Wieso kann nicht jeder studieren? Sind die Leute unfähig oder lernlangsam?

10 Antworten

Es könnten gewiss viel mehr Leute studieren als sie es tatsächlich tun. Eines der größten Hemmnisse sehe ich beim finanziellen Hintergrund. Ein Studium kann sich nicht jeder leisten, da man (für einen Bachelor) im Regelfall nach einer ohnehin vergleichsweise langen Schulausbildung weitere 3 - 4 Jahre ohne Einkommen ist. Häufig ist ein Studium nur dann möglich, wenn die Eltern ein monatliches Taschengeld von mehreren 100, je nach Stadt sogar bis über 1000 € für jedes ihrer studierenden Kinder aufbringen können. Oft wäre ein Kind von mehreren nicht das Problem, aber wie bringt man heutzutage dann den Geschwistern bei, dass es für sie halt nicht gereicht hat? Es gibt zwar Neben-, Werkstudentenjobs, duale Studiengänge und Stipendien, hier wird jedoch mehr oder weniger nach bereits vorhandenen Kompetenzen selektiert, sodass nicht jeder in diesen Genuss kommt.

Inwieweit der Intellekt eine Rolle spielt, wage ich nicht zu beurteilen. Ich selbst gelte als hochbegabt und kann daher nicht von mir auf die meisten anderen schließen. Mir scheint es jedoch (und das zeigen auch die Zahlen), dass zumindest der größte Teil der Bevölkerung heutzutage eine Hochschulreife erwirbt und dementsprechend von der schulischen Ausbildung her in der Lage sein sollte, ein Studium erfolgreich zu absolvieren. Es stellt sich abschließend für mich nur die Frage, ob man sich einen Gefallen tut, wenn man sich mangels kognitiver Kapazitäten oder auch Lernmotivation viel zu lange durch ein Studium quält. Ich kenne Leute, die hatten zwar nach dem Abi ein Jahr "Pause", sind aber seitdem mit 30 noch nicht mit dem Bachelor fertig geworden... Solche Leute werden zwar irgendwann nach 200%iger Überschreitung der Regelstudienzeit fertig, aber sind a) niemals in der Lage, den aus der Industrie kommenden Anforderungen an bspw. einen Ingenieur gerecht zu werden und b) werden sie auch gehaltsmäßig höchstwahrscheinlich den "Rückstand", den sie ggü. einer Ausbildung haben, nicht einholen. Bei allem Respekt für deren Träume und Wunschvorstellungen muss man halt auch sagen, dass sowas dann auch respektlos gegenüber denen ist, die kognitiv fähiger sind, aber darauf warten müssen, dass Studienplätze frei werden...

Wer sagt, dass nicht jeder studieren kann?

Die einen wollen nicht, können könnten sie,

andere wollen, werden aber nicht angenommen (hängt stark von der Fachrichtung ab)

Dann gibt es welche die studieren Jahrzehnte lang.

Wieder andere, brechen ab.

Wer wirklich will, der kann auch.

Meine Leistungen haben nicht gereicht um (bei uns hieß das erweiterte Oberschule) dafür die Abi-Stufe zugelassen zu werden.Von denen, die durften, hat keiner einen Dr.- Titel erreicht. Rate mal wer über einen anderen Weg? (Beruf, Fachschule, Hochschule)

Die Option sie haben einfach kein Bock aufs Studieren fehlt

Außerdem haben sie entweder kein Abi, oder denen fehlt das Geld etc. Muss ja nicht immer mit Dummheit und Faulheit zusammenhängen ;)

herzliche Grüße

SmilingTiger

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich mag Schule - unvorstellbar ne :D

Das Studium setzt voraus, sich selbstständig und alleine sehr viel komplexes Wissen anzueignen. Viele Leute schaffen das schon in der Schule nicht.

Studieren kann in Deutschland jeder, der entweder ein (Fach-)Abitur, also die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife hat. Außerdem jeder, der nach einer abgeschlossenen Ausbildung mindestens 3 Jahre Berufserfahrung in seinem Ausbildungsfeld gesammelt hat. Zu letzterem kommen noch ein paar andere Faktoren hinzu. Man muss einen Test und ein Probestudium bestehen.

Wenn du danach fragst, ob jeder die Möglichkeit hat, zu studieren, dann lautet die Antwort bezogen auf Deutschland: Ja, theoretisch jeder die Chance auf ein Studium. Entweder auf dem kurzen oder dem langen Weg.

Wenn du aber danach fragst, ob das auch jeder schafft, dann nein. Nicht jeder kann so arbeiten, wie es das Studium fordert. Für manche ist es eine Überforderung. Sie haben nicht die geistigen Kapazitäten, um so lange so hohe Leistungen zu erbringen. Ein gewisser Teil daran ist zwar Übung, aber ein nicht unwesentlicher auch genetisch bedingt.

Am Ende des Tages entscheidet aber definitiv die Einstellung der Person selbst darüber. Es gibt Hauptschüler, die mehr als eine Studium erfolgreich abgeschlossen haben, es gibt aber auch Leute mit Vollabitur, für die das Studium einfach nichts ist und die sich damit nicht wohlfühlen.

Ich kenne beide Arten dieser Leute und am Ende des Tages ist es eben eine rein individuelle Sache.

Man kann ja die Anforderungen für ein Studium genau so weit herunter fahren, wie für das Abitur.

Dann ist hinterher ein absolviertes Studium auch nichts mehr wert.