Winterreifen besseres Profil vorne oder hinten?

11 Antworten

So ziemlich jeder Verein der damit herumexperimentiert hat sagt nun dass die besseren Reifen immer nach hinten gehören. Der Grund liegt darin dass wenn das Fahrzeug vorne die Haftung verliert es einfach gradeaus rutscht. Verliert das Fahrzeug hinten die Haftung neigt es zum Schleudern.

Allerdings fühle ich mich mit den besseren Reifen vorne deutlich wohler als wenn die Besseren hinten drauf sind, selbst bei einem Fahrzeug mit Hiterradantrieb.

Mir ist es lieber wenn ich gut Bremsen kann, dafür ist hauptsächlich die Vorderbremse zuständig. Es ist mir lieber quer rechtzeitig zum Stehen zu kommen als gradeaus nicht mehr.

Ein ausbrechendes Heck bekomm ich uU auch noch gefangen, rutscht das Auto gardeaus kann ich nur hoffen aber Nichts weiter tun.

Besonders bei einem Fronttriebler müssen die vorderen Reifen im Verhältnis zu den Hinteren weitaus mehr Kräfte übertragen, schon deshalb gehören dann meines Erachtens die Besseren nach vorn! Ich meine man hat schliesslich auch Nichts davon wenn die Hinterräder nie an ihre Belastgrenze genutzt werden, dafür die Belastgrenze an den Vorderrädern ständig überschritten wird.

Dieser Jemand den Du kennst hat gewissermassen Recht, praktisch jeder Gutachter und Tester bestätigt dass die Besseren immer nach hinten gehören. Die Erfahrungswerte sagen aber etwas Anderes.

roboboy  21.11.2017, 18:05

Da stimme ich bedingt zu.

Ich empfehle simpel, die Reifen einfach zu rotieren. Damit hat man gar keine krassen Unterschiede-die Reifen nutzen sich gleichmäßig ab und die Fahreigenschaften bleiben Ausgewogen. 

LG

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machhehniker  21.11.2017, 19:34
@roboboy

Bei einem Fronttriebler kommen dann auch diesem Grund die Besseren nach vorne, nach dem Winter sind sie evtl wieder gleich abgenutzt.

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Unterschiedliche Profiltiefen an Vorder- und Hinterachse können die Fahreigenschaften eines Fahrzeugs negativ beeinflussen. 

Kritisch wird es, wie eine Untersuchung des ADAC-Partnerclubs ÖAMTC zeigt, wenn der Profiltiefen-Unterschied über 2 mm hinausgeht. 

Zum Testprogramm gehörten Aquaplaning, Nassbremsen, Trockenbremsen sowie der Spurwechsel bei Nässe.

Gängige Meinungen, dass die Vorderachse die besser bereifte sein sollte, konnten die Tester bestätigen – zumindest was Aquaplaning und Bremsen angeht. 

Anders beim Prüfkriterium „Spurwechsel“. Hier veränderte sich die Fahrstabilität mit den schlechteren Reifen auf der Hinterachse dramatisch, selbst mit ESP-Ausrüstung. 

Das Fahrzeug kommt in dem Fall zwangsläufig ins Schleudern, mit dem Risiko schwerer Unfallfolgen. 

https://www.adac.de/infotestrat/reifen/profil-kauf-und-montage/gute-nach-hinten/default.aspx

Ich mache die besseren Reifen immer auf die angetriebene Achse und fahre somit schon seit vielen Jahren immer gut und unfallfrei.

Dein Bekannter hat Recht !

Die besseren Reifen gehören IMMER auf die Hinterachse, unabhängig, ob es sich um einen Wagen mit Front- oder Heckantrieb handelt.
Begründung:

Je mehr Profil ein Reifen hat, um so größer ist sein Reibbeiwert µ, d.h. umso mehr Seitenkräfte kann er aufnehmen, bis er ins Rutschen gerät.

Eine möglichst hohe Möglichkeit diese Kräfte aufnehmen zu können ist deshalb so wichtig, weil Du als Fahrer auf die Hinterachse keinerlei einfluss in Form von Lenkbewegungen machen kannst.

An der Vorderachse kannst Du gegenlenken, wenn der Wagen dort rutscht.

Ein Ausbrechendes Fahrzeugheck ist also wesentlich schwerer abzufangen, als eine übersteuerte Vorderachse.

Darum gehören die Reifen mit dem besseren Profil bzw mit dem besseren Grip definitiv nach hinten.

Wie groß ist der Unterschied?

Ist es nur ein kleiner Unterschied, so machst du die besseren nach Vorne. Vorne entsteht mehr Abnutzung, dadurch nutzen sich alle Räder gleichmäßig ab. Jedes Jahr rotieren also.

Ist der Unterschied nun groß, so sollten die besseren Reifen nach hinten. Denn die Hinterachse ist die Spurgebende Achse.

Stell dir folgende Frage: 

Warum waren die ersten ABS-System nur für die Hinterachse? Weil die Hinterachse niemals den Grip verlieren sollte. Sonst kann das im Schleudern enden-und das wiederum kann tödlich enden.

LG

hilflos99  21.11.2017, 14:16

beim Auto war ABS immer für alle 4 Rader. Nur bei LKW Anhänger hatten es nicht alle Achsen

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roboboy  21.11.2017, 18:03
@hilflos99

Was völliger Schwachsinn ist.

Ford Pick-Ups hatten anfangs nur die beiden Hintern Räder geregelt. 

Dann kam das Zwei-Kanal-ABS, dieses Regelte die beiden Vorderräder und zog die beiden Hinteren nach.

Dann das Drei-Kanal-ABS, beide Vorderräder+die Hinterachse gesamt, und dann das Vier-Kanal-ABS.

Die Übergänge sind fließend/es gab auch lange noch 3-Kanal-ABS-Systeme in Autos niederer Preisklasse, wo Mercedes schon lange mit 4-Kanal-Systemen arbeitete.

LG

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machhehniker  21.11.2017, 19:31
@hilflos99

Nein, anfangs war das ABS tatsächlich nicht an allen Rädern tätig. Allerdings kenne ich es mehr so, dass zunächst nur die Vorderachse ABS hatte. Die Hinterachse hatte nur ein Bremskraft-Regelventil, weil dies zum ABS gehörte wurde das bei TÜV&Co immer auf Gängigkeit geprüft (bzw immer bemängelt weil es fest war).

An LKW werden heute noch die selben ABS-Regelungen an hintereinanderlaufenden Achsen verwendet. So werden an zwei Hinterachsen meist nur an der Letzten die Raddrehzahlen gemessen und die Bremskraft für beide anhand dessen geregelt.

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