An alle Metalheads: wie seid ihr zum ersten Mal auf diese Musik aufmerksam geworden? Was liebt ihr an der Metal-Szene?

14 Antworten

Ich bin quasi mit Metal aufgewachsen. Mein Vater hatte mir von Kleinkind auf Metallica und Rammstein vorgespielt. Dazu kamen dann weitere Bands wie Limp Bizkit, Nirvana, Guns N Roses, Korn oder AC/DC. Später dann, als ich ein kleines bisschen älter war kamen dann Linkin Park und Slipknot dazu.

Tatsächlich aber hat mir ein Geschenk zur Jugendweihe damals die Türen geöffnet. Es waren Tickets für Rock am Ring. Seitdem ich dort war, hab ich mich mehr mit Rock/Metal/Core beschäftigt und hab so meine Lieblingsbands gefunden. Seitdem höre ich auch deutlich mehr Metal als zuvor Rap, welches EIGENTLICH mein Genre war damals.

Mein Umfeld kennt mich von Kindheit auf mit Rockmusik und Metal, allerdings hat das in den letzten Jahren zugenommen, weshalb es sich viel mehr rumspricht. Ich habe aber keine schlechten Erfahrungen bisher gemacht. Mein Umfeld ist sehr tolerant und offen. Zwar werde ich weiterhin allein bleiben was den Musikgeschmack angeht, aber ich werde nicht schief angeschaut für meinen Geschmack. Ich muss das alles ganz einfach allein hören :D

Ich bin tatsächlich selbstbewusst genug oder einfach so uninteressiert an der Meinung anderer, dass ich gar nicht wüsste wann ich mal mit Vorurteilen oder bösen Blicken zu kämpfen hatte. Entweder ist es mir nie aufgefallen weil ich fremde Menschen einfach nicht so sehr mustere oder es ist mir so egal, dass ich das gar nicht wahrnehme.

Ich bin mir aber sicher dass es einige Leute die kein Hirn haben das ganze lächerlich finden. Sollen sie das doch tun. Ich hab meine Freunde und mein zufriedenes Umfeld.

Was ich an Metal liebe ist die Vielfalt der Musik. Ich kann Metal hören wenns mir gut geht, aber auch wenn ich traurig bin oder Dampf ablassen will. Dazu kommt, dass ich schon früher verzerrte Gitarren toll fand. Der Sound der Gitarren hat für mich bis heute einen großen Stellenwert.

In der Szene selbst stecke ich gar nicht so krass drin. Ich bin eher eigenständig. Ich verfolge zwar neue Veröffentlichungen und schaue hier und da, wenn es sich ergibt, in die Kritiken der Alben rein, aber ich bin kein Mitglied in irgendwelchen Foren und ich sammel auch keine Patches oder gehe regelmäßig auf Festivals. Trotzdem hab ich immer sehr nette Menschen auf Konzerten getroffen. Sehr lieb und freundlich. Ein paar Idioten gibt es IMMER, aber die Mehrheit ist vollkommen normal und harmonisch. Vor allem gefällt mir da das eher linksgerichtete Publikum. Leider finden sich im Metal auch einige rechtsgesinnte und intolerante Menschen, aber die Szene ist inzwischen so vielseitig geworden wie nie zuvor. Ich komme besser mit Menschen klar, die eine vielfältige und pluralistische Weltansicht haben und sich für die Menschen und die Gleichstellung und Gleichberechtigung einsetzen. Das schafft eine noch viel harmonischere Atmosphäre. Zwar hat davon vor allem der Punk viel, allerdings bin ich nicht so tief Punk begeistert, dass ich mich Fan nennen würde. Auch wenn Bands wie Rise Against, Anti-Flag oder Pennywise durchaus ziemlich cool sind.

Heute bin ich vor allem Fan von Metalcore, Post Hardcore, Deathcore, Nu Metal und Alternative Metal.

Woher ich das weiß:Hobby – Begeisterung für Musiker und Genres
CrystalDragon7 
Fragesteller
 11.04.2023, 20:02

Danke für deine Antwort.

Du hattest absolutes Glück, dass du mit Metal groß geworden bist. Meine Eltern haben es zwar toleriert, aber nur, wenn ich die Tür zu meinem Zimmer zugemacht habe. 😉

Auch ich liebe die Vielfalt der Musik und das harmonische Miteinander. Was die rechtsgerichtete Szene betrifft, habe ich bisher keine persönlichen Erfahrungen gemacht, weiß aber das es so etwas gibt.Mir ist es auch viel wichtiger, dass die Leute in meinem Umfeld mich so akzeptieren wie ich bin...da frage ich nicht nach der politischen Ausrichtung.

Das was du über Punk berichtest, wundert mich dann doch ein bisschen, da ich mit diesen Leuten schon des öfteren aneinander geraten bin. Ich habe also nicht unbedingt eine gute Meinung von der Szene, bin aber offen für gegenteilige Beispiele.

Ich danke dir für die ausführliche Beschreibung und dass du dir hier die Zeit genommen hast, um deine Erlebnisse mit uns zu teilen.🤗😉

LG ChrystalDragon7 🍀

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erikbhrdt  11.04.2023, 21:00
@CrystalDragon7

Gerne doch.

