Wieso war Ludwig XIV ein Vorbild für alle absolutistischen Herrscher?

2 Antworten

Hallo, ich beantworte Deine Frage mal ausführlich in drei Schritten a-c

Ausgangslage: Ludiwg XIV hat das Amt des Premierministers abgeschafft. Er hat jetzt alle Macht für sich selbst: Er sieht sich selbst als den Staat: "Létat cést moi" = "Der Staat bin ich". Diese Idee fanden die anderen absolutistischen Herrscher auch toll. Dazu im Detail:

a) Ludwig XIV begründet seine Selbstregierung mit der Würde des Königtums. Ein Premierminister ist für ihn ein "Nebenstaatschef". Dieser hätte durch sein Amt so viele Rechte und Befugnisse, wie sonst niemand im Land außer dem König. Deshalb sieht Ludwig XIV in dem Amt des Preministers eine Konkurrenz zum Machtanspruch des Königtums. Diese Konkurrenz führt aus seiner Sicht zu einer schwächeren Mchtposition des Königtums.

b) Da er aber auch der König nicht so viel Zeit hat, alles selber zu entscheiden, hat er sich eine alternative Lösung für das Regierungssytem ausgedacht. Diese Alternative beschreibt er in diesem Brief seinem Sohn. Er belehrt seinen Sohn auch, das die Anwendung seines neuen Vorschlags die wichtigste Fähigkeit sei, die ein Herrscher erlernen müsse. Ludwig XIV hat sich entschieden, alle Rechte und Befugnisse der Regierung allein in seiner Hand zusammenzufassen. Der König herrscht jetzt absolut. Die Minister würden ihre Aufgaben direkt von ihm bekommen. Sie müssten ihn immer mit den besten Informationen versorgen und jederzeit mit seinem unangekündigten Besuch rechnen. Der König möchte dadurch sicherstellen, dass die Minister nicht ihr "eigenes Ding machen" sondern fleißg arbeiten und jederzeit loyal zum König stehen.

c) Ludwig XIV hat eine interessante Alternative zur bisherigen Praxis gefunden, um die Würde des Königtums zu bewahren, seine absolute Macht zu sichern und eine funktionierende Verwaltung im Land zu haben. Das hat für ihn persönliche Vorteile, weil er jederzeit in seinen Entscheidungen flexibel handeln kann. Auf neue Entwicklungen in der Politik kann er schnell reagieren. Der Nachteil dieser absoluten Herrschaftsform liegt jedoch darin, dass er auch die ganze Verantwortung für sein Handeln trägt und keinen Premierminister mehr als "Sündenbock" hat, den einer bei einer schlechten Entscheidung verantwortlich machen kann. Zusammenfassend lässt sich somit sagen, das diese Herrschaftsauffassung Vor-und Nachteile für einen König bringt und niemand auf der Welt ihm das Risiko abnehmen kann, welche Folgen sein absolutistisches Handeln für ihn und seine Familie haben wird..

Macht und Pracht hätte halt jeder gerne. Alleine das tolle Schloss....