wir sind unserem Sohn peinlich
Unser Sohn ist 23 Jahre und wohnt bei uns, da er noch studiert. Er vermeidet es jedoch, dass seine Mitstudenten uns zu Gesicht bekommen, da wir ihm peinlich sind. Alle Eltern seiner Mitstudenten stammen aus einer gehobenen Schicht, Anwälte, Ärzte, Lehrer, Professoren und Geschäftsleute. Ich bin ausgebildete Floristin und mein Mann ist Koch. Haltet ihr sein Verhalten für normal? Ich bin leider sehr traurig darüber, das er uns so verleugnet.
16 Antworten
Eigentlich habt Ihr doch wirklich grundehrliche (Handwerks)berufe, die den Menschen Freude und Genuss bereiten. Für euren Sohn ist es aber eine persönliche Schwachstelle, dass Ihr eben keine Akademiker seid, vielleicht habt Ihr auch kein eigenes Unternehmen, denn mit "erfolgreich selbständige" Eltern könnte euer Sohn noch punkten. An den etablierten Unis geht es eben sehr abgehoben und manchmal auch arrogant zu, somit ist es zunächst normal, wenn euer Sohn Euch zunächst nicht dort öffentlich vorzeigen will, leider.
Aber warum denn, habe ich was falsches geschrieben? Ich daselbst musste mich oft wegen meines Vaters schämen, er war ein Säufer und hat sich oft wie ein Prolet verhalten. Habe vor meinem Studium erst einmal das Abendgymnasium absolviert, neben dem Beruf. Ich weiß, wie es an den Unis zugeht, viel ist auch "Bluff".
du kannst doch einen saeufer nicht mit einem handwerker vergleichen, also echt.
ich finde das verhalten deines sohnes pubertaer (und peinlich) m.m.n. zeugt es von mangel an selbstbewustsein, wenn er sich fuer die berufe seiner eltern schaemt. immerhin ermoeglichen ihm diese (von ihm "geschmaehten" berufe) sein studium. viele der (ehemaligen) mitschueler meiner soehne (auch reichlich wohlbegueterte) einige kommilitonen unseres studierenden aelteste kennen wir. unsere soehne haben sich noch nie fuer unsere berufe (dachdecker, tierarzthelferin) geschaemt. wir haben allerdings bei elternabenden und aehnlichem auch immer den kopf "hoch gehalten" und uns nie vor "herrn professor, herrn doktor oder herrn rechtsanwalt" klein gemacht. und leute aus der (wie du es ausdrueckst) gehobenen schicht, die mit selbstbewustsein und einer "guten kinderstube" ausgestattet sind, schauen auch nicht herab auf uns "kleine leute"
und leute aus der [...] gehobenen schicht, die mit selbstbewustsein und einer "guten kinderstube" ausgestattet sind, schauen auch nicht herab auf uns "kleine leute"
Genau so ist es. ;-)
Das ist normal und ich wäre mir nicht mal sicher, ob es was mit Eurem Ausbildungsstand zu tun hat. Eltern sind per se peinlich, egal ob sie studiert haben oder nicht. Ich habe eine Freundin, deren Vater Arzt ist, auch der war in dem Alter peinlich. Der Mann einer anderen Freundin ist Oberbürgermeister und ich wäre mir nicht sicher, ob die Kinder das anders sähen. Falls es dich tröstet, das gibt sich meist wieder. ;-)
jein... natürlich hast du recht, aber ich denke, das dein sohn leider in einer zeit lebt und studiert wo Charakter nicht alles ist... natürlich ist das schlimm und schade, aber denk mal wie oft schon kleine kinder ausgegrenzt werden weil sie zb die falschen markenklamotten haben... vielleicht ist dein sohn einfach noch nicht stark und reif genug sich diesem "Risiko" auszusetzen... ich weiss, das das für uns nicht einfach ist nachzuvollziehen, aber mal ehrlich, zu unsrer zeit gab es diese standesdiskriminierung auch nicht so massiv, oder?! vielleicht solltest du da ein wenig verständniss für ihn aufbringe, auch wenn es dich verletzt
du meine guete, welche zeit meinst du denn? es gab, gibt und wird immer "standesunterschiede" geben. wichtig ist nur, wie man damit umgeht.
Hm.. ich bin jetzt 40 und find schon, das wir es vor rund 30 jahren doch einfacher in der schule hatten. ich finde nicht das zb marken damals schon eine solche rolle gespielt haben. klar, es gab auch damals sicherlich schon hochnäsige zicken die was besseres waren, aber ich finde nicht das das solche ausmasse hatte wie heute
ach nee? ich bin ein "kind der 68". auch da gab es "gewaltige standesunterschiede", auch wenn keiner die so nennen wollte. gerade bei "eltern": naemlich die spiesser und die antiautoritaeren - was glaubst du, wie bei denen einer auf den anderen herab geschaut hat.
Und, hast du Kinder/Freunde der "Gegenpartei" zu dir nach Hause eingeladen? Oder habt ihr euch draußen getroffen? Ich sag ja nicht das es richtig ist was er macht, aber ich hab doch ein bisschen Verständnis! Und irgendwann wird auch er erkennen was wirklich wichtig im leben ist! Ja, sein alter... Ist eben was spät dran, andere haben in dem alter ne eigene Familie - er nicht!
ich hatte freunde aus "beiden lagern", die mich selbstverstaendlich zu hause besucht haben und ich sie. meine familie gehoerte zu den (damals nach meinem gefuehl in der minderheit) in denen eine gesunde mischung aus beidem herrschte: (wenige) klare regeln, freiheit und niemalsnich wurde gegen einen von uns die hand erhoben (auch wenn es spaeter in der teeagerzeit sicherlich manchmal verfuehrerisch fuer unsere eltern gewesen waere ;-) )
und sicher hat jedes kind im leben phasen, an denen ihm die eltern (extrem) peinlich sind. meine beiden (noch im teenageralter) befindlichen juengeren soehne haben noch mehr "probleme" mit meinen persoenlichen "macken" und verhaltensweisen, als die beiden bereits dem teenageralter entwachsenen
Das tut doch sicherlich sehr weh,wenn der eigene Sohn,den man mit viel Geduld und Liebe grossgezogen hat,einen verleugnet und sich auch noch schämt. Das finde ich sehr schlimm,aber du solltest keine Minderwertigkeitskomplexe deswegen haben. Bei vielen ist es doch mehr Schein als Sein und ihr habt euer bestes für euren Sohn getan. Ihr lasst ihn studieren und bei euch wohnen. Das ist bei weitem nicht selbstverständich. Irgendwann wird das auch deinem Sohn klar werden.
sorry - aber jetzt haette ich gern einen "daumen runter" knopf.