Wieso ist die Endreaktionsgeschwindigkeit am Ende einer Gleichgewichtsreaktion nicht null?

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Du hast grundsätzlich recht: Man muß unterscheiden zwischen der Netto-Reak­ti­ons­­geschwindigkeit (also, wie sich die Konzentrationen gesamt ändern) und der mikro­­skopischen Reaktionsgeschwindigkeit, also wieviele Moleküle pro Sekunde wirk­lich die Reaktion eingehen. Wenn mehrere Reaktionen gleichzeitig ablaufen, dann ist er­ste­re die Summe der zweiteren.

Den letzten Absatz der Frage verstehe ich nicht ganz. Nehmen wir ein einfaches Bei­spiel: Eine Reaktion, bei der sich ein Edukt A nach first-order-Kinetik zum Produkt B um­setzt. Es gibt also die Reaktionen mit den mikroskopischen Reaktions­geschwin­dig­kei­ten

A ⟶ B         ċ(A)=k₁⋅c(A)
B ⟶ A          ċ(B)=k₂⋅c(B)

(Für die Ändeung der Konzentration dc/dt schreibe ich einfacherweise ċ C-Punkt)

Die meßbare Reaktionsgeschwindigkeit, mit der sich das Produkt B bildet, ist natür­lich ċ(A)−ċ(B). Im Gleichgewicht ist diese Null, und wenn man das auswertet, dann lan­det man beim Massenwirkungsgesetz:

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Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik
 - (Schule, Chemie, Analysis)
Michael6412 
Fragesteller
 17.09.2020, 20:47

Vielen, vielen Dank! Ich war heute im Chemie Unterricht so verwirrt, aber deine Erklärung löst alles wieder auf.

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