Wird DE in 100 Jahren 100% vegan?

Unwahrscheinlich.

Lassen wir mal die ethischen Fragestellungen im Hinblick auf das Tierwohl außer Betracht (damit kenne ich mich nicht gut aus), so besteht die Hauptfrage ja darin, ob Tierische Produkte eine Ressourcenverschwendung sind oder nicht.

Und im ersten Moment sind sie es: Für jede tierische Kalorie, die wir als Nahrung zu uns nehmen können, sind durchschnittlich sieben, bei bestimmten Lebensmitteln sogar bis zu 20 pflanzliche Kalorien nötig. Und auch der Wasserverbrauch ist bei pflanzlichen Lebensmitteln (600 - 2000 l Wasser / kg Nahrung) geringer als bei tierischen (3000 l / kg bei Eiern, 15000 l bei Rindfleisch).

Zwar kann man diese Zahlen in keiner Weise wegleugnen, aber bei näherer Betrachtungsweise wird auch klar, dass es viele Flächen gibt, die man nicht mit pflanzlichen Nahrungsmitteln bewirtschaften (bspw. im Gebirge) und auch nicht jeden Teil einer Getreidepflanze direkt für den menschlichen Verzehr verwerten kann.

Um eine optimale Nahrungsmittelversorgung mit den zur Verfügung stehenden Rohstoffen herzustellen, müssen also tierische Produkte teil des Speiseplans sein. Allerdings zu einem weitaus geringeren Anteil als jetzt. Denn die industrielle Tierhaltung , wie sie momentan die Märkte dominert, greift sehr stark auf Ressourcen zurück, die wir auch direkt verwerten könnten und ist daher größtenteils Ressourcenverschwendung.

Ich rechne damit (eher, ich hoffe), dass sich unser Nahrungsangebot zum allergrößten Teil aus qualitativ hochwertiger pflanzlicher Kost zusammensetzen wird. Fleisch, Milch, Käse und Eier werden eher Luxusprodukte, die man sich zu seltenen Anlässen gönnt, die sich aber aus dem täglichen Kantinenessen und der billigen Systemgastronomie zunehmends zurückziehen werden.

Hallo,

100 % vegan, das würde einige Fragen und Probleme aufwerfen:

• Es gibt bisher noch nicht einmal ein Konzept für eine Landwirtschaft komplett ohne jegliche Tierhaltung, ob das überhaupt möglich ist, ist fraglich.
• Was passiert mit Tierhaltung, die auch in Zukunft unverzichtbar bleibt, zB Beweidung von Deichen zum Küstenschutz, Mahd statt Weide führt zu nicht ausreichend befestigten Deichen?
• Was passiert mit Tierhaltung, die aus Naturschutzgründen praktiziert wird? ZB Beweidung zur Offenhaltung von Magerrasen mit seltenen Tier- und Pflanzenarten, die nicht gemäht werden können, weil sie zu felsig oder steil sind?
• Was passiert mit der notwendigen Jagd? Ist die hormonelle Verhütung für alle Wildtierarten, die die sog. Militante Veganerin hier auf dieser Plattform allen Ernstes mal vorgeschlagen hat, tatsächlich ein gangbarer Weg?
• Was passiert mit den Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht vegan leben können? Ausweisung?, "Remigration" oder einfach sterben lassen?
• Was für ein totalitärer Überwachungsstaat ist notwendig, um durchzusetzen, dass auch tatsächlich 100 % der Bevölkerung vegan leben?

Wenn man sich die Wachstumszahlen innerhalb der letzten zehn Jahre ansieht, wird deutlich, dass der Veganismus eine der am schnellsten wachsenden sozialen Gerechtigkeitsbewegungen des 21. Jahrhunderts ist. Es liegt dabei in der Natur des Menschen, dass wir die langfristige Tragweite von technologischen und sozialen Entwicklungen unterschätzen und unnötig lange am Status quo festhalten. Dass eine tiefgreifende Veränderung im Mensch-Tier-Verhältnis stattfinden wird, steht meiner Ansicht nach fest. Es ist nicht die Frage ob, sondern wann das aktuell vorherrschende System sich von Grund auf verändern wird.

Und das ganze offenbart sich in Zahlen & Statistiken. Beispielsweise die Zahl der Veganer an sich:

Aber auch andere Fakten sprechen für sich:

Nein, auf keinen Fall. Außerdem gibt es keinen Grund warum jeder deutsche in Zukunft vegan Leben sollte. Es ist nun einmal so das tierische Produkte für den Körper notwendig sind.

Vegetarisch vielleicht, aber auch nur wenn man Laborfleisch als vegetarisch bezeichnet, vegan höchstwahrscheinlich nicht