Wieso gehen sehr viele Jugendliche und junge Leute nicht mehr in die Kirche?

15 Antworten

Die meisten Kinder und Jugendlichen sind schlicht nicht religiös. Manche, weil sie gar nicht erst religiös erzogen wurden, andere aus Auflehnung gegenüber dem von den Eltern propagierten Denksystem oder weil sie sich kritische Gedanken gemacht haben und zum Schluss gekommen sind, dass sie keinen Grund sehen, an Gott zu glauben und/oder eine Kirche zu besuchen. Und natürlich erziehen unreligiöse Menschen ihre späteren Kinder auch nicht zu Kirchgängern, entsprechend pflanzt sich das fort. Das lässt sich nur schwer aufhalten.

Man kann sich nun über die gottlose Gesellschaft aufregen, man kann mit der Hölle drohen oder den Verfall der Jugend beklagen. Oder man sucht stichhaltige Argumente, um interessierte Menschen vom eigenen Glauben zu überzeugen. Dazu gehört auch, auf kritische Fragen einzugehen, sie ernst zu nehmen und Widersprüche oder Fehler in seinen Aussagen zuzugeben. Wenn man die Wahrheit (oder zumindest eine gute These) vertritt, sollte das nicht allzu schwer sein. Findet man aber ausser "Ist so!" und "Das steht hier in diesem Buch!" keine Argumente, wäre es vielleicht Zeit, selbst mal kritisch nachzudenken...

Kurz und knapp:

Gottesdienste sind langweilig, die Kirche und ihre Dogmen sind langweilig und nicht mehr zeitgemäß. Die Kirche liefert der Jugend keine zufriendenstellende Antworten auf die wichtigen Fragen des Lebens und sie löst keine Probleme.

Im Gegenteil scheint es so, dass die Kirche (insbesondere die katholische Kirche) alles versucht, um die Jugend abzuschrecken (Skandale, Festhalten an alten Dogmen, die deutsche Kirchensteuer).

irenexxx  01.11.2017, 09:21

ist aber nicht in allen Kirchen so...

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Es gibt mehr Atheisten/Agnostiker, die ihre Kinder logsicherweise nicht in die Kirche schicken. 

Generell sind Eltern nachsichtiger geworden, das heißt die Kinder können spätestens ab 14 wirklich selber entscheiden ob sie wollen oder nicht. 

Hi.

NewLifeUp.

Die biblischen Grunsaetze werden als unmodern angesehen.

Man richtet sich heutzutage eher nach dem, was gesellschaftlich "in" ist.

Da gibt es viele Entwicklungen, die den Grunsaetzen der Bibel widersprechen.

Da auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse eine groessere gesellschaftliche Wertigkeit haben, hat der Glaube an die Evolution den Glauben an den Gott der Bibel verdraengt.

Zudem werden  in den Kirchen die biblischen Inhalte den Menschen nicht wirklich vermittelt und in ihrem Wert fuer das Leben naeher gebracht, so dass sie im taeglichen Leben tatsaechlich  anwendbar waeren

Daher wenden sich immer mehr Menschen in ihrer Sinnsuche eher Fersehpredigern oder kleineren Gemeinden zu

Hallo!

Ich (m, 27, katholisch) bin selbst kein großer Kirchgänger was ich gern zugebe, aber das hängt eher damit zusammen, dass die Sonntagsmesse hier ein übles "sehen und gesehen werden" ist & ich dafür lieber mal kurz in eine Kapelle gehe in der ich wirklich allein beten kann. Außerdem habe ich in meinem Beruf gelegentlich Sonntagsdienste & kann es zeitlich nicht vereinbaren.

Ansonsten kann ich dir aber zustimmen & bin der Meinung dass man das relativ leicht erklären/begründen kann: Entweder machen es die Jungen den Alten nach - und viele Eltern halten heute auch nicht mehr viel von der Kirche - oder lassen sich von der immer kirchenkritischeren Gesellschaft leiten oder machen es genau andersherum wie ihre ggf. sehr kirchlichen/christlichen/religiösen Eltern um zu rebellieren.

Auch der mitunter etwas verklemmte Religionsunterricht in der Schule tut dem Ganzen einen Bärendienst -----> damit kann man die Kiddies nicht begeistern. Ich fand Religion als Schüler, obwohl ich bis zur Oberstufe am Ende der einzige aus der Stufe war, der die Schülergottesdienste zu Ostern, Weihnachten, Schuljahresende etc. besucht hat, so schlimm, dass ich irgendwann ausgetreten bin. 

Malavatica  31.10.2017, 19:56

Also bist du nicht mehr katholisch oder doch wieder? :)

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rotesand  31.10.2017, 20:59
@Malavatica

Schon immer katholisch :) Bleibt auch so!

Ich bin damals nur aus dem Religionsunterricht ausgetreten, weil ich ihn fürchterlich fand -----> aus der Kirche würde ich aber nie austreten.

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Malavatica  31.10.2017, 21:28
@rotesand

Ach so, das kann ich nachvollziehen. Bei uns war ich auch einer der letzten, die aus dem evangelischen Religionsunterricht ausgetreten ist. Es war nicht nur langweilig, es hatte schlicht keinen Inhalt mehr. 

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rotesand  31.10.2017, 21:35
@Malavatica

Ich trat aus, weil es sich lediglich um eine Tratschrunde handelte, in der nix mehr gelehrt und letztlich die eigene Meinung bewertet wurde. Das hatte für mich mit Schule oder Religion nix mehr zu tun, da fehlte eigentlich nur noch der Kuchen. 

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Malavatica  31.10.2017, 21:48
@rotesand

Den Kuchen gab es bei uns zwar nicht, dafür Eis. Unserer Lehrer war ein ehemaliger Kommissar, ernsthaft. Man hatte irgendwann das deutliche Gefühl, dass er gar nicht weiß, was er noch unterrichten soll. Genau wie bei dir, eine Tratschrunde. 

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rotesand  31.10.2017, 22:08
@Malavatica

Das kann ich nachvollziehen -----> Bei uns an der Schule gab es einen früheren Soldaten, der über Kurse und ein vom Bund bezahltes Studium in den Schuldienst kam. Eigentlich habe ich ihn als nett in Erinnerung, aber er war total passiv.

Der saß die meiste Zeit nur noch da, las Zeitung und war für etwaige Fragen ansprechbar, während die Kinder ein Arbeitsblatt bekamen oder von einer Folie Lehrtexte abschrieben. Irgendwann häuften sich die Beschwerden aller Beteiligten, dann wurde er partiell ausfällig, weil er sich bedroht fühlte & man schickte ihn mit Anfang 50 nachdem ständig was passierte wegen Dienstunfähigkeit in Frührente. 

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