Ich hatte Glück was meinen Vater angeht. Was meine Mutter und meine Schwester betrifft sieht das anders aus😂 aber ja, immerhin war Papa immer da.

Ich persönlich habe das schon erlebt mit rechten Metalheads, aber nur von außen. Ich habe nie ein Gespräch angefangen oder sonstiges. Meist reicht schon die offensichtliche Kleidung aus. Aber ich möchte nicht zu oberflächlich werden.

Ich frage auch nicht nach der politischen Meinung wenn ich jemanden kennenlerne, aber wenn sich eine Freundschaft entwickelt, dann kann man manchmal solche Themen eben nicht außen vor lassen. Davon abgesehen dass ich selbst politisch interessiert bin.

Nun ja, ich habe Freunde die Punk hören und Anarchos sind. Das sind die liebsten Menschen der Welt. Allerdings ist es mir auch bekannt, dass so manche schlechte Erfahrungen mit Punks gemacht haben. Kommt halt drauf an auf welche Menschen du triffst. Gibt halt die asozialen Säufer unter den Punks, aber eben auch politisch engagierte, anständige und sehr höfliche Punks.

Ich nehme mir gern Zeit, sonst hätt ich auf die Frage und den Kommentar ja nicht geantwortet😉

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Ich bin zwar nicht direkt mit Metal aufgewachsen, aber mein Vater war ein massiver Rockfan -> ACDC und ähnliches..

Mit 10 Jahren kam ich mit Rock in Berührung und habe es eine Weile, glaube bis 12 gehört. Beziehung zu meinem Vater wurde schlechter und nach kurzer Zeit auch der Kontaktabbruch. Ich konnte Rock nicht mehr hören, da klebten zu viele Erinnerungen dran und ich war zu dieser Zeit stark Depressiv. Irgendwann Stoß ich bei YT auf die Band Xasthur, sie gefiel mir. Es war eine extreme Wandlung von Rock zu Metal (DSBM/BM). Sie half mir, meine Depression zu überwinden und machte mich glücklich. Ich konnte mich mit den Künstlern identifizieren und fand demnach auch tolle Communitys. Meine Familie hat erst recht spät herausgefunden, dass ich in der dunklen Szene bin. Ca mit 16 Jahren, sprich 4 Jahre nach dem entdecken der Musik. Ich hatte einfach Angst. Es gab so viele Vorurteile, denen ich aus dem weg gehen wollte. Meine Mutter betrachtete es ziemlich neutral und fing selbst an ein bisschen Metal zu hören, jetzt nicht das harte Zeug. Aber immerhin. Kurz nachdem ich es ihr gesagt hatte, fing ich an Shirts, Patches, Battlejackets, Platten, Bücher, Flaggen etc. zu tragen und zu sammeln.

Woher ich das weiß:Hobby
CrystalDragon7 
Fragesteller
 05.05.2023, 11:35

Danke für deine ausführliche Antwort.

Sie half mir, meine Depression zu überwinden und machte mich glücklich. Ich konnte mich mit den Künstlern identifizieren und fand demnach auch tolle Communitys.

Ja, Musik kann das ganz gut. Ich verstehe durchaus was du meinst. Man kanalisiert duch die Musik seine Emotionen und lernt dadurch gleichzeitig sie zu kontrollieren.

Meine Familie hat erst recht spät herausgefunden, dass ich in der dunklen Szene bin.

Hast du ein Glück gehabt.

Meine Eltern haben es leider fast sofort mitbekommen als ich von Metal auf Gothic umgestiegen bin.

Sie haben es am Anfang ein wenig belächelt, von wegen "diese Phase geht wieder vorbei". Sie mussten dann schnell erkennen, dass dem nicht so war.

Es gab so viele Vorurteile

das kenne ich leider auch. Meistens habe ich das versucht zu ignorieren, ging leider in der eigenen Familie nur sehr schwer.

Ich bin trotzdem froh, dass ich mir immer treu geblieben bin und mich nie verstellt habe.

Generell bin ich froh, dass du eine Musik gefunden hast, mit der du dich identifizieren kannst und die dich glücklich macht.

Das ist das Wichtigste überhaupt.

LG ChrystalDragon7 🍀

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Ich war 11 Jahre alt, stand im Schulbus und im Radio lief Wind of Change von den Scorpions. Ich war sofort wie verzaubert von dieser Musik, das war wie Magie. Ich musste rausfinden wer das ist und habe mir eine Musikkassettte der Scorpions gekauft. Das war 1990. Als nächstes kam mit dem Film Waynes World (absolute Empfehlung, das ist Kult und der zweite Teil noch besser!) noch Alice Cooper dazu. Danach kam Metallica. For whom the bell tolls von Metallica war mein erster "echter" Metal Song, das davor war ja eher Hardrock. Danach kam der ganze Rest so dass ich heute nicht mehr sagen kann, welche Band ich in welcher Reihenfolge entdeckt hab.

