Wieso hören Leute Metal?

8 Antworten

Von Experte Biker0713 bestätigt

Metal ist nicht gleich Geschrei. Oder brüllt ein James Hetfield beispielsweise ständig ins Mikrofon? Nein, der kann tatsächlich singen.

Aber abgesehen von klassischen Metal Bands gibt es definitiv Bands, die hauptsächlich gutturale Stimmen nutzen. Trotzdem wird im Metal nicht nur geschrien.

Ich wüsste nicht wo die negative Energie herkommt, wenn man doch Fan aus Leidenschaft ist und nur wenig Festivals und Konzerte so energiegeladen und feierlich sind wie im Metal. Klar gibt es düsteren Metal, doch mit die erfolgreichsten Bands sind noch immer Stimmungsmacher und Energieträger. Ich wüsste nicht wann ich das letzte Mal bei Bands wie In Flames oder Lamb Of God geweint hätte. Im Gegenteil, ich hab vor Freude mitgenickt.

Ich glaube du hast eine völlig falsche Vorstellung von der Metal Szene. Vielleicht gehst du mit Fans der Musik mal näher in den Austausch. Metal macht nicht traurig, sondern in der Regel glücklich.

Außerdem sollte man nicht unterschätzen wie vielseitig die „immer wieder gleichen“ Instrumente sein können. :)

Woher ich das weiß:Hobby – Begeisterung für Musiker und Genres
Ist doch die ganze Zeit negative Energie
Beeinflusst das die Stimmung nicht?

Als metalhörendes Wesen erkläre ich dir mal, wie es mir erging, als ich begann, Metal zu hören. Es fing wahrscheinlich, ich kann mich nicht mehr so ganz erinnern, mit diesem Song an.

https://www.youtube.com/watch?v=0qanF-91aJo

Ich habe dieses Video versehentlich angeklickt und als die ersten Töne erklangen, änderte sich etwas... ich war nicht mehr die gleiche Person wie vorher. Ich wollte die Musik ausschalten, aber irgendwas hielt mich davon ab... mein Lebenswille begann zu schwinden, es gab nichts Schönes auf dieser Welt, alles war schlecht, es gab keinen Grund mehr, zu existieren. Meine Seele wurde schwarz. Als ich den folgenden Song anhörte, war meine Verwandlung zur traurigen seelenlosen Gestalt vollendet. Nun gibt es kein Zurück mehr. Ich kann nur alle vor diesem Song warnen... in diesem Song wird der Tritonus verwendet. (Der Tritonus, auch Teufelsintervall genannt, ist ein Intervall von sechs Halbtonschritten.) Siehst du, was diese negative Energie, die vom Metal ausgeht, anrichten kann?

https://www.youtube.com/watch?v=ISXnYu-Or4w

Geschrei

Ja, klar wird im Metal wirklich immer (!) geschrien. Das ist einfach so. Hier eines der krassesten Beispiele für Geschrei im Metal:

https://www.youtube.com/watch?v=v_XKueICf64

Das hier ist noch schlimmer:

https://www.youtube.com/watch?v=qcWKZTI9OC4

Und das hier erst:

https://www.youtube.com/watch?v=i9BupglHdtM

Aber das alles wird vom wohl brutalsten Metal-Subgenre übertroffen: Glam Metal

https://www.youtube.com/watch?v=VvyBiHGr2b8

Hört euch das alles am besten gar nicht an... viel zu schlimmes Geschrei.

Und immer die selben Instrumente.

Genau... warum sollte sich das jemand anhören, der nicht wie ich seine Seele an den Teufel verkauft hat (Dazu erzähle ich gleich noch etwas.)? Metal sollte sich echt ein Beispiel an anderen Musikrichtungen nehmen... die moderne Rap- und Popmusik ist da ja in diesem Bereich um das Millionenfache innovativer.

