Warum denken so viele Menschen nur an das Geld und Status?

21 Antworten

Ich kann dich gut verstehen. Mich hat die Social-Media-Welt nie gereizt, vielleicht bin ich da introvertierter Exot. Ich denke aber, dass das eine gewisse Bubble ist, die du da beobachtest:

Gehen wir mal davon aus, dass hauptsächlich Menschen posten, die sich selbst darstellen wollen. Sie wollen sich auch erfolgreich darstellen. Da ist finanzieller Erfolg eben ein Aspekt. Und dort wo ein paar Menschen mit guter Selbstdarstellung sind, kommen auch andere hin und machen im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit. Und wenn du einmal darauf aufmerksam geworden bist, fällt es dir immer besonders auf... zudem lernen die Netzwerke auch dein Verhalten und bieten dir mehr Content aus dem Gebiet an. Ich finde solche Selbstdarstellungen aber auch suspekt, Geld bildet sich nicht im Schlaf (sofern kein Startkapital vorhanden). Entweder stecken vereinzelte gute Ideen oder Zufälle dahinter, hohes Startkapital oder andere Menschen werden in irgend einer Weise übervorteilt oder es ist mit hohen Risiken verbunden oder nur sehr temporär.

Ich denke, es gibt auch andere "Gruppen", z.B. für Umwelt/Naturschutz, Selfcare, gesunde Lebensweise...

Ich denke, man sollte einen Job machen, mit dem man zufrieden ist. Geld ist nur ein Aspekt dabei. Das Gefühl, etwas sinnvolles/hilfreiches zu machen, Kompetent für die Aufgabe zu sein (weder überfordert, noch unterfordert), Arbeitsbedingungen (wie Work-Life-Balance), etc... sind auch wichtig. Den Aspekten kann man ein unterschiedliches Gewicht (Bedeutung) geben. Mir ist Geld auch nicht so wichtig, wenn der Rest passt. Das Geld muss aber trotzdem eine bestimmte Grenze überschreiten, um ein Sicherheitsgefühl zu geben. Wenn man bei jedem Artikel des täglichen Bedarfs überlegen muss, oder am Ende des Monats das Konto immer um die 0€ pendelt, kann das auch wieder Stress erzeugen.

Krankenschwester hat neben dem Aspekt des geringen Lohns auch den Ruf für schlechte Arbeitsbedingungen: viele Überstunden, weniger Flexibilität im Leben durch Dienstpläne, etc... Trotzdem ist es wichtig, dass Menschen solche Berufe ausüben und bestenfalls gibt es Aspekte, die sie daran mögen - wie das Gefühl zu helfen.

Arianaa2008 
Fragesteller
 22.04.2023, 11:18

Genau und deswegen habe ich mich entschieden in der Zukunft als Krankenschwester zu arbeiten , ich finde es toll den Menschen zu helfen und klar der Job ist auch anstrengend aber die Dankbarkeit von den Menschen die dann kommt , ist viel mehr Wert ... Und jemand muss ja den Job auch machen ...

Ich finde es halt schade , dass immer mehr Menschen so was nicht machen möchten , den wie du schon geschrieben hast viel zu wenig Geld und es ist ja auch irgdnwo anstrengend ..

Und für die meisten Menschen ist es ein No Go denn die wollen ja alles sehr gut verdienen ohne sich viel anzustrengen..

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Latexslipmann  20.05.2023, 08:11
@Arianaa2008

Gott sei Dank gibt es solche Menschen wie dich mit tollem Charakter und großem Herz sonst würde weltweit alles zusammenbrechen........ Letztendlich würden alle Systeme weltweit kollabieren wenn es keine Menschen mehr mit Herz gebe...... Das wäre das Ende der Menschlichkeit und somit das Ende der Menschheit.

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Latexslipmann  20.05.2023, 08:09

Gott sei Dank gibt es sogar Menschen die ehrenamtlich arbeiten für den guten Zweck komplett umsonst....... Für ihre ehrenamtliche Arbeit bekommen sie ein herzliches Danke und das ist denen mehr wert als Geld..... Und das ist sehr beeindruckend im Kapitalismus ....wo alles nur um Geld geht.