Mein Umfeld hat da recht entspannt reagiert. Meine Familie war und ist schon immer offen (manche haben aber auch gesagt "das ist halt ne Phase in der Jugend, das geht auch wieder vorbei. Lassen wir dem Bub sein Spass" naja, ich warte noch drauf dass es vorbei geht... ). Und der Freundeskreis hat sich dann innerhalb der Metal Szene ergeben.

Und um mich selbst etwas zu blamieren: bevor ich auf die Scorpions gestossen bin hatte ich David Hasselhoff und Blue System (eine der Bands in der Dieter Bohlen spielte -.- ) gehört... Was bin ich froh, an dem Morgen zur Schule gegangen zu sein... Wie grausam hätte mein Leben verlaufen können? 😂

Woher ich das weiß:Hobby – Seit ca. 35 Jahren Metalhead. Früher in der Szene sehr aktiv
CrystalDragon7 
Fragesteller
 25.04.2023, 07:47

Ich danke dir für deine Antwort.

Ja, ich kenne das auch. Mittlerweile bin ich auch über 30 Jahre ein Metal Fan.

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Als ich in der 11. oder 12 Klasse war, hab ich verpasst für ´nen Englisch-Vokabeltest zu lernen. Der wurde dann natürlich ne 6. Darauf war ich dann sauer, dass ich zuhause Aggressionen mit lauter Musik hören rauslassen musste.

Ich hab da „Liste Metalbands" bei Google eingegeben, zufällig M angeklickt und gleich als erstes kam Manowar, und ein Link zum Youtubevideo von Die for Metal.

Das fand ich so gut, dass sich innerlich bei mir ein Schalter umgelegt hat, der sich bis heute nicht zurückgestellt hat. Bis heute sind die sogar meine Lieblingsband.

Irgendwann später bin ich in die Szene dann reingelangt. Dadurch hat sich mein Freundeskreis ca. verdoppelt und mein Bekanntenkreis vervierfacht.

CrystalDragon7 
Fragesteller
 11.04.2023, 03:10

Ich danke dir für deine Antwort.

Ja, dieses Phänomen kenne ich auch. Durch aggressiven Metal kann man viel Dampf ablassen.

Ich höre meistens solche Bands wie Children of Bodom oder Wintersun wenn ich Aggressionen in mir aufsteigen spüre.

Wenn ich genervt oder gefrustet bin, dann eher Iron Maiden oder Manowar.

Übrigens: es gibt sogar einen psychologischen Begriff dafür: Katharsis. Er geht ursprünglich auf Aristoteles zurück.

LG ChrystalDragon7 🍀

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CrystalDragon7 
Fragesteller
 11.04.2023, 20:05
@Vando

😅 dann plauder doch einmal ein bisschen aus dem Nähkästchen: wie is' er denn so?

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CrystalDragon7 
Fragesteller
 11.04.2023, 20:25
@Vando

Na Aristoteles. Schließlich sagtest du ja, dass du ihn noch kennst. 😁

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CrystalDragon7 
Fragesteller
 11.04.2023, 20:49
@Vando

Ach so meinst du das 🤣! Es hat sich angehört, als würdest du Aristoteles persönlich kennen. Da dein Profilbild ein Dino ist, dachte ich, du spielst darauf an.😉

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erikbhrdt  11.04.2023, 17:52

Das ist wahrscheinlich die coolste Metal Geschichte, die ich je gehört habe 😂

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erikbhrdt  11.04.2023, 21:03
@Vando

Also dass man auf solche Art zum Metal kommt hätt ich ja fast nie gedacht😂 sehr lustig und gleichzeitig sehr cool. Die einen lernen es durch Freunde oder durch das Radio kennen, die anderen sind einfach nur sauer wegen einer schlechten Note😂

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erikbhrdt  11.04.2023, 21:05
@CrystalDragon7

Ich meine die Geschichte, die Vando erzählt hat. Dass er/sie? durch schlechte Laune zum Metal gekommen ist. Das ist eine so untypische Geschichte, dass ich sie sehr lustig und gleichzeitig sehr cool finde^^

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Vando  11.04.2023, 21:25
@erikbhrdt

Ja. War die für mich prägendste Note meines ganzen Lebens. ^^

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Das einzige was in die Metal Richtung geht was ich als Kind gehört hab war Rammstein, da mein Vater Rammstein sehr gerne hört. Letztes Jahr war ich auf einer Hochzeit und die Feier fand in einer Rockigen Kulturhalle statt, dementsprechend kann man sich schon denken das diese relativ locker und entspannt war. Am Tisch saß ich neben einem Gast (er ist Metalhead) der Anzug mit Bandshirt kombiniert hat, das fand ich ja schon total cool. Allgemein haben wir uns gut verstanden und auch über Musik geredet. Kurz nach dieser Hochzeit hörte ich aus zufall master of puppets was in mir ein gefühl auslöste welches ich noch nie gespürt habe, also habe ich mich zunächst bei Metallica etwas durchgehört. Zu dem Zeitpunkt war ich 16. Kurz darauf bin ich auch auf Iron Maiden gestoßen, da ich die Album Cover einfach unglaublich toll fand. Und ja, so nahm es seinen Lauf.