und der ist eine Form des ⬆️Prädikats-Nominativ.

Die obige Regel gibt es nicht -- und hier der Beweis:

"Der Samen ist der Logos" Lk8,11 ... selber Satzbau, aber nun mit 2. Artikel.

ὁ σπόρος ἐστὶν ὁ λόγος -- vergleiche:  θεὸς ἦν ὁ λόγος 
(vernachlässige ἐστὶν = ist / ἦν = war)

Du siehst die zwei Artikel bei diesem ️Gleichsetzungsnominativ. Steht in der Bibel und widerlegt die zitierte Regel. Gibt noch mehr davon.

Es ist also

völlig belanglos

ob da ein Prädikats-Nominativ vorliegt oder nicht.

qed

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Anhang (wen es interessiert)

A ️Prädikats-Nominative gibt es einen Haufen in der Bibel (NT) - mit zwei best. Artikeln, einem best. Artikel und ohne Artikel. Die Betrachung eines Prädikats-Nominatives hilft somit nicht weiter.

B Es gibt Prädikats-Nominative, wo kein Artikel paßt. Manche Übersetzer schreiben auch den im Griechischen nicht existenten, unbestimmten Artikel in ihre Übersetzung. Das bringt aber keine zusätzliche Information - reines Dafürhalten.

C Johannes hätte den Artikel vor Gott auch schreiben können - also zwei Artikel - aber die Bibel kennt auch Stellen, wo "Gott" gemeint ist und KEIN Artikel steht. Der Artikel vor Gott sagt also gar nichts.

D Johannes hat den Artikel weggelassen. Warum? Das stünde im Konflikt mit der Trinität, die genau er ja mehrfach zeigt. --> Jede der drei Präsenzen Gottes ist eine Präsenz des Ganzen, des JHWH, aber nicht das Ganze.

Trinität ist das:

https://www.gutefrage.net/frage/widerspricht-johannes-842-die-dreieinigkeitslehre#answer-429065512

Und hier, wie sich die Trinität in der Bibel zeigt:

https://www.bitchute.com/video/l5a1pzKR0bAI/

Frag bitte einfach nach, wenn was unklar ist.

gromio  12.12.2023, 06:29

Nachdruck durch Wiederholung:

Im Journal of Biblical Literature wird erklärt, daß Ausdrücke „mit einem artikellosen Prädikat vor dem Verb in erster Linie eine Eigenschaftsbezeichnung darstellen“. Dies deutet gemäß dem Journal darauf hin, daß der lógos mit einem Gott vergleichbar ist. Mit Bezug auf Johannes 1:1 heißt es ferner, daß „die qualitative Aussagekraft des Prädikats so hervorragend ist, daß das Substantiv [theós] nicht als bestimmt aufgefaßt werden kann“. 

Ok

Im Nachgang:

Der Nominativ bleibt Nominativ, und das Prädikatsnomen bleibt Prädikatsnomen.

Das werden auch Trinitarier nicht ändern.

In Lukas 8:11 ist übrigens von dem Wort Gottes = Bibel die Rede, NICHT VOM WORT gemäß Johannes 1:1-3,14,18. Das sollte der geneigte Leser wissen.

Beispiel:

Der Putin ist Kriegsherr.

Der Putin = Nominativ, Substantiv

Kriegsherr = Prädikatsnomen……

In der Deutschen und anderen Sprachen benutzen wir - je nach Kontext - einen bestimmten oder unbestimmten Artikel……wir sagen also im obigen Beispiel „der Kriegsherr“ oder „ein Kriegsherr“, je nach Kontext.

….im Koine Griechisch, ca. 3. Jahrhundert vor bis ca. 2. Jahrhundert nach Christus, war das nicht der Fall.

Illl

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2desmond  12.12.2023, 09:35
@gromio

Andernorts hast du gesagt WER (Akkusativ) und das Prädikatsnomen ist im Dativ.

Weißt noch?

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Michistat 
Fragesteller
 15.12.2023, 15:00
@gromio
….im Koine Griechisch, ca. 3. Jahrhundert vor bis ca. 2. Jahrhundert nach Christus, war das nicht der Fall.

Hast du das selber erfunden? Für diesen Quatsch wirst du bei keinem akkreditierten Sprachwissenschaftler eine Bestätigung finden.

Wenn doch, dann zeig das.

Siehst du? Kannst du nicht, weil das

  1. nicht stimmt und
  2. von der Bibel selbst widerlegt wird, wie User 2desmond schon bewiesen hat.