Man ist kein Held wenn man viel Geld verdient hat im Leben...... Man ist ein echter Held wenn man vollkommen bedienungslos menschenleben rettet und sogar sein eigenes Leben dabei riskiert... mehr geht nicht......... Wenn man das wirklich geschafft hat menschenleben zu retten dann ist man wirklich einer der wertvollsten Menschen die es überhaupt gibt......

Menschen wie die klimaaktivisten versuchen die Welt zu retten..... Oder genauer gesagt die Natur und zwar vollkommen bedingungslos....... Manchmal riskieren die sogar ihr Leben dafür.... Oder zumindest ihre Freiheit...... Die machen das nicht für Geld sondern wegen ihrem tollen reichen Charakter..... DAS SIND ECHTE HELDEN.

Als wir die corona-krise hatten gingen wir auf die Balkone und haben für solche Helden geklatscht..... Dazu zählten vor allem die Lebensretter...... Also die wo in systemrelevanten Berufen gearbeitet haben sogar ehrenamtlich...... Vor allem Krankenpfleger rettungskräfte Polizei Feuerwehr Einzelhandelskaufleute...... Die haben trotzdem im Supermarkt an der Kasse gearbeitet und sind nicht in Quarantäne gegangen damit wir Lebensmittel kaufen können...... Das sind die wirklich reichen ohne die die gesamte Infrastruktur Deutschlands zusammengebrochen wäre...... Das sind Helden für die wir zurecht auf die Balkone gegangen sind um zu klatschen.

Geld ist nur ein Tauschmittel und sonst gar nichts..... Und ist von der Inflation abhängig und kann morgen gar nichts mehr wert sein so wie es kurz nach dem zweiten weltkrieg in Deutschland der Fall war....... Was am Ende wirklich wertvoll und wichtig ist.... IST DER CHARAKTER.

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Grundsätzlich gebe ich dir absolut recht und solche Berufe wie Krankenpfleger etc. muss auch jemand machen. Ich habe vor jedem absoluten Respekt, der sowas noch lernt. Ganz ehrlich - die Bedingungen sind doch miserabel. Man muss sich im Grunde vierteilen, weil überall Leute fehlen und verdient viel zu wenig.

Es geht ja nicht unbedingt nur um den persönlichen Status oder um Reichtum. Aber wenn man heutzutage ein gutes Leben, evtl. mit Eigentum, mal gelegentlich Urlaub, etc. führen möchte, muss man schon ein ordentliches Einkommen haben.

Latexslipmann  20.05.2023, 08:24

Es kommt darauf an was man unter einem guten Leben versteht....... Die buddhistischen wandermönche in Tibet verstehen z.b unter einem guten befriedigenden Leben besitzlosigkeit und geldlosigkeit....... Denn die Buddhisten sind hochintelligent und haben längst erkannt dass es im Leben einzig und allein um die ZUFRIEDENHEIT geht....... Und die Zufriedenheit ist vollkommen unabhängig von weltlichen Dingen wie zum Beispiel Geld....... Denn die Zufriedenheit kann man nur in sich selber finden sonst nirgendwo...... Denn die Zufriedenheit ist eine geistige Einstellung....... Nach dem Motto: man kann immer unzufrieden sein wenn man es zulässt..... Und man kann auch immer zufrieden sein wenn man Unzufriedenheit nicht zulässt......... Man muss nicht unzufrieden sein nur weil man nicht das Geld für den Urlaub hat....... Es gibt immer tolle Alternativen die auch sehr erfüllend sein können......... Als ich persönlich brauche keinen Urlaub und war auch noch nie im Urlaub....... Was soll ich denn am Meer wenn ich noch nicht mal schwimmen kann? ... Mir reicht auch ein kleiner Baggersee nebenan um mich dort frisch zu machen und hautkrebs durch zu viel Sonne einzufangen...... Wenn du verstehst was ich meine? Ich muss auch nicht nach Afrika gehen um mir dort Elefanten anzuschauen wenn ich sie nebenan im Zoo sehen kann oder im Zirkus......... Ich brauche auch kein umweltverschmutzendes luxusauto..... Mir reicht ein Fahrrad oder zu Fuß ist sowieso gesünder für mich und die Umwelt.......... Ich brauche auch keinen teuren 8k Luxus Fernseher mit m2 Quadratmeter Bild....... Die wirklich wichtigen Dinge kann man sich mit Geld sowieso nicht kaufen wie z.b Anerkennung Charakter Gesundheit und Liebe.... Oder echte Beliebtheit........ Man darf einem Menschen nicht wertschätzen weil er viel Geld hat.... Aber wenn er eine großartigen Charakter mit viel Herz hat dann schon...... Sonst müsste man ja kriminelle mafiosis auch wertschätzen nur weil sie sich Millionen ergaunert haben..... Und dabei sogar über Leichen gingen...usw

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BullyundMeer  22.05.2023, 08:09
@Latexslipmann

Das ist absolut Sache des eigenen Ermessens und auch ein bisschen die, wie man groß geworden ist.

