Wieso ist mein Vater so aggressiv geworden?
Mein Vater war früher der beste. Aber heute ist er eine andere Person. Ich (12) hab manchmal meine emotionale Momente.(Wenn ich z.B. etwas verloren hab oder einfach traurig bin) Und er kann das gar nicht ausstehen. Er wird dann immer wütend, frech oder aggressiv. Ich versuche zwar stark zu bleiben und mich zu verteidigen, aber er wird dann nur aggressiver, dass ich einfach zu schwach werde. („Du kannst gar nichts außer heulen“ hat er einmal zu mir gesagt…) Ich bin aber auch nicht die einzige. Meine Mutter ist auch betroffen. (Bei ihr ist es noch schlimmer, weil sobald sie nach Hause kommt, ist er schlecht gelaunt.) Manchmal halte ich es gar nicht mehr aus und ziehe mich Zurück. Aber ich frag mich immer noch, was passiert sein könnte. Ist es seine Redbullsucht? Könnt ihr mir bitte helfen? Vielleicht irgendwelche Tipps? Es wird nämlich immer schlimmer…
P.S. Ich hoffe, dass der Text nicht komisch klingt… es ist nämlich sehr schwer zu erklären.
PP.S. Er hasst mich nicht oder schlägt mich nicht
2 Antworten
Du schreibst wenig dazu wie lange er schon anders auf Dich wirkt?
Wie lange fällt Dir das auf?
Weinen hilft sehr viel, weil am Ende kommt nix mehr aus den Augen und dann fragst Du Dich warum Du eigentlich weinst und dann wirst Du merken, weinen löst Probleme nie, aber sie werden Dich selbst trösten können.
Mein Stiefvater sagte auch ich solle bei ihm nicht weinen, aber das hilft mir. es gibt mit Zeit und Gelegenheit zu denken um Lösungen zu finden.
Wenn er selbst nicht weint und sich aber verändert hat, dann hat er auch sein Druck-Ablaß-Ventil gefunden - andere saufen.
Du mußt wissen eines Tages bist Du alleine - lebst alleine. Liebst Deine Eltern oder eben nicht. Besuchst sie oder besuchst sie sehr ungern. Aber am Ende mußt Du Dich in erster Linie selbst lieben lernen.
Manchmal gibts ein Ort in der Familie wo man sich Nachrichten hinterlegt.
Du könntest schreiben: du warst früher anders, ich wünschte du wärst wieder wie früher.
Er könnte reagieren oder nicht. Du würdest merken ob ihm die Situation gefällt oder nicht.
Du bist 12 - in 6 Jahren könntest Du an eine eigene Wohnung denken. Du mußt Dir überlegen ob es Hoffnung gibt ob sich an der Situation zu Hause etwas ändern könnte. Im Zweifelsfall ist er der Erziehungsberechtigte, aber eben meistens nur bis Du 18 bist. Ich glaube es geht maximal bis Du /26/ bist wo er für Dich verantwortlich sein müßte (Gsetzlich) - bin mir aber nicht ganz sicher.
Du solltest bedenken, wenn Du Dich selbst veränderst, dann veränderst Du damit die eigene Sicht auf Dinge und Erlebnisse.
Angenommen Du liest ein fremdes Buch. Du streichst Dir ales an, was Dir interessant erscheint. Angenommen mit einem roten Stift. Wenn Du das Buch ein zweites mal liest und ein grünen Stift nimmst, könnte das interessant plötzlich was anderes sein.
Früher hast Du Dein Vater anders gesehen und heute anders. Es könnte sich auch etwas an Dir verändert haben. Dein Vater hat sich vielleicht nur geringfügig verändert, aber Dir kommt es heute nur anders vor, weil Du vom Leben mehr weißt.
Das heißt beide haben sich etwas verändert, aber 2 x macht eben doppelt.
Wenn Du denkst, hast Du weniger Überblick. Du kannst Dir, wenn Du alleine bist aufschreiben was Dir gefällt und was nicht. Aufschreiben heißt oft verinnerlichen. Du bekommst dadurch ein vorstellbares Bild und kannst es besser sehen.
Du bist jung. Hast Du Oma und Tante der Du vertraust? Du könntest fragen ob er sich im Verhalten verändert hat.
Kann deine Mutter nicht mit ihm sprechen? Deine Großeltern?
Wenn gar nicht mit ihm zu reden ist, auch in ruhigen Momenten, wirst du dich tatsächlich zurückziehen müssen. Du kannst natürlich mit einer erwachsenen Vertrauensperson darüber sprechen, zum Beispiel einer Lehrerin.
Ich glaube das geht schon seit ungefähr 2 Jahre so. Und danke für deinen Rat