Also, WER sagt das im Koine Griechisch, ca. 3. Jahrhundert vor bis ca. 2. Jahrhundert nach Christus, war das nicht der Fall.

Du brauchst dich nur melden, wenn du akkreditierte Sprachwissenschaftler nennen kannst.

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gookies  31.01.2024, 03:34
@Michistat

Geil ... ein Muslim belehrt Zeugen Jehovas -- und die können nicht mal antworten.

Danke, lieber Muslim!

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Michistat 
Fragesteller
 12.12.2023, 11:53

Danke. Ganz schön schwierig, das mit dem Deutsch und dem Bibelgriechisch.

Ist es also dann richtig, wenn ich sage, aus der Stelle Johannes 1,1 kann man nicht schlussfolgern, dass Jesus der Gott von der Stelle davor (1,1b) ist?

Das ist für mich als Muslim interessant.

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Thomas021  15.12.2023, 13:39
@Michistat
"Ist es also dann richtig, wenn ich sage, aus der Stelle Johannes 1,1 kann man nicht schlussfolgern, dass Jesus der Gott von der Stelle davor (1,1b) ist?"

Wie meinst Du das jetzt? Also man kann daraus schlussfolgern, dass JESUS buchstäblich Selbst der EINE GOTT JHWH, der ALLMÄCHTIGE SCHÖPFER Selbst ist, so wie Du das in dieser Antwort am 09.12. geschrieben hast:

A = B und C = B, also folglich A = C.

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Michistat 
Fragesteller
 15.12.2023, 14:54
@Thomas021

So, wie ich das von 2desmond verstehe, sagt er, dass die Betrachtung des Prädikats-Nominativ weder bestätigt, dass Jesus, das Wort, Gott ist, noch das widerlegt.

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Thomas021  15.12.2023, 15:30
@Michistat

2desmond hat aufgezeigt, dass die von den Zeugen Jehovas aufgestellte Regel "ein Prädikatsnomen hat im Bibel-Griechisch nie einen Artikel" in Wirklichkeit nicht existiert. Diese Regel erfand die Wachtturm-Gesellschaft ja aus dem Grunde, um aus JESUS ein Geschöpf machen zu wollen, einen Gott (sie machten dann weiter "Gott" zu einem Titel) und nicht der GOTT, so dass sie sich durch diese an den "Haaren herbeigezogene" Regel sich die Rechtfertigung hinbogen, da mal einfach in Joh. 1,1 "und das Wort war ein Gott" in ihrer NWÜ zu schreiben, obwohl da im griechischen Grundtext ganz klar und unmissverständlich "und Gott war das Wort" steht. Und damit Dein A = B und C = B, also folglich A = C korrekt ist, also GOTT = JESUS, und zwar in EINER PERSON und nicht, wie es heute so gut wie alle Christen sich vorstellen, wo sie aus GOTT buchstäblich 3 Personen machen wollen, wie ich Dir hier im Kommentarstrang gerade schrieb. In einem Satz eben auf den Punkt gebracht, weswegen ich diesen Satz immer als erstes anführe, aber anscheinend ist es für die Christen in ihrem falschen Trinitäts-Verständnis nicht so leicht, ihre falsche Vorstellung zu korrigieren, und so verstehen anscheinend viele diesen Satz hier nicht:

  • Also entschied GOTT frei in sich, die Macht und Heiligkeit zurückzunehmen und, allegorisch gesprochen, den Sohn von Macht und Heiligkeit zu senden, und das ist die Liebe! Der Sohn ist die Liebe aus dem Zentrum GOTTES! – Aber dennoch sind sie eins in der Person, jedoch der Aufgabe wegen der eine oder mehrere „zugedeckt“.
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Michistat 
Fragesteller
 14.12.2023, 09:53
Die Betrachung eines Prädikats-Nominatives ...
... Das bringt aber keine zusätzliche Information - reines Dafürhalten.
Der Artikel vor Gott sagt also gar nichts

Danke. Jetzt isses klar.

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Michistat 
Fragesteller
 14.12.2023, 13:07
Jede der drei Präsenzen Gottes ist eine Präsenz des Ganzen, des JHWH, aber nicht das Ganze.

Sehr gute, hilfreiche Aussage.

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Thomas021  15.12.2023, 13:51
@Michistat
"Jede der drei Präsenzen Gottes ist eine Präsenz des Ganzen, des JHWH, aber nicht das Ganze."

