Wieso unternimmt der Staat Madagaskar nichts gegen die Hungersnot?
In Madagaskar hungern wohl zehntausende Menschen und das weil es offenbar schon seit sechs Jahren nicht mehr ordentlich regnet. Wieso nimmt der Staat nicht einfach einen ordentlichen Batzen Geld bei der Bank auf und investiert in kostspielige Maßnahmen, um genügend Wasser für die Felder bereitstellen zu können, also d.h. künstlich bewässern. Im Notfall könnte man doch auch europäische Länder um Hilfe fragen, um diesen ganzen Vorgang auch effizienter zu gestalten? Sei es das Wasser aus dem Meer zu filtern oder Wasser aus anderen Ländern zu importieren. Ich bin mir sicher, dass es nicht unmöglich ist. Oder man importiert gleich Nahrung.
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/madagaskar-117.html
4 Antworten
Ich sehe da drei ganz große Probleme gegen eine schnelle Abhilfe zur Selbsthilfe :
- Die internationale "Kreditwürdigkeit" dieses Inselstaates in Relevanz zu seinem BIP , der derzeitigen Staatsverschuldung und den fehlenden Tilgungsmöglichkeiten .
- Umfang , Kosten und Aufwand eines solchen Projektes , denn für eine ausreichende landwirtschaftliche Bewässerung wird ein vielfaches der Wassermengen benötigt , was die Bewohner dieser Insel insgesamt für ihren eigenen Haushaltsbedarf ( Trinken , Waschen , Kochen etc. ) benötigen .
- Die verfügbare Wirtschafts- / und Nutzungsfläche dieser Insel , welche dann ja irgendwie durch Pipelines und gigantische Pumpwerke erst mal mit Bewässerungs- Infrastruktur zu versehen wäre . Irgendwie muß das Wasser ja vom Meeresniveau in höhere Landstriche kommen , denn von alleine wird es da nicht hin fließen .
Selbst umfangreiche Stauseen sind in den zentralen Gebirgsregionen der Insel nicht mal eben angelegt ; das wäre bereits ein Generationenprojekt .
Zu Letzt fehlt es dann auch an hilfsfähiger Solidargemeinschaft auf internationaler Ebene , denn in zunehmend weiten Teilen des afrikanischen Kontinents über Indien bis China nehmen vergleichbare Probleme zu .
Selbst Europa , Nordamerika und weit bis in die sibirischen Flachländer sind die Niederschlagsereignisse in den letzten 10 bis 20 Jahren deutlich unvorhersehbarer und ungleichmäßiger geworden . Von daher dürfte es auch zunehmend schwieriger mit internationaler Notverteilung von agrikulturellen Produktionsüberschüssen für Getreide - Grunderzeugnisse in Notstandsgebiete werden .
Ich war vor 3 Jahren beruflich auf Madagaskar unterwegs - und habe viel Regen erlebt, v.a. im Osten und Norden. Die Dürreperiode betrifft nur Gebiete im Westen der Insel - und die Zentralregierung hat wenig Möglichkeiten und Interesse, dort wirksame Maßnahmen zu ergreifen.
ich vermut weil sie entweder nichts tun können, oder es ihnen egal ist, was schrecklich wäre.😭😭😭
Oder es kostet eben zu viel..
Madagaskar ist eine Kleptokratie. Wie so viele Länder Afrikas.
Solange Grosskonzerne Afrika ausbeuten, solange hat der Westen kein Interesse den verbrecherischen Neokolonialismus zu beenden.