Mir war zum Beispiel immer wichtig, Eigentum zu haben. Das ist für mich eine gewisse Sicherheit, auch fürs Alter. Mein Mann und ich sind aber beide auch so aufgewachsen.

Und Beliebtheit hat für mich nichts damit zu tun, wieviel ein Mensch hat oder nicht.

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Der Grund,dass Personen,die in der Pflege arbeiten ,verhältnismäßig wenig verdienen,ist einesteils das Versagen der Politik .und ebenso,die mangelnde Wertschätzung seitens der Gesellschaft .,abgesehen von dem heuchlerischen Applaus während Corona....

Abgesehen davon wird in den Kliniken und Pflegeheimen an Personal gespart,es gibt da einen Personalschlüssel,berechnet nach Fallpauschalen und Pflegegraden,und gerade bei den Leitungspersonen,,z.B PDL kommt nicht selten die Äußerung" Jeder von euch ist ersetzbar,oder ihr seid überbesetzt,mehr Personal gibt es nicht..( so viel zum Thema Pflegeberufe)

In der Gesellschaft im allgemeinen wird fälschlicherweise angenommen,wer viel Geld hat ist etwas Besseres,weil er ja mehr geleistet hat wie ein Geringverdiener...

Mehr dazu ,empfehle ich Dir den Youtubekanal von Martin Wehrle...er schneidet solche Themen an und gibt auch praktische Tipps...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Latexslipmann  20.05.2023, 08:30

Die Welt könnte etwas gerechter werden wenn man Arbeit nach Leistung bezahlen würde....... Viele verdienen ihr Geld im Schlaf..... Und andere in der dritten Welt arbeiten wie die Tiere und verdienen weniger als die schlafenden bei uns...... Ich habe viele nachtwächter gekannt die wären ihre Arbeitszeit grundsätzlich immer geschlafen haben..... Die haben tatsächlich ihr Geld im Schlaf verdient.......... Es gibt sogar viele die im Büro sitzen und gar nichts machen außer Zeitung lesen und verdienen Schweine viel Geld dabei........ Und Krankenpfleger sind darum definitiv weit unterbezahlt....... Aber die Welt war schon immer ungerecht und wird auch immer ungerecht bleiben........ Meine Mutter sagt schon immer die einzigste Gerechtigkeit die es wirklich gibt ist: dass jeder mal sterben muss...... Da hat sie vollkommen recht das ist wirklich die einzigste Gerechtigkeit....... Denn dieses naturgesetz kann niemand verhindern.

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Armino16  20.05.2023, 20:52
@Latexslipmann

Stimmt leider,obwohl der Kanzler Scholz stets vom Zusammenhalt der Gesellschaft gesprochen hat

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Social-Media zeigt bei weitem nicht die Realität. Sie es als reine Unterhaltung, den zu mehr es ist nicht gut.

Leider gehen immer wenige Menschen in dem pflegerischen/medizinischen Bereich. Das hat aber nichts mit Social-Media zu tun, sondern immer mehr mit den schlechten Arbeitsbedingungen und dem Beruf an sich. Nicht jeder hält aus, was man da sieht. Wunden, Körperflüssigkeiten, Verwahrlosung, Tote,... Das ist nichts für jeden und das kann auch nicht jeder.

Auch nicht jeder Patient ist dankbar. Mit manchen muss man sogar regelrecht kämpfen, auch wenn man ihnen eigentlich bloß helfen will. Andere machen einen auf "der Kunde (bzw. Patient) ist König" und denken alles wäre selbstverständlich. Auch das muss man aushalten.

Obendrauf kommt dann noch, dass es zu wenig Personal gibt, man deshalb mehr arbeiten muss, was einen auslaugt, weshalb immer mehr den Bereich wechseln, wodurch die anderen mehr arbeiten müssen,... Und wirklich gut bezahlt ist der Bereich auch nicht.