An der Stelle wird es nicht ganz korrekt von "2desmond" formuliert, was aufgrund des falschen Trinitäts-Verständnisses kommt, was heute so gut wie alle Christen haben, wo aus GOTT buchstäblich 3 Personen sich von Menschen vorgestellt wird. Das ist falsch. Erst einmal wird uns gesagt, dass in JESUS die ganze unendliche Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt (Kolosser 2,9), womit klargelegt ist, dass JESUS buchstäblich der EINE GOTT ist, nur eben als JESUS Sich in einem bestimmten Aspekt offenbart, nämlich, dass ER den Sieg der ERLÖSUNG aller Hingestürzten nur mit Seiner LIEBE errang, Seine Liebe als SOHN personifiziert, und Seine MACHT nicht zur Anwendung brachte. Also:

  • Also entschied GOTT frei in sich, die Macht und Heiligkeit zurückzunehmen und, allegorisch gesprochen, den Sohn von Macht und Heiligkeit zu senden, und das ist die Liebe! Der Sohn ist die Liebe aus dem Zentrum GOTTES! – Aber dennoch sind sie eins in der Person, jedoch der Aufgabe wegen der eine oder mehrere „zugedeckt“.

Ganz exakt und ausführlich habe ich das in dieser GF-Antwort erklärt: https://www.gutefrage.net/frage/warum-haben-die-christen-diese-komplizierte-konstruktion-eines-dreeinigen-gottes-gewaehlt#answer-503013503

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Du glaubst wirklich, dass du hier eine zuverlässige Antwort bekommst?
Und warum fragst Du nicht mich?

Denk dran - Screening läuft....

http://www.deutschboard.de/topic,6444,-identifizieren-von-praedikatsnomen-undamp%3B-co.html

P.S.: Regeln sind Regeln, aber nicht zwangsläufig Gesetze.

noch ein wenig Öl ins Feuer:
https://www.sta-forum.de/blog/index.php?entry/253-johannes-1-1-und-grammatische-regeln/

holdrio

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 56 Jahre Bibelstudium und permanente Weiterbildung
Michistat 
Fragesteller
 09.12.2023, 12:20
Also bitte, das ist ein User-Posting in einem Forum .... !!!!

Was willst du mir hier verkaufen?

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gromio  09.12.2023, 14:04
@Michistat

Tja, Profis schreiben in Nutzerforen……ist das ein Problem für Dich?❓🤭📚📖🌍 kluge Menschen und Spezialisten….😁

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Michistat 
Fragesteller
 09.12.2023, 18:26
@gromio

Komm wieder, wenn du eine glaubwürdige Quelle hast.

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gromio  09.12.2023, 21:01
@Michistat

Unglaublich, diese Vielzahl an Antworten hier….😁😁😁😁

……die Frage ist, wie „glaubwürdig“ Du bist…..!

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2desmond  10.12.2023, 13:03
@gromio

Interessant, nicht einmal ihr Zeugen Jehovas könnt eure eigene Grammatikregel belegen. Komisch.

Hab ihr sie erfunden, damit Jesus nicht DER Gott ist?

Ich bleibe am Ball.

Überraschung folgt.

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gromio  10.12.2023, 13:16
@2desmond

Dann pass auf. dass es nicht wieder eine Steilvorlage wird........

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2desmond  10.12.2023, 16:04
@gromio

Ach nee, von den Siebenten-Tages-Adventisten hat die Wachttirm-Organisation das übernommen. Interessant.

Halali!

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gromio  10.12.2023, 16:12
@2desmond

kernbesser.ch hat auch Ansicht, die mit der Bibel konform sind.

Illl

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2desmond  10.12.2023, 16:21
@gromio

Interessant, dass die STA der Lehre der Zeugen Jehovas widersprechen:

Sie sagen was ganz anderes:

denn an diversen Stellen im NT haben bestimmte Prädikatsnomen sehr wohl den bestimmten Artikel,

༼ ◕◡◕ ༽

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gromio  10.12.2023, 16:38
@2desmond

eben...."Öl ins Feuer"......🫢🤔🫢.....tirili

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2desmond  10.12.2023, 18:48
@gromio

... und sofort ist die Zeugen-Jehovas-Übersetzung von Johannes 1,1

w i d e r l e g t. ☑️

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gromio  10.12.2023, 19:09
@2desmond

Das Prädikatsnomen hat entweder einen bestimmten Artikel oder keinen.....darauf kommt es an, und Deine Zitate ändern daran nichts:

Ich weiß nicht, wo die Onesimus Missionsgemeinschaft auf diese „technische Regel der griechischen Grammatik“ gestoßen sein möchte, aber diese Regel kann so nicht stimmen, denn an diversen Stellen im NT haben bestimmte Prädikatsnomen sehr wohl den bestimmten Artikel, obwohl sie dem Verb vorausgehen. So fragt man Johannes den Täufer in Johannes 1, 21: „Bist du der Prophet“? Das Prädikatsnomen „Prophet“ (προφήτης) steht im Griechischen vor dem Verb „bist“ (εἶ), hat aber trotzdem den bestimmten Artikel „der“ (Ὁ). Ein weiteres Beispiel ist Johannes 21, 7, wo ein Jünger sagt: „Es ist der Herr“! 

Das hat mit Johannes 1:1 nichts zu tun.

.....damit hat er Recht, der "Inspiron".....:

Das Koine-Griechisch hatte den bestimmten Artikel (der, die, das), aber es hatte keinen unbestimmten Artikel (einer, eine, ein). Wenn deshalb einem Prädikatsnomen kein bestimmter Artikel vorausgeht, kann es unbestimmt sein. Dies hängt vom Kontext ab. 
Im Journal of Biblical Literature wird erklärt, daß Ausdrücke „mit einem artikellosen Prädikat vor dem Verb in erster Linie eine Eigenschaftsbezeichnung darstellen“. Dies deutet gemäß dem Journal darauf hin, daß der lógos mit einem Gott vergleichbar ist. Mit Bezug auf Johannes 1:1 heißt es ferner, daß „die qualitative Aussagekraft des Prädikats so hervorragend ist, daß das Substantiv [theós] nicht als bestimmt aufgefaßt werden kann“. 

In diesem Sinne: Halali.

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2desmond  10.12.2023, 19:26
@gromio

Es muß ja schwer sein zu verstehen.

Wenn

Das Prädikatsnomen hat entweder einen bestimmten Artikel oder keinen

dann gibt es zwei Möglichkeiten, Joh1,1 zu übersetzen:

  • und der Gott ist der Logos. ➡️ Also ist Jahwe-Gott der Jesus.
  • und Gott ist der Logos/Jesus. ➡️ Also ist Jesus irgendein Gott.
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gromio  10.12.2023, 19:31
@2desmond

Nun, ich verstehe auch nur schwer, WARUM DU ES NICHT kapierst.
Aber: Ist ja nicht mein Glaube und nicht mein Problem.

cheerio

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2desmond  10.12.2023, 22:10
@gromio

Es ist halt einfach kein Prädikatsnomen, sondern ein Dativ. Genau genommen ein Dativ-Objekt.

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gromio  10.12.2023, 22:42
@2desmond

Luther 2017:
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

Versuchen wir es mal beim 3. Halbsatz:

A.
Nach dem Dativobjekt fragt man mit „Wem? “, nach dem Akkusativobjekt mit „Wen oder was?

Angewendet auf den 3. Halbsatz:
Dativ-Objekt :.............Wem war das Wort?
Akkusativ-Objekt:..... Wen oder was war das Wort?

Beides Unsinn.

B.
Wenn das Prädikativ ein Substantiv im Nominativ oder ein Gliedsatz ist, kann man danach wie nach dem Subjekt mit [Wer? oder] Was? fragen. Es steht dann auch im Nominativ

Prädikatsnomen. Wer oder was war das WORT?

DAS macht Sinn und bestätigt die Ansicht des Inspiron und die des Journal of Biblical Literature, denn dort wird erklärt, daß Ausdrücke „mit einem artikellosen Prädikat vor dem Verb in erster Linie eine Eigenschaftsbezeichnung darstellen“. 

cheerio

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2desmond  10.12.2023, 22:57
@gromio

So?

Du sagst also, dass Dativ falsch ist?

Dativ-Objekt :.............Wem war das Wort? ➡️ dem Gott!

Also?

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2desmond  11.12.2023, 02:27
@gromio

Wieso Unsinn?

Du hast doch selber bei dem Beispiel Joh1,1 gesagt: "Dativ-Objekt".

Quelle gromio

Zunächst zu Johannes 1:1: Im ersten Nebensatz "und das Wort war bei GOTT", ist von zwei verschiedenen Nominativen die Rede : Das WORT und GOTT. Das eine Subjekt "WORT" war beim anderen Subjekt (=Dativ Objekt, NICHT Gleichstellungsnominativ!) "GOTT".

Ich bin gespannt, was du jetzt bringst ...

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