Dadurch, dass ja immer die Instrumente E-Gitarre, Bass und Schlagzeug verwendet werden, klingt natürlich wirklich jeder Metalsong gleich, weshalb man alle Metal Subgenres selbstverständlich über einen Kamm scheren kann. Diese Subgenres sind ja eigentlich nur ein Trick, um Leute, die nicht Metal hören, glauben zu lassen, dass Metal nicht immer gleich klingt. Ja, da haben wir die Nichtmetaller aber ganz schön reingelegt.^^ Aber psst, niemandem verraten.😉

Heavy Metal, Thrash Metal, Black Metal, Death Metal, Melodic Death Metal, Progressive Metal, Power Metal, Folk Metal, Symphonic Metal, Nu Metal, Glam Metal, Speed Metal, Doom Metal, Pagan Metal, Viking Metal, Groove Metal, Industrial Metal, Christian Metal, Gothic Metal, Stoner Metal, Sludge Metal, Alternative Metal, Funk Metal, usw. sind ja eigentlich alles das Gleiche.

Diese Subgenres sind ein ziemlich komplexer Scherz, muss ich schon sagen.^^

So, kommen wir nun dazu, warum ich meine Seele an den Teufel verkauft habe... da mich diese vom Metal ausgehenden negativen Energien dazu brachten, gegen den Willen meines vorherigens Ichs, Gitarre spielen zu wollen, erschien mir eines Tages Satan und bot mir die Fähigkeit des Gitarrenspiels gegen meine Seele an. Nach einer kurzen beratung von Robert Johnson nahm ich sein Angebot an. Deswegen sei gewarnt vor der negativen Energie des Metals, mein Freund.

Was finden Leute daran genießbar?

Da dieses Genre keinerlei interessante Texte aufweist und sich die "Musiker" auch keine Mühe geben, wenn sie diese "Musik" schreiben und ein Instrument, dass sie natürlich nicht unzählige Stunden geübt haben, spielen, kann ich dir diese Frage leider nicht beantworten. Da steckt einfach kein Herz und keine Seele in diesem Genre. Sowas kann nur eine innerliche tote und geschmacklose Person wie ich gut finden. Überhaupt keine Leidenschaft in dieser Musik... also wirklich.^^

Sie wandeln Gefühle, Gedanken, Energien und Fantasien die man in sich trägt in Klang und Worte (teils auch Bilder). Das fördert die innere Verarbeitung. Wenn jemand anders das ausdrückt, was man selbst in sich trägt und gern ausdrücken würde, lässt das Bedürfnis es noch selbst tun zu müssen, eben stark nach.

Ist auch ähnlich wie sich selbst einen Brief schreiben, um das innere Chaos zu ordnen und abzulegen.

Ist doch die ganze Zeit negative Energie

Selbst wenn das so wäre, ist es genau an dem Punkt egal, wo einem genau das gefällt.

Ist genauso die Frage: Warum schauen manche Menschen Horrorfilme? Man erschreckt sich doch dort?

Metal ist vor allem kraftvoll, dicht und intensiv. Selbst vom Black Metal, dem man am ehesten noch negative Energie vorwerfen könnte, geht zuweilen ein stark positiver Effekt aus.

Das ist wie ein nach Hause kommen. Quasi eine perfekte Welt.

Und immer die selben Instrumente. 

Ja ist doch super, dass es immer E-Gitarren, E-Bass und Schlagzeug sind?!

Beeinflusst das die Stimmung nicht?

Tut es sogar (zumindest bei mir) sehr effektiv. Vor allem Metal selber zu spielen (live) ist auf ähnlichem Niveau wie richtig guter Sex. Vlt. sogar noch darüber.

Was finden Leute daran genießbar?

Die

  • Klangkulisse
  • Intensität
  • Dichte
  • Kraftfülle
  • Ehrlichkeit
  • Verbindung mit Anderen
  • Instrumentalistik

Da Du sagst, Du willst es wirklich verstehen, versuche ich es Dir einmal zu beschreiben. Für mich hat alles angefangen, als ich 11 Jahre alt war und im Schulbus relativ weit vorne beim Fahrer stand. Im Radio lief der Hardrock Song Wind of Change von den Scorpions. Ich war sofort fasziniert. Für mich war das damals die schönste Melodie der Welt, das hat mich instant tief berührt.

https://youtu.be/n4RjJKxsamQ?si=PUq6SzOJ_U2vAHIX

Das ist ein relativ ruhiger Song, aber damit hat es angefangen. Ich habe mir mehr Musik der Scorpions besorgt, damals noch offiziell auf Musikkassette gekauft.

