Wieso sind hauptsächlich Frauen in der Pflege?

9 Antworten

Von Experte Agamemnon712 bestätigt

Klingt doof, aber es ist nunmal so, dass gerade das Fürsorgliche etc. den Frauen einfach mehr liegt. NATÜRLICH gibt es ausnahmen.

und ich sage jetzt auch NICHT! dass Frauen eben im Pflegeberuf besser aufgehoben sind, oder in teschnischen Berufen die Männer.

Fürsorgliche Personen sind in der Pflege eben gut aufgehoben. und wenn das nun Frauen sind, dann ist das eben so.

lg, Anna

Der Pflegeberuf ist - in meinen Augen - eine erweitere Care-Arbeit, wenn auch eine bezahlte.

Wer pflegt in den allermeisten Fällen andere Familienmitglieder?
Richtig: die Frau / Mutter.

Woher kommt das? Dürfte immer noch ein Erziehungsding sein, vermute ich mal.
Frauen in sog. "Männerberufen" gibt es schon länger.
Nur sieht es umgekehrt nicht so aus.
Ebenfalls ein Erziehungs- und Gesellschaftsding.
Beobachte mal die Reaktionen, wenn ein Mann sagt "ich arbeite als Pfleger oder ich bin Erzieher".

Weiterer Punkt ist die Bezahlung, die - je nach Arbeitgeber und Arbeitssituation - alles andere als üppig ist.

Mal vom Geschlecht abgesehen, es muss dir liegen, dich so mit Menschen beschäftigen zu können.
Und zwar mehr als es in einem Job mit Kundenkontakt gefordert wird.

Männer haben kaum Berührung mit Pflegeberufen, wenn Schulpraktikas anstehen, dann werden sie eher in Handwerksberufe gesteckt, als in Pflegeberufe. Weil Pflege, versorgen, behüten, traditionell eine weibliche Rolle ist, eine Art Mutterrolle. Ich hab im Zivildienst viele Kollegen gehabt, denen die Arbeit in der Pflege so Spaß gemacht hat, dass sie 'hängen' geblieben sind - was für ein Pflichtsoziales Jahr für alle spricht.

ewigsuzu  20.08.2023, 06:44

Das Problem an einem verpflichteten Jahr ist, das ein nicht ausgebildeter Mensch einen andern auch kaputt pflegen kann.

Da kanns richtig böse Folgeschäden geben.

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PaulSmart  20.08.2023, 07:13
@ewigsuzu

Wir waren an dem Krankenhaus ca 40 Zivis und mir ist kein einziger Fall bekannt, bei dem ein Zivildienstleistender einen Patienten kaputt gepflegt hat. Ich kenne nur zwei Fälle bei denen ausgebildete (!) Krankenschwestern Folgeschäden bei ihren Patienten verursacht haben, einer davon tödlich.

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ewigsuzu  20.08.2023, 07:15
@PaulSmart

Kann natürlich immer mal so, mal so sein.

Es muss natürlich auch nicht so sein. Aber ne echte Pflegeausbildung hat weit mehr Wissen als nurn bissel jemanden Hochheben oder Waschen, (wobei man ebenso viel kaputt machen kann) alleine Medikamentenvergabe müsste ein Zivi nicht machen dürfen. (falls ich da irre bitte berichtigen da bin ich nur halb-sicher)

Die psychische und körperliche Überlastung vom Personal ist natürlich auch nicht gesundheitsfördernd, für beide Parteien.

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PaulSmart  20.08.2023, 08:17
@ewigsuzu

Genau, wir durften keine Medikamente ausgeben.

"Die psychische und körperliche Überlastung vom Personal ist natürlich auch nicht gesundheitsfördernd, für beide Parteien." - ja, absolut, was auch für eine Entlastung der Pflegekräfte durch Pflichtjahrleistende spricht. 

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ewigsuzu  20.08.2023, 08:39
@PaulSmart

Müsste man dann aber natürlich ziemlich eingrenzen. Auf das absolut einfachste damit keiner was falsch machen kann.

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PaulSmart  20.08.2023, 11:42
@ewigsuzu

So wie die bisherigen Dienstleistungen die Zivildienstleistende erbracht haben und jetzt viele Hilfskräfte aus fernen Ländern erbringen, die sich wegen fehlender Sprachkenntnisse nicht mit ihren zu Pflegenden unterhalten können.

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Kaen011  20.08.2023, 10:38
was für ein Pflichtsoziales Jahr für alle spricht.

Wäre zwar zwangsarbeit und gegen die Europäische Menschenrechtskonvention aber oke...

