Wieso sind orthodoxe meistens gläubiger als andere Christen?

9 Antworten

Ja wir sind sehr gläubig, komme selbst aus dem Balkan und bin orthodox. Woran es liegt, kann ich dir nicht genau sagen. Wir pflegen unseren Glauben sehr und es wird von Generation zur Generation weiter gegeben. Aber auch die Kirche mischt sich viel ein, auch in der Politik.

Ich glaube du verwechselst da was.

Orthodoxe Menschen sind meist dem Brauchtum verpflichtet. In Russland hat die Moskauer Uni aber in einer Studie festgestellt, dass 68% aller russisch Orthoxen noch nie in der Bibel gelesen haben, geschweige denn eine Biblische Predigt gehört haben in ihrer Kirche, das war 2006/08 und der Prozentsatz nimmt immer mehr zu...

Wenn du mit Glaube bloß eine kirchliche Theologie meinst dann stimmt es. Meinst du mit Glaube aber die Gebote der Bibel usw. und der Glaube an Jesus Christus, dann nein!

Im Juni 2016 verbot Vladimir Putin, dass Religionsgemeinschaften in der Öffentlichkeit und im Haus, wenn jemand mit anderer Religionszugehörigkeit anwesend ist, über Religiösen Glauben geredet werden darf!

Das mag für russisch orthodoxe Christen kein Problem darstellen, den wann unterhalten sie sich über biblische Themen in der Öffentlichkeit?

Für Zeugen Jehovas aber, die die Botschaft der Bibel aber verkündigen wollen ist das ein Maulkorb!

Lt. Russischer Religionsexperten ist in Russland die Orthodoxie lediglich ein Politisches Statement. Eine Art Bekenntnis zur Politik von Vladimir Putin. Denn 99% aller Orthodoxen Christen wählten ihn!

Denke auch an die Ukraine. 2008 kam Putin mit den Westlichen Kirchen überein in die Ukraine einzumaschieren falls, die Ukrainisch Orthodoxe Kirche nicht aufgelöst werde! Heute ist in den von Separatisten besetzten Gebieten diese Kirche verboten.

Hier muss man unterscheiden zwischen gläubig und religiös. Das wird nämlich gerne verwechselt bzw. in einen Topf geworfen.

Gläubig ist, wenn man die Glaubensinhalte der Religion / Konfession auch für sich persönlich angenommen hat und dementsprechend im Alltag lebt. Das zeigt sich dann z. B. im Umgang mit den Mitmenschen. Solche Menschen findest du oft in Freikirchen.

Dann gibt es noch religiöse Menschen, welche sich gerne (warum auch immer) an die Regeln und Traditionen halten, welche mit einer Religion / Konfession verbunden sind. Ohne dass sie das mal hinterfragen und ohne dass sie wirklich an den Sinn glauben. Ich würde sagen dass viele orthodoxe Christen hier zu finden sind.

Dazu kommt (wie andere schon ähnlich geschrieben haben) dass im Westen viele Menschen nur noch auf dem Papier Christen sind, ohne dass es eine Rolle in ihrem Leben spielt. Sie sind dann weder gläubig noch religiös. Ihnen fehlt es einfach an Konsequenz, aus der Kirche auszutreten.

Der Glaube zeigt sich nicht allein in der Aktivität in der Kirche und die ist schon nicht so besonders bei so einigen Leuten, die ich kenne und die sich Christen nennen. Nicht umsonst gibt es den Begriff "U-Boot-Christen" die also einmal oder allenfalls zweimal im Jahr eine Kirche besuchen, was bedeutet, dass diese nur sporadisch auftauchen.

Wie die Bibel nahe legt, zeigt sich der Glaube vielmehr in einer Lebensweise mit Werten, die in der Bibel als christlich bezeichnet werden und eben danach sollte man nicht nur dadurch leben, indem man hin und wieder oder auch regelmäßig die Kirche besucht, sondern indem man auch in der Woche und nicht nur sonntags beispielsweise im Sinne der Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und so weiter lebt.

Ich kenne keine orthodoxen Schriften, aber von vielen mir bekannten Christen erhält man bei solchen Äußerungen oft Kritiken, dabei sollten diese mal selbst in der Bibel lesen und daher auch selbst erkennen, dass das Christentum, wie es eigentlich sein sollte nicht einfach, bequem und einlullend ist, sondern eine Aufforderung, sich selbst zum Positiven weiter zu entwickeln indem man eben diese Werte sich durch gelebte Charaktereigenschaften zu Eigen macht.

Woran das liegt, dass man eher Kritiken erhält, anstatt dass solche "Christen" selbst mal in der Bibel lesen und sich daran messen, was laut der Bibel Christus gelehrt und vorgelebt hat, liegt wahrscheinlich an der entsprechenden Faulheit. Gleiches gilt dann vermutlich auch an der begrenzten Aktivität in der Kirche bei entsprechenden "U-Boot-Christen", wobei bei letzteren vielleicht noch hinzukommen mag, dass da mehr die Tradition als der eigene Glaube dazu veranlasst, hin und wieder mal aufzutauchen.

Falbe  05.01.2017, 09:59

Wenn du z. B. eine Freikirche besuchst wirst du da  viele Menschen sehen , die nicht nur Sonntags , sondern ihr ganzes Alltagsleben auf den Glauben ausgerichtet haben . Es gibt sogar Geschäftsleute und Manager , die so leben . Man kann sie finden in dem Verein : " Geschäftsleute des vollen Evangeliums e. V. oder im Gesundheitswesen : " Christen im Gesundheitswesen " auch die Polizei ,die Fußballer  Bäcker und sonstige  Berufsgruppen haben ihre christlichen Zusammenkünfte , um sich gegenseitig Mut zu machen für ein Christsein im Beruf . 

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Orthodoxe Christen sind nicht gläubiger, sondern anders gläubig.

Sie haben eine andere Art, ihrem Glauben Ausdruck zu geben.

Ich kenne viele "westliche"Christen, denen man nicht ansieht, wie gläubig sie sind, weil der Glaube eher unscheinbar gelebt wird, aber nicht weniger intensiv.