Es kamen weitere Hardrockbands dazu, wie Alice Cooper, Bon Jovi und Guns n Roses.

Mein erster richtiger Metalsong war For Whom the Bell Tolls von Metallica. Der Song hatte mich sofort umgeblasen. Diese Power, diese Energie! Wow! Das hat hat mich regelrecht mitgerissen, ich wollte mich dazu bewegen. Und wieder eine Melodie, die mir sofort ins Ohr ging

https://youtu.be/B_HSa1dEL9s?si=LHnL1ClaG5aDtLll

Und genau das ist es was Metal ausmacht: Energie, Power, Intensität. Das ist keine Musik, die man nebenher hört, man erlebt die Musik, man wird mitgerissen man kann sich in der Musik regelrecht auspowern.

Ja es gibt Metal, welcher oberflächlich betrachtet wie Lärm klingt und gerade die härteren Genres muss man nicht mögen. Aber es gibt so viel Diversität im Metal so unterschiedliche Subgenres, dass Metal nicht gleich Metal ist. Es gibt Bands mit Folk Einflüssen, welche mit klassischen Einflüssen, nicht wenige Metalbands haben Auftritte oder Kooperationen mit klassischen Orchestern gemacht. Es gibt sogar eine Band namens Haggard, die glaub um die 16 Mitglieder hat und Metal mit klassischer Musik kombiniert, das ist quasi ein Metal Orchester.

https://youtu.be/_Mvlsqsp8wU?si=claw7Jm5U5ZE8K-s

Und so gibt es sehr viele Bands mit sehr guten Musikern und gerade im Gesang gibt es viel mehr als nur Geschrei. Es gibt Bands mit klarem sehr schönem Gesang mit Sängerinnen und einige Metal Sänger/innen haben auch eine klassische Gesangsausbildung.

Aber auch die härteren Bands haben ihre Berechtigung. Was auf den ersten Blick negativ wirkt ist zum Teil sehr heilsam. Man spricht auch von der Karthasis, vereinfacht gesagt dem Abreagieren. Wenn ich wütend bin und harte Metal Musik höre kann ich das in der Musik rauslassen, ich kann es ausleben und dadurch beruhige ich mich wieder und werde unterm Strich entspannter. Ohne jemand anderem dadurch zu schaden.

Metalheads gelten generell als entspannt und friedlich, was die Polizeistatistiken von zum Beispiel dem Wacken Open Air bestätigen. Da kommen 75000 Fans zusammen für 1 Woche und in der Zeit passiert soviel wie auf einem Volksfest vergleichbarer Größe in einer Stunde. Ok, das mit dem Volksfest kann ich nicht mit Statistiken belegen, aber ein Polizist, der seit mehreren Jahren auf dem Wacken als Einsatzleiter gearbeitet hat, hatte in einem Interview gesagt, dass das Festival insgesamt sehr entspannt ist, es gibt kaum Gewalt, die häufigsten Vergehen sind Alkohol am Steuer. Und ich habe das auch schon von vielen Leuten gehört die nicht teil der Metalszene sind, dass Metaller super entspannt sind, nicht zuletzt erlebe ich es ja selbst seit fast 35 Jahren, dass die Stimmung in der Szene absolut locker und friedlich ist.

Man muss halt ein wenig unter die Oberfläche schauen und darf sich nicht von dem harten Image der Musik abschrecken lassen. Ob Dir die Musik gefällt ist eine andere Sache, das ist schliesslich eine Frage des Geschmacks.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit ca. 35 Jahren Metalhead. Früher in der Szene sehr aktiv