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PaulSmart  20.08.2023, 11:45
@Kaen011

🤔 Seltsam, der Dienst in der Bundeswehr und dessen 'Ersatzdienst' verstieß damals nicht gegen irgendwelche europäischen Menschenrechtskonventionen und verstößt auch aktuell nicht dagegen, in den Ländern, in denen eine solche Verpflichtung nach wie vor besteht.

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Kaen011  20.08.2023, 15:40
@PaulSmart

Weil es genau diese ausnahme gibt, ansonsten hätten die EU staaten nicht zugestimmt.

Wehrdienst oder dessen ersatzdienst gelten laut definition nicht als Verstoß.

Welche Eu länder haben denn ein soziales pflichtjahr?

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PaulSmart  20.08.2023, 16:25
@Kaen011

"Wehrdienst oder dessen Ersatzdienst gelten laut definition nicht als Verstoß." - Aha! 

Mit einem entsprechenden Gesetz kann man ein soziales Pflichtjahr bestimmt mit den Regeln der Europäischen Union konform machen, wenn nicht, soll eben wieder der Wehrdienst, mit dem Ersatzdienst, eingeführt werden.

Noch keins, noch haben Dänemark, Schweden, Estland, Finnland, Zypern, Griechenland und Österreich einen Wehrdienst und einen Ersatzdienst, aber wie bereits erwähnt, kann man das ändern.

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Kaen011  20.08.2023, 17:55
@PaulSmart
Mit einem entsprechenden Gesetz kann man ein soziales Pflichtjahr

Richtig man müsste die Menschenrechtskonventionen ändern das Zwangsarbeiten wieder erlaubt werden. Dann könnte man das ohne probleme machen.

soll eben wieder der Wehrdienst, mit dem Ersatzdienst, eingeführt werden.

Die Dabatte gab es schon. Ließ dir das Pro und Contra durch. Es hat sich nichts geändert.

Noch keins

korrekt.

Ps (nur damit du weißt was da steht):

https://dejure.org/gesetze/MRK/4.html

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PaulSmart  20.08.2023, 18:42
@Kaen011

Hoffe, das Pro wird die nächsten Jahre überwiegen, mit sehr vereinfachtem Verweigerungsrecht.

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Es gibt auch genug männliche Pflegekräfte. Ob Frauen in der Pflege in der Überzahl sind, kann ich nicht beurteilen.

Mit dem Geschlecht hat das jedoch meiner Meinung nach vorrangig nichts zu tun.

Siehe Antwort von @Peppie85.

Kaen011  20.08.2023, 10:37

Nur als ergänzung in der Pflege hat man etwa 80% Frauen und 20% Männer

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Simjam  20.08.2023, 10:39

In der stationären Altenpflege liegt der Männeranteil in Deutschland bei 15 Prozent. Das habe ich eben Dr. Google gefragt. Ich dachte es sind mehr Männer.

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Frauen wird die Mütterlichkeit und die Emotion zugeschrieben, sie dürfen weinen, sie sollen sorgen und pflegen und sich Menschen annehmen. Das ist eine über Jahre gewachsene Einstellung, die so schnell nicht verschwinden wird.

Es sind ja auch meist die Frauen, die alte Eltern pflegen, die für kranke Kinder da sind, den Nachbarn betreuen. Sicher gibt es auch Ausnahmen, die das rundheraus ablehnen, die ganz und gar ihre Karriere im Sinn haben, die anders auftreten.

Für Männer und Frauen sind körperlich stark verschleißende Arbeiten wie auf dem Bau oder im Handwerk anstrengend, aber möglich.

Es wäre gut, wenn sich mehr Männer ebenfalls in Berufen wie Krankenpfleger, Erzieher, Altenpflege einbrächten, genauso wie die, die sich Elternzeit in der Familie nehmen. Es fehlt Männern weder an Empathie noch an Kraft, sie eignen sich wie Frauen ebenfalls für diese Berufsfelder.

Solange aber die sozialen Berufe unterbezahlt werden, wenig gesellschaftlich anerkannt werden und kaum Aufstiegschancen anbieten, werden sich gerade junge Männer nicht dafür begeistern. Kein Wunder, dass es immer mehr überforderte Angestellte gibt, die dann wiederum kein Vorbild sein können für den Nachwuchs.

Kaen011  20.08.2023, 10:36
Es sind ja auch meist die Frauen, die alte Eltern pflegen, die für kranke Kinder da sind, den Nachbarn betreuen.

In der Regel entscheiden sich Menschen deutlich früher für eine Karriere in der Pflege bevor irgendwelche dieser ereignisse auftreten.

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