Wird unsere Gesellschaft immer rücksichtsloser und egoistisch?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

Ich bin über 35 - Ja, früher waren die Leute nicht so egoistisch 75%
ich bin über 35 - Es ist gar nicht so schlimm wie hier gesagt 13%
Ich bin über 35 - Nein, das war schon immer so 6%
Ich bin unter 35 - Ja, früher waren die Leute nicht so egoistisch 6%
Ich bin unter 35 - Nein, das war schon immer so 0%
Ich bin unter 35 - Es ist gar nicht so schlimm wie hier gesagt 0%

6 Antworten

Ich bin über 35 - Ja, früher waren die Leute nicht so egoistisch

Ich denke,niemand überblickt die gesamte Gesellschaft, jeder ist in seiner Schicht, seiner „Kaste“ gefangen. Ich kenne niemanden, der sowohl bei mir als auch bei Millionären und Obdachlosen ein- und ausgeht.

Durch die hemmungslose Beteiligung in sozialen Medien kommen seit ein paar Jahren Menschen zu Wort, die kaum schreiben können und früher von niemandem beachtet wurden.

Die fühlen sich natürlich wichtig, und setzen sich im Satzaufbau immer nach vorn: „Ich und meine Freunde ...“. Sich selbst im Zentrum zu sehen, finde ich normal, alle anderen sind um mich herum, nicht in mir drin. Mehr Rechte in Anspruch zu nehmen gegenüber anderen, das ist ego-istisch.

Da man mit immer mehr unbekannten Menschen zu tun hat, zumal im Internet, wird die Rücksichtnahme nicht belohnt, man wird unmenschlicher gegenüber anderen.

Früher kannte man die Krämersfrau, den Bäcker noch mit Namen. Wie heißt heute die gerade eingewechselte Kassiererin an Kasse 2 beim Aldi / Lidl /...? Ist doch für den Kunden keine ansprechbare Person mehr, sondern ein Kassierautomat im Akkord-Modus. Knopf im Ohr, um jederzeit „His Master's Voice“ zu befolgen wie einst der Hund:

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Woher sollen junge Menschen Regeln kennen, wenn man sie nicht üben kann und Rückmeldung bekommt?

 - (Psychologie, Leben)
Ich bin unter 35 - Ja, früher waren die Leute nicht so egoistisch

Die Leute sind einfach nur mega respektlos und egoistisch. Heutzutage wird ja nicht mal Platz gemacht im Bus für Schwangere oder Ältere das ist ein gutes Beispiel was mir auch vermehrt ins Auge tritt. Für mich ist sowas selbstverständlich und hat auch mit Respekt zutun. Aber was solls? man wird die Menschen nicht ändern könne, egal wie oft ich /andere sich aufregen.

Ich bin über 35 - Ja, früher waren die Leute nicht so egoistisch

Empfinde ich jedenfalls so. Und auch, dass man (Fach-) Leuten, die für irgendwas zuständig sind, eher vertrauen konnte.

Auch soziologisch wird "diese Wahrnehmung" untersucht und es werden als Gründe z.B.:

- Entgrenzung, von haltgebenden aber ggf. auch einengenden Strukturen wie Gemeinschaften, Familie, Nachbarschaft, feste Arbeitsverhältnisse, Wohnorte aber auch von Zeit, Kulturen, Räume, Möglichkeiten etc.

- Individualisierung (statt gemeinsam)

- entgrenzender Kapitalismus (z.B. Konkurrenz in alle Lebensbereiche und "Verkauf" von nicht physischen Werten)

- Technisierung und

- Globalisierung

genannt.

Es fehlt uns an Sicherheit, Übersichtlichkeit, Halt... aber dagegen spricht ganz oft schlicht das Wort "Freiheit" , womit aber ja oft die wirtschaftliche Freiheit gemeint ist. Was anderes lässt sich nicht verkaufen und wer ist schon gegen "Freiheit". Dabei ist das ein seeeehr weiter Begriff, dem bei näherer Betrachtung wahrscheinlich gar nicht jeder in der Umfänglichkeit zustimmen würde. Denn es bedeutet z.B. auch, dass am Ende doch der (wirtschaftlich) Stärkere gewinnt (Werbung, Bedürfnisse, Anwälte...).

Das war jetzt eine abolute mega Kurzform! Aber es ist sind Theorien, die für mich plausibel sind.

Ich bin über 35 - Ja, früher waren die Leute nicht so egoistisch

Was mir auffällt, ist diese Oberflächlichkeit, Kaltherzigkeit, nur auf Äusserlichkeiten und den eigenen Erfolg fixiert. Alle schauen gleich aus, gleiches Gesicht, Frisur, Kleidung. Die Empatie fehlt vielen völlig. Nur das Selfie zählt. Ja, die Menschen sind rücksichtsloser.

Ich denke auch, früher waren die Menschen solidarischer, hilfsbereiter. Vllt geht es den meisten von uns einfach viel zu gut, so dass man meinen könnte, man hätte ein Anrecht darauf und dabei vergisst, dass das Karma uns einen Lottosechser beschert hat mit unserem Leben in einer reichen Industrienation. Stattdessen sind alle nur am Jammern und fürchten sich vor der grossen Krise.

Ich bin über 35 - Ja, früher waren die Leute nicht so egoistisch

Die Gesellschaft verändert sich im Laufe der Zeit. Das hängt davon ab, welche Verhältnisse sich ergeben auf die man sich einstellen muss.

Heute hast du ein Problem eine Wohnung zu finden wenn du 3 Kinder oder einen Hund hast.

Erkrankt ein altes Familienmitglied schwer und wird pflegebedürftig, dann wird es eben in ein Heim abgeschoben und man ist die "Last" zunächst los.

Da kann man dann sorglos in den Urlaub fahren und ansonsten seine Freiheit geniessen.

Da zählen eben die eigenen Interessen mehr als alles andere.

Vergleiche mit früher anzustellen bringen uns da nichts und helfen auch nicht weiter.

Ich habe einiges im Leben an negativen Ereignissen mitmachen müssen. Geholfen hat mir niemand. Dennoch habe ich all diese Hürden alleine überwunden und lebe heute in wirtschaftlicher und finanzieller Unabhängigkeit. Erreicht habe ich das durch Fleiss, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit.

Kann heute meiner Familie das bieten, woran ich niemals geglaubt habe, das jemals erreichen zu können. Das aber hat mich zu einem Menschen gemacht der meine Einstellung zur Gesellschaft völlig verändert hat.