Krankenpfleger ist so ein Beruf, den man nur aus Leidenschaft machen kann. Für jeden, der nur einen Job darin sieht, ist es nichts. Das hat auch nichts mit Social-Media zu tun. Wenn es dein Traumberuf ist, ist das super. Du musst aber auch verstehen, dass es das für viele nicht ist.

Die Individualisierung führte eben in der Gesellschaft zu einer krassen Egozentrierung. Das ist aber nicht in jedem Land so auch wenn die sozialen Medien das definitiv suggerieren. Im allgemeinen würde ich sagen, dass es nicht so ist das niemand Krankenschwester oder Krankenpfleger werden will.

Das Statusdenken ist nicht neu und einer der Gründe wieso der Kommunismus so stark gescheitert ist.

Ich denke es wird immer Leute wie dich geben, deren Antrieb Menschen zu helfen größer ist als der gesellschaftliche Druck von Erfolg, in unserer Zeit ist das Geld. Sieht man ja auch an den Medizinstudenten, welche natürlich einen anderen Status haben, aber die dann ins Ausland wechseln weil es dort für sie leichter ist, zu arbeiten oder mehr Respekt gezollt wird.

Im allgemeinen sind eben soziale Berufe weniger in den sozialen Medien vertreten weil es einen gewaltigen intrinsischen Schub braucht um diese Berufe auszuführen.

guenterhalt  22.04.2023, 10:49
Das Statusdenken ist nicht neu und einer der Gründe wieso der Kommunismus so stark gescheitert ist.

Das war es ganz bestimmt nicht. Erst einmal: Kommunismus gab es bisher in einem Lande, nicht mal Sozialismus.

Das streben nach einem höheren Wohlstand hat nichts mit einer Gesellschaftsordnung zu tun.
Dadurch, dass die Entlohnung aller Berufsgruppen dicht beieinander lagen, konnte auch kaum ein Statusdenken aufkommen.
Nicht mal durch den Bildungsstand wurde das (da kenne ich nur die DDR) gefördert.
Ich, obwohl mit Dr.-Titel, war Gleicher unter Gleichen. Die Spaltung ist erst nach der deutschen Einheit sichtbar geworden. Da war ich nicht mehr der Herr X , sondern Herr Dr. X .

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Theweeklyquest  22.04.2023, 10:53
@guenterhalt

Statusdenken gab es sehr wohl und in der DDR gab es keine Gleichheit oder wieso waren da die rauschenden Feste der Parteifreunde? In der Theorie sollte es so nicht sein, aber es war nun mal so. Selbes gilt für die anderen Länder die das versucht haben, Kuba, Russland (inklusive aller Staaten die zur UdssR und dem Warschauer Pakt gehört haben) und China.

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guenterhalt  22.04.2023, 13:09
@Theweeklyquest

kann ich davon ausgehen, dass du kein DDR-Bürger warst und die "rauschenden Feste der Parteifreunde" so etwas ist, wie das 6. Kind von Helene Fischer in den Zeitungen des Bauer Verlags?

Welche Feste waren das denn? Etwa die Weltfestspiele der Jugend und Studenten, die 1951 und 1973 in Berlin und 1959 in Wien stattfanden?
Wien gehört aber zu Österreich und da werden die Parteifreunde wohl nicht gefeiert haben.

Denkbar ist aber auch , du meinst die unbezahlten Arbeitseinsätze an Sonnabenden "Subbotnik", an denen im Wohnumfeld alle möglichen Dinge gemacht wurden. Dazu gehörte das Verschneiden von Büschen in Grünanlagen, pflanzen neuer Bäume und Büsche, auch das Einsammeln von Müll.

Recht hast du, es gehörten auch Bier und Brauwürste hinzu.

Übrigens, in dem 11-Geschosser wohnten neben einem Maler, einer Verkäuferin, eine Lehrerin, der Betriebsleiter einer Schuhfabrik ... insgesamt 30 Familien und das ohne Standesdünkel. Genau dazu haben diese "berauschenden Feste"
beigetragen.

Das eigenartige ist immer wieder, dass Menschen, die nie dabei waren, immer besser wissen, wie es in der DDR war.

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